Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Mavericks: Moon And Stars (Review)

Artist:

The Mavericks

The Mavericks: Moon And Stars
Album:

Moon And Stars

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Alt-Country, Rock, Memphis-Soul, Tejano, Tex-Mex, Cumbia

Label: Thirty Tigers
Spieldauer: 42:32
Erschienen: 17.05.2024
Website: [Link]

Mit dem 2020er Album „En Espanol“ erfüllte sich RAUL MALO, der kubanisch-stämmige Frontmann und letztes verbleibendes Gründungsmitglied der in Nashville ansässigen Country-Rock-Band THE MAVERICKS einen lang gehegten Traum und schrieb eine ganze LP mit spanisch-sprachigen Songs, die dann musikalisch auch die Latin-Roots des Ensembles stärker in den Vordergrund rückten. Der Erfolg dieses Albums motivierte Malo offensichtlich, mit dem nun vorliegenden 14. Album eins draufzusetzen – dieses Mal aber vollständig auf englisch zu komponieren, wie letztmalig auf dem 2017er Werk „Brand New Day“ - und musikalisch dabei wieder das ganze musikalische Spektrum der Band einzubeziehen.


Tatsächlich zählen die neuen Songs dann auch mit zum stärksten, was THE MAVERICKS bislang auf die Beine stellten – vielleicht auch deshalb, weil Malo & Co. sich erfolgreich bemühten, so ziemlich alle Elemente ins Spiel zu bringen, die sich die Musiker im Laufe ihrer 30-jährigen Laufbahn angeeignet hatten und dabei jeden einzelnen Song zu einem Archetypen seines jeweiligen Subgenres zu machen. So beispielsweise den als sacht swingender Cumbia ausgelegten Opener „The Years Will Not Be Kind“, den polternden Soul-Groove-Stomper „Live Close By (Visit Often)“, den Disco-Pop-Song „Look Around You“, den Polka-Gassenhauer „Overnight Success“, den Psychedelia Beat-Pop-Closer „Turn Yourself Around“ oder die voll orchestrierte ROY ORBISON-Emulation „And We Dance“, mit der RAUL MALOS stimmliche Nähe zum großen Vorbild erneut perfekt in Szene gesetzt werden konnte. Der unterschiedliche Tenor der einzelnen Tracks rührt mit Sicherheit auch daher, dass die MAVERICKS für die Aufnahmen des Albums mit ihrem langjährigen Produzenten Niko Bolas kreuz und quer durch den Süden reisten und die Songs außer in Nashville auch in Studios von Louisiana und New Mexico einspielten.


Bei all dem waren sich die Herren keineswegs zu schade, sich Hilfe von außerhalb zu holen. So nutzten sie das Potenzial ihrer Nashviller Basis redlich aus und luden sich SIERRA FERRELL („Live Close By (Visit Often), NICOLE ATKINS („Moon & Stars“) und MAGGIE ROSE („Look Around“) zur gesanglichen Unterstützung und als Duett-Partnerinnen ein, und baten das inoffizielle MAVERICKS-Mitglied, den Tour-Saxophonisten MAX ABRAMS, den schwülstigen Latin-Blues von „Here You Come Again“ mit seinen Soli in Richtung eines potenziellen James-Bond-Titelsongs aufzubohren. Diesen Mut zur Größe (bzw. großen Geste) zeigen die MAVERICKS dann tatsächlich auch bei den anderen Songs des Albums – und machen damit erneut deutlich, dass 'mehr' eben manchmal tatsächlich auch 'mehr' sein kann (und darf).


Damit nicht genug: Obwohl RAUL MALO selbst ja durchaus in der Lage ist, auch ohne Hilfe ordentliche Songs auf die Beine zu stellen, tat er sich für dieses Projekt sicherheitshalber mit Songwriter-Kollegen wie etwa SETH WALKER, JARROD DICKERSON, SAM HOLLANDER, dem legendären BERNIE TAUPIN und der kurz nach den Aufnahmen verstorbenen K.T. OSLIN zusammen (um nur die wichtigsten zu nennen). Auf diese Weise gelang es dann, kollaborativ mehr als die Summe der einzelnen Teile aus dem Material hervor zu kitzeln. Das alles blieb natürlich nicht ohne Folgen: Wirklich jeder einzelne der 11 neuen Tracks des Albums könnte ohne weiteres als Single-Titel mit Hit-Potenzial ausgekoppelt werden.

FAZIT: Was die MAVERICKS seit jeher auszeichnete, war und ist der Umstand, dass RAUL MALO und seine Mitstreiter Musikstile, die hierzulande aufgrund ihrer übersteigerten Theatralik, kulturellen Referenzen und ihrer lebensbejahend und oft durlastigen Darbietung häufig als 'komisch', 'schmalzig' oder 'lustig' empfunden werden – etwa Country, Tex Mex, Cumbia oder klassischer Rock'n'Roll – mit einer gebotenen musikalischen Ernsthaftigkeit und Inbrunst zu inszenieren, die einfach keinen Widerspruch zulässt. Das ist auch auf „Moon & The Stars“ zu beobachten, denn hier wird wirklich jeder einzelne Track musikalisch in Perfektion ausbalanciert und mit dem notwendigen Punch serviert. Wenn schon „Adult-Contemporary-Music“, dann aber bitte nur so.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2026x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Years Will Not Be Kind
  • Live Close By (Visit Often) (feat. Nicole Atkins)
  • Moon & Stars (feat. Sierra Ferrell)
  • Look Around You (feat. Maggie Rose)
  • And We Dance
  • Without A Word
  • Overnight Success
  • Here You Come Again (feat. Max Abrams)
  • A Guitar And A Bottle Of Wine
  • In The Name Of The Game
  • Turn Yourself Around

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!