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Sinah: Sinah (Review)

Artist:

Sinah

Sinah: Sinah
Album:

Sinah

Medium: CD/Download
Stil:

Electronic-Pop, Ambient, Dancefloor

Label: Finaltune Records
Spieldauer: 39:10
Erschienen: 12.06.2015
Website: [Link]

Au wei, au wei - wenn ein Album mit dem klassischen Grabstein-Kürzel R.I.P. (Rest In Peace - Ruhe in Frieden) endet, dann kommt vielleicht die Mutmaßung auf, dass sich SINAH bereits nach ihrem ersten Album auf Nimmerwiedersehen verabschiedet.
Oder ist das etwa der neue deutsche Musik-Humor?
Nein, garantiert nicht, denn dieser tiefmelancholische, dunkle Song ist einem Kevin gewidmet, dessen Lebensweg sicherlich viel zu früh und überraschend endete.
Überhaupt ist die Musik von SINAH bei weitem nicht so farbenfroh wie es uns das wenig gelungene Photo-Shop-Cover vermittelt, welches eigentlich von Grautönen hätte bestimmt sein sollen, genauso wie die Musik auf „Sinah“.

SINAH, die Electronic-Pop-Eintaucherin, wollte in ihrem ersten, etwas mehr vom kleinbürgerlichen Gedankengut bestimmten Leben, noch Ozeanologin werden, aber eine Hai-Phobie machte ihr einen fetten Strich durch die wissenschaftliche Rechnung. Zum Glück, denn nun entschied sie sich für die verrückte, unbiedere Variante, nämlich die musikalische. Eine kluge Entscheidung. Denn auch in der Musik darf es blubbern, zwar elektronisch erzeugt, aber auch darin können wir tief eintauchen. Und eine Hai-Gefahr besteht garantiert nicht, eher wohl eine Sucht-Gefahr. Zumindest für all diejenigen, denen die Musik solcher Bands wie HUNDREDS, ARCHIVE, ELEPHANT und natürlich den derzeitigen Electro-Pop-Abräumern ALT-J, für die SINAH bereits Songs remixt hat, gefällt. Selbstverständlich kennen wir Ähnliches auch von anderen weiblichen Solistinnen, wie KIMBRA oder MISSINCAT, doch denen blieb der ganz große Erfolg bisher noch verwehrt, was wohl auch vorerst bei SINAH der Fall bleiben wird, da sich einfach zu viele Musiker im Electro-Pop-Umfeld tummeln und man zu schnell den Überblick verliert, selbst wenn das Album-eröffnende „Harder“ ein richtig geiler Dancefoor-Song oder „Starry Eyed“ eine emotionale Piano/Key-Pop-Ballade ist. Aber auch ein Hang zu Ambient, Hip Hop und experimenteller Musik, die sich sogar vor zarten Jazz-Einflüssen nicht scheut, wohnt dieser Debüt-CD der in London lebenden Berlinerin inne.

Ein wahrer Höhepunkt des Albums ist dann wirklich der letzte, bereits anfangs erwähnte Song, der ein düsteres Experiment von fast schauriger Schönheit, die immer mehr in Bedrückung übergeht, ist. Auch das Video zu R.I.P. unterstreicht mit beeindruckenden Bildern diese Stimmung. Am Ende ihres Videos steht SINAH nachdenklich vor einem Abgrund. Nach diesem Albums möchte man ihr allerdings lauthals zurufen: „Spring nicht! Wir brauchen solche Musik aus und in Deutschland viel mehr. Soll doch die atemlose Helene Fischer hüpfen, aber bitte nicht du!“

FAZIT: Reifer Electro-Pop zwischen Trip-Hop, purer Electronica und ausgefeilten, reizvollen Experimenten. Man möchte kaum glauben, dass dieses bereits gestanden klingende Album das Debüt einer musikalischen Fast-Ozeanologin geworden ist, die man auf keinen Fall den Haien zum Fraß vorwerfen sollte!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2282x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Harder
  • Sleek
  • Loveless
  • Potters
  • I Had The Need To
  • Just OK
  • Home (feat. CHLLNGR)
  • Starry Eyed
  • Nobody Knows
  • R.I.P.

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Sinah (2015) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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