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Serum 114: Kopfüber im Club - Live in Hamburg (Review)
Artist: | Serum 114 |
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Album: | Kopfüber im Club - Live in Hamburg |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | Street / Punk Rock |
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Label: | Junge dein Label / SPV | |
Spieldauer: | 116:03 + 41:45 + 34:43 | |
Erschienen: | 21.08.2015 | |
Website: | [Link] |
Nein, man sollte SERUM 114 nicht mit dem "Deutschruck" in einen Topf werfen, der durchs hiesige Musikgeschehen geistert, denn die Frankfurter kokettieren nicht mit Nationalismus, sperren sich gegen allzu plumpes Pathos und behalten stattdessen im Auge, was wirklich zählt: ihre Musik als solche, die in der Tradition des Street Punk Marke SOCIAL DISTORTION oder LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS steht, aber kaum etwas mit falsch geschriebenen Brüdern eurer Elternteile am Hut hat - ihr SLIME-Cover steht quasi als Bürgschaft dafür.
Wie dem auch sei, "Kopfüber im Club - Live in Hamburg" ist wohl das ultimative Konzertzeugnis von SERUM 114, da es als Blu-ray/DVD inklusve Doppel-CD-verkauft wird und inhaltlich so gut wie keine Wünsche offenlässt. Der Gig der Band vom 30.Oktober 2014 im Hamburger Grünspan wurde vollständig mitgeschnitten, dauert zwei Stunden und wurde um eine interessante Dokumentation über die Peripherie des Projekts ergänzt, in deren Verlauf sich die Gruppe als ausgesprochen sympathisch wie nahbar herausstellt. Der Titel "Die Tour, die Crew, die Band" versteht sich dabei von selbst.
Das Konzert, das man analog zu den Bildern auch auf zwei CDs nachvollziehen darf, stellt selbstverständlich den Hauptteil, doch als Bonus reichen SERUM 114 alle ihre bisherigen Videoclips von schrullig bis edel inszeniert in einem Extrateil nach, der noch einmal über eine halbe Stunde veranschlagt. Nun aber zum Auftritt selbst:
Das Kamerateam und die Regie haben ganze Arbeit geleistet, denn "Kopfüber im Club" mutet gleichermaßen ungeschönt wie atmosphärisch vielfältig an, was allein schon an den parallel gezeigten Schwarzweiß-Szenen liegt. Die Band legt einen Parforceritt durch ihr bisheriges Schaffen hin, der vom rasanten Opener über das leutselige Altgeschoss "Durch diese Augen" neben dem ähnlich gearteten "Verlieren heißt" bis zu metallischem Kram wie "Adrenalin" oder folkigen Anwandlungen der Kategorie "Du bist zu fett" reicht.
So gerät der Gig insbesondere auch wegen seines unaufgesetzt kumpelhaften letzten Drittels, wenn die Band die unmittelbare ihres Publikums sucht, zu einem Siegeszug von Herzlichkeit und zeitlos guter Rockmusik mit Straßenköter-Attitüde, ohne dass SERUM 114 nun aus der Gosse kommen müssten. Das tun sie nicht, und dass sie sich auch nicht so gerieren, tut ihnen wie der deutschen Szene gut, die in den letzten Jahren zu sehr durch Dünkel und mehr Schein als Sein bestimmt wird.
FAZIT: Referenz-Konzert-Nachlese nicht nur für eine nationale Band - SERUM 114 bieten mit "Kopfüber im Club" die volle Packung, was Live-Alben beziehungsweise -Videos angeht, komplett mit tollem Bild wie Sound, Akustik-Sektion und auf Produktseite einer wertigen Aufmachung. Note eins plus dafür!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Wo wir zu Hause sind
- Kopfüber ins Nichts
- Immer weiter gehen
- Was uns verbindet, wofür wir stehen
- Junge, Dein Leben
- Durch diese Augen
- Alphatier
- Brüllen, Zertrümmern und Weg
- Adrenalin
- Dummer Junge
- Was könnte aus mir werden
- Ich bin zurück
- Illegale Fans
- Alles wird gut
- Weil ich kann
- Ich lasse Scherben zurück
- Las Vegas
- Verlieren heisst
- Stadt die wir lieben
- Niemals einfach so
- Du bist zu fett
- Sag nicht ich habe den Glauben verloren
- Ich bin so
- Hängt sie höher
- Sorgenkind
- Ich mag dich nicht
- Viel zu lange her
- Videos:
- Einseinsvier
- Du bist zu fett
- Die Stadt in der wir leben
- Hängt sie höher
- Junge dein Leben
- Wenn wir Abschied nehmen
- Mein letzter Gruß
- Illegale Fans
- Wir müssen weiter gehen
- Was könnte aus mir werden
- Tour Dokumentation:
- Kopfüber auf St. Pauli
- Bass - Markus Stein
- Gesang - C. Eschweiler
- Gitarre - C. Eschweiler, Thorsten Glatte
- Schlagzeug - Nils Lang
- Kopfüber im Club - Live in Hamburg (2015)
- Im Zeichen der Zeit (2020) - 7/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Plutti
gepostet am: 31.01.2020 User-Wertung: 15 Punkte |
Der Rezension ist dann mal gar nichts mehr hinzuzufügen ... genauso ist es. Ehrlicher, qualitativ guter deutscher Punkrock, der alles andere als austauschbar klingt.
Unbedingt das nächste Live-Konzert in der Nähe besuchen, lohnt sich immer! |