Partner
Services
Statistiken
Wir
Willie Nile: If I Was A River (Review)
Artist: | Willie Nile |
|
Album: | If I Was A River |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Singer/Songwriter/Pianoman |
|
Label: | Blue Rose Records/Edel | |
Spieldauer: | 34:11 | |
Erschienen: | 16.01.2015 | |
Website: | [Link] |
„If A Was A River“ beginnt mit einer handfesten Überraschung: WILLIE NILE singt den Titeltrack alleine am Klavier. Und gibt damit die komplette Ausrichtung des Albums vor. NILE solo oder mit hochkarätiger, zurückhaltender Begleitung. Mal eine leise angeschlagene Gitarre, Dave Mansfields sachte Mandoline, Viola und Violine, dezent gezupfte oder gestrichene Bässe, eine wärmende Orgel, ein zaghaftes Fender Rhodes im Hintergrund, mehr nicht. Keine Drums. Kein rüder, erdiger Rock wie er noch den Vorgänger – neben starken Balladen – zierte. Lediglich bei „Goin‘ To St. Louis“ wird das Tempo ein wenig angezogen: Zum tänzelnden Schlendergang.
Das Beste: Dieses Konzept geht auf. Ob es an den vierunddreißig Minuten Spielzeit liegt, am hervorragenden Songmaterial oder an WILLIE NILEs ganz eigener Art der Interpretation – entscheidet selbst. Stimmlich erinnert NILE hier erstaunlich an einen gut aufgelegten MIKE SCOTT, musikalisch sind die WATERBOYS in ihren nachdenklichen und verliebten Momenten ebenfalls nicht fern, genau wie RANDY NEWMAN, der ja beileibe nicht nur bissig sein kann, sondern sich auch in Liebesdingen auskennt.
Und darum geht es bei „If I Was A River“; um die Liebe, meist zartbitter, sehnsüchtig, voller großer Wünsche und kleiner Enttäuschungen. WILLIE NILE trägt das ergreifend und völlig unprätentiös vor, zu Songs mit hohem Erkennungs- und Erinnerungswert. Zum würdigen Abschluss gibt es ein Lullaby, das sein Sujet ernst nimmt. „Let Me Be The River“ rundet ein eindringliches Album gekonnt ab, verweist natürlich auf den Anfang und klingt - wie sein eröffnendes Geschwisterchen – wie ein verschollener Klassiker. Ist aber (wie die restlichen Stücke) eine Eigenkomposition NILEs, gemeinsam mit Frankie Lee.
„If I Was A River“ ist zudem die Geschichte eines Klaviers. WILLIE NILE spielt exakt jenes Steinway Grand Piano, das er am Abend der Ermordung JOHN LENNONs spielte. Damals arbeiteten beide Musiker zeitgleich an ihren jeweiligen Alben in den Record Plant Studios in New York. „The piano has a beautiful sound and a magic all it’s own. I hope some of that comes across in the listening. God bless John Lennon.” Schreibt NILE in den Liner Notes und trifft auch hier den Ton perfekt.
FAZIT: Zu Jahresbeginn gleich eine innige Platte, die auf ihrem Gebiet in den nächsten Monaten schwer zu toppen sein dürfte. Wer für eine gute halbe Stunde sein (un)glücklich liebendes Herz intensiv spüren möchte, findet in „If I Was A River“ einen Volltreffer.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- If I Was A River
- Lost
- Song Of A Soldier
- Once In A Lullaby
- Lullaby Loon
- Gloryland
- I Can't Do Crazy (Anymore)
- Goin' To St. Louis
- The One You Used To
- Let Me Be The River
- Gesang - Willie Nile, Frankie Lee
- Gitarre - Steuart Smith, David Mansfield
- Keys - Willie Nile, Steuart Smith
- Schlagzeug - Steuart Smith
- Sonstige - David Mansfield (mandolin, violin, viola)
- American Ride (2013) - 11/15 Punkten
- If I Was A River (2015) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews