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Sonny Simmons & Moksha Samnyasin: Nomadic (Review)
Artist: | Sonny Simmons & Moksha Samnyasin |
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Album: | Nomadic |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz/Psychedelic World Music |
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Label: | Svart/Cargo Records | |
Spieldauer: | 44:06 | |
Erschienen: | 28.11.2014 | |
Website: | [Link] |
81 Jahre ist SONNY SIMMONS mittlerweile alt und immer noch experimentierfreudig. Gemeinsam mit dem französischen Trio MOKSHA SAMNYASIN hat er „Nomadic“ eingespielt. Ist ein großer Wurf geworden.
Paart man JOHN COLTRANEs meditative Jazz-Improvisationen der 60er (die natürlich nie einlullend waren) mit ernsthafter, fernöstlich angehauchter Weltmusik, transformiert dies im 21. Jahrhunderten und packt noch eine deftige Packung psychedelisches Wunderkraut dazu, dürfte etwas wie „Nomadic“ herauskommen. Nein, ist es längst.
Captain Willard und Angel Heart. Das ist Apocalypse Now resounded; Bass und Drums liefern den Fluss, auf dem sich Saxophon und Sitar treiben lassen; nebeneinander, gegeneinander, einem gemeinsamen Ziel, dem Wahnsinn im Sonnenuntergang entgegen zu treten. Die Musik brodelt und zirkuliert, nimmt Themen auf, gibt weiter und verwirft sie; SIMMONS ist groß genug, im Hintergrund oder gar nicht zu agieren, bereits „Help Them Through The World“ ist ein fulminantes Wechselspiel, in dem jeder Mitwirkende Akzente setzen darf und kann.
"We Are Entering The Place Of That" arbeitet geschickt mit Pausen und Verzögerungen, eine beschwörende Elegie, in dem besonders der Bass viel Freiraum bekommt, während das Saxophon seufzt und die Sitar hypnotisch repetiert. Am Ende hallen die einzigen Worte durch den Raum, ein Jazz-Poem mit einer Huldigung der kunstbeflissenen altägyptischen Kultur; vorgetragen von SIMMONS selbst. „I‘m playing Jazz […] singing, dancing, jamming …“
„I Put It In A Dark Area Where I Don't Remember No More” drückt aus, worum es geht: Ein Schweben im dunklen Raum, langsames Vorantasten, die druns spielen erst im letzten Drittel eine größere Rolle und geben einen stoischen Rhythmus vor. Linst schon rüber Richtung Post-Rock.
Mit einem beseelten, ausführlichen Saxophon-Solo endet das Album passend. „When It Comes, I Don't Fight It” – stimmt, lieber lassen wir uns mittreiben auf dieser faszinierenden Reise zur Mitternacht der Seele.
FAZIT: Traumhafte Mixtur aus (Free)-Jazz, Psychedelic und World Music, oszillierend, meditativ, weder einschläfernd noch atonal, von hervorragenden Musikern eingespielt. In Front das warme, improvisationsreiche Saxophon-Spiel der Koryphäe SONNY SIMMONS.
Späßeken zum Schluss: Gemastert wurde das Album übrigens von Matt Hyde, der Bekanntheit durch seine Arbeit für die DEFTONES und SLAYER erlangte. Läuft!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Help Them Through This World
- We Are Entering A Place Of That
- I Put It In A Dark Area Where I Don't Remember No More
- When It Comes, I Don't Fight It
- Bass - Thomas Bellier
- Schlagzeug - Sébastien Bismuth
- Sonstige - Sonny Simmons (alto saxophone, cor anglais), Michel Kristof (sitar)
- Nomadic (2014) - 13/15 Punkten
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