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Neo Prophet: T.I.M.E. (Review)
Artist: | Neo Prophet |
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Album: | T.I.M.E. |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Neo Progressive Rock |
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Label: | Freia | |
Spieldauer: | 62:55 | |
Erschienen: | 15.05.2015 | |
Website: | [Link] |
Die belgische Progressive-Formation NEO PROPHET ist - man verzeihe den plumpen Bezug - sozusagen der Genre-Prophet im eigenen Land, den niemand erhört, weil er im falschen Körper, nämlich einem britischen, geboren wurde. "T.I.M.E" klingt nicht zuletzt deshalb, weil die Hälfte ihrer Macher aus dem Kader der Insel-Fans QUANTUM FANTAY stammt, wie typisch englischer Neo-Kram und ist damit ein gefundenes Fressen in jeder Hinsicht …
… sowohl für Liebhaber als auch Verächter der Stilistik, denn Neues bietet die Band vor diesem Hintergrund nicht: Sphärische Synthesizer, eine leicht unterkühlte Aura und existenzialistische Texte im Rahmen von meist längeren Tracks, die eine gewisse Behäbigkeit nicht verhehlen können. Dennoch stellen sich NEO PROPHET mit diesem Album als überdurchschnittlicher Kandidat innerhalb der gar nicht mehr so kleinen Szene heraus, denn "T.I.M.E." wartet mit einigen sehr starken Songs auf.
Das zehnminütige "Divide And Divine" ist so einer - erstaunlich heavy zum Teil und mit aufwühlenden Melodien gespickt, ohne dass es nur einen Moment lang dröge würde. Das können etwa ARENA oder die mittlerweile völlig überbewerteten IQ aktuell beileibe nicht von sich behaupten, weshalb man NEO PROPHET kurzerhand als herausragende Alternative für Fans der Genannten empfehlen darf. Dass Originalität gleichwohl nicht vorhanden ist, wurde eben schon angedeutet.
Wenn "T.I.M.E." nun Szenemusik für die Nischenklientel durch und durch ist, machen sich ihrer Erschaffer jedoch eines Verbrechens nicht schuldig: der Vermittlung schaler Gefühle aus dem künstlerischen Otto-Katalog, denn musikalisches Material und Textgut erwecken nie den Eindruck der Unaufrichtigkeit. Weder wurden die kompakten Tracks, auch wenn sie teils toll eingängig sind ("Around The World"), gezielt darauf getrimmt, noch jammert Frontmann Hans Six so penetrant, dass man meint, er drücke absichtlich auf die Tränendrüsen. Dazu enthält die Scheibe ohnehin zu viele erhebende Augenblicke, vor allem in "In Social Skies", dem ersten Teil des fulminanten Longtracks am Ende. Als Neo-Prog-Fan muss man dieses Ding somit eigentlich zwanghaft haben.
FAZIT: NEO PROPHET erheben mit "T.I.M.E." trotz oder gerade wegen ihrer unoriginellen Lesart eines Stils Anspruch auf das britischste Progressive-Rock-Album des Jahres, das nicht aus dem UK stammt, und überführen die Klangästhetik der späten Achtziger wie frühen Neunziger stimmig ins Jetzt. Prima gemacht!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Horizons
- Divide and Divine
- Around the World
- The Pendulum Swing
- Generation Games
- The Hourglass
- Nemesis
- The Art of Aging
- Orchestral Death
- Pt.I In Social Skies
- Pt.II Need to Write my Song
- Pt.III The Genuine Me
- Bass - Hans Six
- Gesang - Hans Six
- Gitarre - Tom Tas, Hans Six
- Keys - Pieter van den Broeck
- Schlagzeug - Wesley Jaques
- T.I.M.E. (2015) - 12/15 Punkten
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