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Vallenfyre: Splinters (Review)

Artist:

Vallenfyre

Vallenfyre: Splinters
Album:

Splinters

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Doom/Death Metal/Grindcore

Label: Century Media
Spieldauer: 43:16
Erschienen: 09.05.2014
Website: [Link]

Als VALLENFYRE 2011 mit "A Fragile King" ihr Debüt aus den modrigen Tiefen ihrer Gruft holten, war in der leidgeprüften Doom/Death Metal-Szene kollektives Aufatmen zu vernehmen. Kaum eine Band hat es seit den Wiedervereinigungen von ASPHYX und AUTOPSY geschafft, ihren Highspeed-Breitwandsound mit brutalen Bremsaktionen und Melodiebögen anzureichern und dabei so eigenständig zu klingen, wie es die Briten tun. Trotzdem hätte es mit der Supergroup auch schnell wieder vorbei sein können, denn für die Musiker sind in den letzten Jahren noch ein paar namhafte Arbeitsgeber hinzu gekommen. Umso schöner, dass das Zweitwerk "Splinters" nach gesunden drei Jahren erscheint und dazu auch noch eine Menge (Überraschungen) zu bieten hat.

Aber zunächst einmal ein kleiner Ausflug in die Irrungen und Wirrungen des Bandstammbaums. Da wäre zunächst Gregor Mackintosh zu nennen, der als Gründungsmitglied und Lead-Gitarrist der Gothic Metal-Heronen PARADISE LOST bekannt sein sollte. Bei seinem Nebenprojekt darf er seine markanten Growls vorzeigen und seiner Vorliebe für Doom/Death erstmals seit den PARADISE LOST-Anfangstagen wieder Ausdruck verleihen. Ganz anders sieht das bei Hamish Hamilton Glencross aus. Der Schotte ist seit nun mehr 14 Jahren Gitarrist bei MY DYING BRIDE und kennt sich dementsprechend gut mit dem Genre aus. Bassist Scoot ist vor allem als Gitarrist der Crust Punk-Trupps EXTINCTION OF MANKIND und HELLKRUSHER bekannt. Adrian Erlandson, seines Zeichens Bruder von ARCH ENEMY und ex-CARCASS-Drummer Daniel Erlandsson, ist als Gründungsmitglied von AT THE GATES gerade dabei, die neue, heiß ersehnte Platte einzutrommeln. Darüber hinaus sitzt er seit 2009 bei PARADISE LOST hinter der Schießbude und hat gerade erst bei den rund erneuerten THE HAUNTED angeheuert. Wie sich da noch die Zeit findet, ein weiteres VALLENFYRE-Album zu schreiben, wird wohl ein Geheimnis der Band bleiben.

Jedenfalls eröffnet die Vorabsingle 'Scabs' den Reigen scheinbar traditionell mit doomiger PARADISE LOST-Melodieführung, ehe früh die erste Überraschung platziert wird. Nach 45 Sekunden explodiert der Song und entpuppt sich als brutaler Bastard aus Death Metal und Grindcore. Eine echte Granate! Das knapp 90-sekündige 'Instinct Slaughter' verzichtet auf Position drei dann völlig auf unnötigen Schnickschnack und würde auch dem aktuellen NAPALM DEATH-Sound gut zu Gesicht stehen. 'Cattle' und 'Thirst For Extinction' beginnen ähnlich eindrucksvoll, werden dann allerdings von komplexen Rhythmiken ausgebremst. 'Bereft' wiederum ist ein eindrucksvolles Stück Doom, das das mächtige Organ von Gregor Mackintosh ebenso gut in Szene setzen kann. Selten hat sich der simple Reim "SYMPHONYYYYYY/BLASPHEMYYYYYYY" böser angehört.

Richtiggehend clever wird das Songwriting, indem VALLENFYRE über Songgrenzen hinaus denken. So wird das simple Anfangsriff aus 'Odious Bliss' in 'The Wolves Of Sin' wieder aufgenommen und zu einem ganzen Song ausgedehnt. Besonders roh wird es in 'Savages Arise' und 'Dragged To Gehenna', die vor allem mit ihrem punkigen Anstrich zu gefallen wissen. Der abschließende Titeltrack setzt schließlich einen traditionellen Schlusspunkt unter eine extrem abwechslungsreiche Platte, die alleine schon durch ihren großartigen Sound überzeugt. Der an schwedischen Death Metal angelehnte Gitarrensound ist genrespezifisch stark verzerrt und fett produziert, der Bass kann nur mit genauso viel Verzerrung dagegen halten und der organische Schlagzeugklang wird dem fachmännischen Spiel Adrian Erlandssons mehr als gerecht. Wutattacken stehen gleichberechtigt neben Melancholiemelodien, stumpf im genauso Trumpf wie Köpfchen.

Abzüge kann es nur in der B-Note geben. Es wird etwas zu oft das nervenzehrende Feedbackfiepen bemüht, um einen Song oder eine neue Songpassage einzuleiten. Für meinen Geschmack hätte es etwas weniger Grindcore und dafür etwas mehr Doom geben dürfen, wobei mir die Abwechslung gegenüber manch einer Lavaorgie von den Kollegen dann doch deutlich besser gefällt. Und es fehlt vielleicht das eine Riff oder der eine "Hit", um von einem zukünftigen Klassiker sprechen zu können. Aber trotzdem bleibt "Splinters" eine richtig fette Scheibe, die in keiner Death Metal-Sammlung fehlen darf.

FAZIT: VALLENFYRE setzen auf ihr starkes Debüt noch einen drauf und haben mit "Splinters" ein abwechslungsreiches wie bockstarkes Doom/Death Metal-Album eingespielt. Die doomigen und melancholischen Parts werden dabei neuerdings von Grindcore-Elementen konstratiert, was den Sound der Band in ihren Extremen einzigartig macht. Es fehlt noch die ein oder andere Hymne, um den Stilmix zu perfektionieren, aber auch so ist "Splinters" ein Fest für alle Death Metal-Fans.

Norman R. (Info) (Review 7357x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Scabs
  • Bereft
  • Instinct Slaughter
  • Odious Bliss
  • Savages Arise
  • Aghast
  • The Wolves Of Sin
  • Cattle
  • Dragged To Gehenna
  • Thirst For Extinction
  • Splinters

Besetzung:

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