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Michael Lane: Sweet Notes (Review)

Artist:

Michael Lane

Michael Lane: Sweet Notes
Album:

Sweet Notes

Medium: CD
Stil:

Liebevoller Singer-Songwriter-Pop

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 33:41
Erschienen: 20.06.2014
Website: [Link]

Bereits der erste Eindruck, den der „Sweet Notes“-Silberling beim Einfahren in den CD-Player hinterlässt, ist nicht der beste. Das Player-Display zeigt uns eine magere Spielzeit von knapp 34 Minuten an - da würden doch locker doppelt so viele Minuten und damit doppelt so viel Musik von MICHAEL LANE draufpassen. Der Grundsatz: „In der Kürze liegt die Würze!“, muss ja nicht immer bei Musik-CDs so ernst genommen werden und vielleicht sollte ein Musiker, der was zu sagen und zu singen hat, so wie MICHAEL LANE, sich dafür etwas mehr Zeit lassen und uns am Ende mehr von seinen musikalischen Ideen zu schenken, als läppische 34 Minuten.

Im Grunde reicht schon einmal der Name M. Lane, um entsprechende Aufmerksamkeit zu wecken, denn schließlich war Michael in der 2012er-Staffel von „The Voice Of Germany“ im Team von XAVIER NAIDOO und belegt am Ende den insgesamt 3. Platz. Eine Casting-Show von Pro7 übrigens, mit der Naidoo heutzutage hart ins Gericht geht und feststellt: „Castingshows haben in meiner Welt keine Daseinsberechtigung ... Was mir ganz und gar nicht gefällt, ist aber, dass sich die Sender nicht um die Talente kümmern ... Wer gerade noch dran war, ist gleich wieder unten durch.“

Wenn wir nun XAVIER NAIDOO beim Wort nehmen, dann sähe die musikalische Zukunft von MICHAEL LANE nicht sonderlich rosig aus - und auch „Sweet Notes“ ist höchstens ein Vorgeschmack darauf, dass Lane zwar gut singen und musizieren, aber nicht wirklich außergewöhnlich gut komponieren kann. Da täuscht auch die fantastische Aufnahmequalität des Albums und das sehr liebevoll gestaltete Cover nicht drüber hinweg. MICHAEL LANEs Musik läuft sich zwischen SIMON & GARFUNKEL sowie den musikalischen Bartträgern BON IVER oder WILLIAM FITZSIMMONS fest, ohne je deren „handwerkliche“, also kompositorische, Qualität zu erreichen. Für diese Feststellung bedarf es noch nicht einmal mehr als 34 Minuten.

„In The Moment“ begibt sich dann gar auf die Spuren von BARCLAY JAMES HARVEST und vereinigt poppige Melodien mit etwas Bombast, wobei auch deutliche stimmliche Parallelen erkennbar sind. Reizvolle Musik allemal, allerdings noch nicht der wirklich große Wurf. Doch das wäre wohl auch eine zu hohe Erwartung an einen durch eine Castingshow entdeckten Musiker, der mit seinem Debüt-Album versucht, im knallharten Musikbusiness überschwänglich Gehör und Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Sweet Notes“ ist ein melancholisches, manchmal fast traurig klingendes Album geworden, das in erster Linie von seiner akustischen Instrumentierung - besonders der Gitarre - und natürlich der zärtlich-warmen Stimme Lanes lebt. Wer die Musik hört, wird kaum glauben können, dass der Deutsch-Amerikaner tatsächlich am eigenen Leib Kriegserfahrungen als Hubschraubermechaniker im Irak und Afghanistan sammeln - oder besser erleiden - musste. Fast traumatisch müssen diese gewesen sein, wenn man die Botschaften, die Lane mit „Sweet Notes“ zu vermitteln versucht, liest, die beispielsweise so klingen: „Macht euch bereit! Und stimmt mit ein in die Melodien, die uns bewegen. Melodien über Natur, Liebe und Freiheit!“ oder „Natur. Liebe. Freiheit. Begriffe, die wir alle in unseren Herzen widerhallen hören. Wir kennen sie. Denn mit diesen Wörtern verbinden wir die urtypische Natur des Menschen und dessen Streben nach Vollendung.“ Da ist jemand tatsächlich durch den Krieg geläutert worden und sucht sein Glück und seine Bestimmung in dem, was ihm die Natur schenkt, aber nicht mehr dem, was die Menschen zu zerstören versuchen. Man wünscht MICHAEL LANE, der sich auch äußerlich durch einen Vollbart veränderte, von ganzem Herzen, dass er bei dieser Suche seine Bestimmung und „Her Love“ findet. Auf dem richtigen Weg ist er allemal - menschlich wie musikalisch!

FAZIT: „Before I Go To Sleep Tonight“ sollte man unbedingt zuvor MICHAEL LANEs Debüt-Album „Sweet Notes“ hören. Diese süßen Noten umschmeicheln unser Ohr, ohne uns einzuschläfern. Sie lassen uns träumen, sind aber noch nicht ausschließlich traumhaft, sondern häufig nur „süß“. Alles in allem aber immerhin ein erster Schritt auf der musikalischen Himmelsleiter.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5377x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Intro
  • Sweet Notes
  • Wake Up
  • In The Moment
  • Nowhere
  • Walkin‘ A Long Road
  • Beneath The Balsam Tree
  • Before I Go To Sleep
  • Her Love
  • Here Today

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Petra Maria Scheid
gepostet am: 04.07.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Ich hab das Album ohne Vorurteile wie - Casting Show, Krieg, Barclay James Harvest usw. - angehört. Ich will es gar nicht mit anderer Musik vergleichen. Ist auch nicht nötig, da es gut für sich allein stehn kann. Wunderbare Musik vom Anfang bis zum Ende für unterwegs, als Hintergrundmusik, für Morgendämmerung und das Nachtgebet - sehr schön. Ich freu mich auf s nächste.
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