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Toto: Toto XIV (Review)
Artist: | Toto |
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Album: | Toto XIV |
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Medium: | CD/LP/CD+DVD | |
Stil: | Rock / Hardrock / AOR |
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Label: | Frontiers Music srl | |
Spieldauer: | 56:00 | |
Erschienen: | 20.03.2015 | |
Website: | [Link] |
TOTO sind ein einzigartiges Phänomen. Einerseits selbst von der aufgeschlossenen Hardrock- und Metal-Fraktion häufig als kommerzielle Poprock-Band verschrien und zu Unrecht ignoriert, andererseits von der "Musikerpolizei" respektiert wie kaum eine andere Rockband, die in den 80ern ihre größten Erfolge feierte. Auf der einen Seite hatte man weltbekannte Hits wie "Rosanna" oder "Africa" vom "IV"-Album, auf der anderen standen Progressive-Rock-Abfahrten wie "Dave’s Gone Skiing" von "Tambu" oder "Better World" von "Mindfields".
Nun legen die Herren um Steve Lukather nach zwischenzeitlicher Auflösung, Live-Wiederbelebung und allerlei anderen Wirren mit "Toto XIV" ihr erstes Studioalbum seit "Falling in Between" (2006) vor. Natürlich gab es im Vorfeld eine Reihe von Besetzungswechseln, interessanterweise ist aber Drummer Keith Carlock der einzige Musiker, der nicht bereits zu einem anderen Zeitpunkt Mitglied der Band war. So holte man für die Lead Vocals Joseph Williams zurück, der in den 80ern bereits auf "Fahrenheit" und "The Seventh One" zu hören gewesen war. Außerdem befindet sich mit Steve seit 2010 auch der letzte verbliebene Porcaro-Bruder (sein Bruder Mike verstarb vor einigen Tagen) wieder im Line-Up.
Doch was haben TOTO denn jetzt eigentlich nach so langer Veröffentlichungsabstinenz abgeliefert? Um das vorweg zu nehmen: Ein sehr starkes Album. Man hört der Scheibe zwar stets an, dass es sich um ein Spätwerk einer seit Jahrzehnten etablierten handelt, da man als Hörer stets an die vergangenen Stationen der Bandkarriere erinnert wird, aber das tut dem Hörvergnügen keinen Abbruch. Man kann auch weiterhin nicht in Frage stellen, dass man es bei TOTO zu jedem Zeitpunkt mit Ausnahmemusikern und fantastischen Songwritern zu tun hatte. Im Gesamteindruck klingt "Toto XIV" ungemein vielseitig. Mit "Running Out of Time" hat man einen ausgezeichneten Opener gewählt, der dem Hörer direkt mitteilen zu wollen: "Wir sind wieder da!" Aber auch grundsätzlich ist das Album mit Highlights übersät. Völlig egal, ob man nun "Holy War" mit seinem extrem charakteristischen Lukather-Gitarrenlick hervorhebt oder eher den zweiten Vorabsong "Orphan", der mit einer fantastischen Hookline glänzt. Die angesprochene Vielseitigkeit wird dann besonders in der zweiten Albumhälfte bemerkbar. Da ist einerseits das extrem poppige "The Little Things", auf das direkt das in sich schon extrem abwechslungsreiche "Chinatown" folgt, in dem man mühelos zwischen entspannten und leicht düsteren Momenten hin- und herwechselt. Mit "Great Expectations" gibt es zudem ein Mini-Epos als Rausschmeißer, das fließend zwischen Melodie-Großartigkeiten und instrumentalen Überleistungen wechselt.
Der geneigte Leser dürfte inzwischen gemerkt haben: Es gibt wenig zu kritisieren. Aber ein paar Sachen eben doch. Zunächst muss man festhalten, dass sich in Songs wie "21st Century Blues" oder "Unknown Soldier" ein paar Längen eingeschlichen haben. Außerdem hat man es zumindest bei "The Little Things" doch etwas mit dem Pop-Appeal übertrieben. Dazu kommt, dass die Anleihen an die eigene Vergangenheit streckenweise doch etwas sehr auffällig werden ("Fortune"). Aber eigentlich ist auch das völlig egal, da das Album als Ganzes sowohl songwritingtechnisch als auch spielerisch auf einem unverschämt hohen Niveau stattfindet.
FAZIT: Wer TOTO-Fan ist, hatte vermutlich von vorneherein keine Zweifel daran, dass "Toto XIV" ins Haus muss. Und das natürlich völlig zu Recht. Man darf eigentlich nur nicht den Fehler machen das Album an Klassikern wie "IV" oder "The Seventh One" zu messen, da beim Hören ohnehin nicht der Eindruck ensteht, die Band hätte vorgehabt ihre eigene Vergangenheit zu übertreffen. Man hört zu jeder Sekunde den Spaß der Musiker an der Musik und daran, dass sie ihren vergangenen Großtaten eine neue Geschwisterscheibe zur Seite gestellt haben.
Letztlich gibt es also nur ein angemessenes Schlusswort: R.I.P., Mike!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Running Out of Time
- Burn
- Holy War
- 21st Century Blues
- Orphan
- Unknown Soldier
- The Little Things
- Chinatown
- All the Tears
- Fortune
- Great Expectations
- Bass - David Hungate
- Gesang - Joseph Williams; David Paich; Steve Porcaro; Steve Lukather
- Gitarre - Steve Lukather
- Keys - David Paich; Steve Porcaro
- Schlagzeug - Keith Carlock
- Toto XIV (2015) - 12/15 Punkten
- Live At Montreux (2016)
- 40 Trips Around The Sun – Greatest Hits Remastered (2018)
- 40 Tours Around The Sun (2019)
- With a Little Help From My Friends (2021)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Laurie
gepostet am: 21.03.2015 User-Wertung: 14 Punkte |
Absolut ein must have... |
Gordon
gepostet am: 22.03.2015 User-Wertung: 14 Punkte |
Bis auf "The Little Things" keine wirklichen Einbrüche.
Toto auf höchstem Niveau und wie immer perfekt durchproduziert - da gibt's nichts dran zu rütteln. Anspieltipps: Running out of time, Holy War und Orphan. |
mhdh3e
gepostet am: 25.03.2015 |
Leider, leider ein Album welches im Effektsoundbrei ermordet wurde. Toto... geht´s noch? Im Gegensatz zu den anderen Kommentaren ist "The Little Things" das einzige wirklich durchkomponierte Stück mit einer gut gemachten Bridge etc. aber jeder wie er es mag. Chinatown ist sehr originell mit seinem Keyboard Einsatz ( Georgy Porgy lässt grüssen) haha... |
Review
gepostet am: 25.03.2015 User-Wertung: 13 Punkte |
Ich bin sehr glücklich mit dem neuen Album. Natürlich ist es nicht exakt wie früher, aber Toto kommen nahe an ihre Erfolgsalben heran. Im Gegensatz zu anderen Kommentaren ist "Holy War" aber für mich vom musikalischen Anspruch her der Tiefpunkt des Albums (kreativlos arrangiert). Aber sprechen wir lieber von den Höhepunkten: Die ersten zwei Tracks und der Endtitel sind einfach nur starke zeitlose Rocksongs, die sich in jeder Hinsicht sehen lassen können. Aber auch die ruhigeren Lieder des Albums (The Little Things, All the Tears) gehören zu den besten, die Toto hervorgebracht hat. Auch an 21st Century Blues, Chinatown und Fortune gibt es nicht zu meckern. Von mir gibts ein Daumen nach oben! |
DocHollywood
gepostet am: 03.04.2015 User-Wertung: 5 Punkte |
Es gibt Bands die hört man sich über mit der Zeit, bei Toto allgemein und speziell bei Toto XIV ist es genau entgegengesetzt. Was man beim ersten Durchlauf noch nicht gehört hat, kommt einem mit jedem weiteren immer etwas besser. Tip, ein paar mal anhören und im Juni zur Toto Deutschlandtornee gehen. Man kommt da nie mehr richtig los! |
Michael aus Karlsruhe
gepostet am: 12.04.2015 User-Wertung: 14 Punkte |
Endlich - endlich!
Endlich ist es da, das neue Toto-Album... und es ist sehr sehr gut. Dass sie es verlernt hätten war ja nicht zu vermuten, aber was jetzt tatsächlich rausgehauen würde... spitzenmässig!! Einziger kleiner Schwachpunkt ausgerechnet "Little Thing", aber das ändert dich vielleicht noch nach 20 mal hören (so wie es bei mir auch bei "It's a feeling" war). Mein Lieblingstitel bisher "unknown solider"..... |
Lüder Fitschen
gepostet am: 17.10.2015 User-Wertung: 2 Punkte |
Mein Lieblingstitel: "Chinatown", warum?, weil das so ist. Auf jedem Toto-Album hatte ich (mindestens) einen "Favorite Tune". They are the special ones. Tonhansel-Musik, ich geniesse es immer wieder.
Die Captcha-Frage geht übrigens als RTL-mäßige Intelligenzbeleidigung durch! |
Lüder Fitschen
gepostet am: 17.10.2015 User-Wertung: 13 Punkte |
Sorry falsch geklickt bei der Wertung. Asche auf mein Haupt! |
Dodie
gepostet am: 26.02.2016 User-Wertung: 15 Punkte |
ALLE Songs sind Saustark! und ganz speziell
Steve P's "The little things"... Kann man mal sehen, dass die meisten einfach keinen Geschmack haben, oder keine Ahnung oder BEIDES. 15 Punkte! Warum? Weil handgemachte Musik nicht hoch genug honoriert werden kann... Wer selbst Musiker ist, weiß was ich meine.. |
Suprasius
gepostet am: 26.01.2017 User-Wertung: 13 Punkte |
Kann mich nur anschliessen, finde das Album sehr toll. Ein wenig zu sehr auf maximal Lautstärke getrimmt, aber da habe ich schon durchaus schlimmeres gehört. Dafür einen kleinen Abzug. |