Partner
Services
Statistiken
Wir
Cosmograf: The Unreasonable Silence (Review)
Artist: | Cosmograf |
|
Album: | The Unreasonable Silence |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock und Soundtrack-Prog |
|
Label: | Cosmografmusic / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 59:25 | |
Erschienen: | 17.06.2016 | |
Website: | [Link] |
Die progressiven Aliens sind los!
Darum sollten wir ganz schnell mit Hilfe des Briten ROBIN ARMSTRONG – dem singenden Multiinstrumentalisten hinter COSMOGRAF – die progressive Rockmusik-Akte-X öffnen und der „beängstigenden Stille“ lauschen. Ein gruseliges Unterfangen mit cineastischen Breitwand-Sounds, die uns ähnlich schon auf QUEENs Soundtrack „Flash Gordon“ begegneten oder die ein ROGER WATERS auf die Reise schickte, um erst über das Für und Wider des Trampens zu philosophieren, das am Ende sogar in einem „Amused To Death“ gipfelte.
COSMOGRAF begnügen sich aber nicht mit den ruhigeren, etwas bedrohlicheren Klängen, sondern holen gerne auch mal den Metal-Hammer heraus. Und dabei sind sehr namhafte Musiker behilflich, wie die Bärte des Spocks NICK D‘VIRGILIO und DAVE MEROS oder NICK BEGGS, der bereits intensiv STEVEN WILSON und STEVE HACKETT am Bass unterstützte. Und auf dem das Album abschließenden „The Unreasonable Silence“ darf man sogar STEVEN WILSONs Stimme im Original als „Documentary Voice“ lauschen, die ganz genauso wie auf „The Raven That Refused To Sing“ klingt.
Auf seinem bereits fünften Album wendet sich Armstrong einem philosophischen Essay zu, das auf Albert Camus‘ „Der Mythos von Sisyphos – ein Versuch über das Absurde“ basiert, in dem es darum geht, dass sich der Mensch niemals dem Absurden entziehen kann, weil er dies selbst erschafft: „The Absurd is born of this confrontation between the human need and The Unreasonable Silence of the World“ - steht‘s dann auch gleich auf der ersten Seite des 20-seitigen Booklets geschrieben.
Schwerer Tobak so gesehen, aber bei COSMOGRAF wird daraus eine Art Beziehung zwischen der Realität Mensch und der irrealen Absurdität Außerirdischer, dargestellt wie ein „musikalischer Film“, der seine Intentionen in den progressiven Wurzeln guter Rockmusik und düster-atmosphärischen Stimmungslagen findet. Am Ende fühlen wir uns dann sogar ein wenig in das AYREON-Universum versetzt. Besonders beeindruckend wird es besonders in den letzten Momenten, wenn weiblicher Gesang Erinnerungen an „The Great Gig In The Sky“ oder „Us And Them“ von PINK FLOYDs „The Dark Side Of The Moon“ weckt.
Und damit die Filmatmosphäre verstärkt wird, greift Armstrong auf „The Unreasonable Silence“ oftmals auf Erzähler und Stimmen-Samples zurück. Insgesamt beeindruckend, auch wenn Armstrongs Gesang das unauffälligste am gesamten Album ist. Manchmal wünscht man sich daher beim Hören der knappen „Musik-Film-Stunde“ statt der vielen unterschiedlichen Sprecher auch mal einen zusätzlichen charismatischen Sänger. Einen eben, wie er oder sie uns zuhauf auf den gelungenen AYREON-Alben begegnen.
Die Sängerin RACHEL HAWNT ist dabei schon ein guter Anfang, aber sollte bei weitem noch nicht das Ende sein. Darum fragt man sich auch, warum NICK D‘VIRGILIO im Falle von COSMOGRAF nur die Drumsticks bedient, statt sein unzweifelhaftes Können zusätzlich hinterm Mikro beweisen zu dürfen.
Das aber bleibt ROBIN ARMSTRONGs Geheimnis.
Doch vielleicht wartet auf uns diesbezüglich ja schon auf dem sechsten Album eine angenehme Überraschung.
Zu wünschen wäre es auf jeden Fall!
FAZIT: Ein melodisches, progressives Rock-Album zu einem philosophischen Alien-Film, den es noch nie gegeben hat. „The Unreasonable Silence“ von COSMOGRAF malt beim Hören die passenden Klangbilder dazu, die eine neue musikalische Schublade, welche wir einfach mal „Soundtrack-Prog“ nennen wollen, öffnet und in die man auch so einige gelungene Alben von IQ über AYREON bis ROGER WATERS stecken darf, selbst wenn die allesamt auf besseren Gesang zurückgreifen können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- echo $abduchtion;
- This Film Might Change Your Life
- Plastic Men
- Arcade Machine
- Four Wall Euphoria
- RGB
- The Uniform Road
- The Silent Field
- Relativity
- The Unreasonable Silence
- Bass - Robin Armstrong, Nick Beggs, Dave Meros
- Gesang - Robin Armstrong, Rachel Hawnt, Redd Horrocks, Josh At Rocketsound, Andrew Whelbig, Martin Paine, Linnea Sage, Katharine Thompson, Rhiannon Owens, Martin Hutchinson, David Thompson, Steven Wilson
- Gitarre - Robin Armstrong
- Keys - Robin Armstrong
- Schlagzeug - Nick D'Virgilio
- The Man Left In Space (2013) - 11/15 Punkten
- Capacitor (2014) - 11/15 Punkten
- The Unreasonable Silence (2016) - 11/15 Punkten
- The Hay-Man Dreams (2017) - 11/15 Punkten
- Mind Over Depth (2019) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews