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Vidunder: Oracles & Prophets (Review)
Artist: | Vidunder |
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Album: | Oracles & Prophets |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hard Rock |
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Label: | Crusher / Cargo | |
Spieldauer: | 44:34 | |
Erschienen: | 22.05.2015 | |
Website: | [Link] |
Spätestens mit "Oracles And Prophets" steht es fest: VIDUNDER sind nach den abgewanderten BLUES PILLS die Band schlechthin bei Crusher Records. Das neue Album der - natürlich - Schweden rangiert locker im oberen Drittel der Retro-Schwemme, auch weil es bei aller Konvention Mut zum Blick über den Schlaghosen-Rand bezeugt.
Wie man den Reiz der Scheibe auch erklären möchte und ob experimentell oder nicht (behauptet die Gruppe selbst): Am Ende sind die aktuellen VIDUNDER-Songs verboten gut, wobei Cronquists Orgel eine tragende Rolle zufällt. Die Band begeht aber nicht den Fehler, sich auf den vertrauten Klang des Tasteninstruments allein zu verlassen, um klischeehafte Schwelge-Stücke ("Soon Gone" ist nur im Ansatz ein solches und zieht mit seinem schönen Refrain die Wurst vom Teller) oder schmatzende Heavy-Rock-Dutzendware zu verbrechen. "Oracles And Prophets" hat im Gegenteil mehr von der skandinavischen Rotzrock-Szene der Endneunziger, nicht zuletzt wegen der paar recht harten und schnellen Stücke.
Dazu zählen die Ohrwürmer "Gone With Dawn" und "Son Of Every Lie" zu Beginn, als würden VIDUNDER auf Nummer sicher gehen, doch dem ist wahrlich nicht so: Das psychedelisch düstere Zwischenstück "Kalhygge" kokettiert ebenso wie das nachfolgende "The Owl" mit klassischem Progressive Rock aus der nordischen Heimat der Musiker (Fans von Peter Vicars ORME-Spielwiese schlackern angesichts dieses Grusel-Doomers mit den Ohren), während "In And Out Of Mind" und der Titeltrack die Disziplin Midtempo auf triumphal erhebende Weise exerzieren. In seiner Ausgewogenheit ist "Oracles And Prophets" dem Debüt der Combo darum um mehrere Stufen überlegen.
FAZIT: Wer Skandi-Retro sagt, muss VIDUNDER ab jetzt vor den rasch abgestürzten Big Players GRAVEYARD nennen und darf von einer Tournee mit den Kollegen HORISONT träumen, am besten vor RIVAL SONS und WITCHCRAFT. Davon abgesehen steht "Oracles And Prophets" am Ende des Jahres 2015 auf den Bestenlisten aller, die diesem Sound (wieder) zugetan sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gone With Dawn
- Son Of Every Lie
- Phoenix Cluster
- Kalhygge
- The Owl
- In And Out Of Mind
- Twisted Faces
- Soon Gone
- Oracles And Prophets
- Bass - Linus Larsson
- Gesang - Martin Prim
- Gitarre - Martin Prim
- Keys - Johannes Cronquist
- Schlagzeug - Jens Rasmussen
- Vidunder (2013) - 7/15 Punkten
- Oracles & Prophets (2015) - 12/15 Punkten
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