Partner
Services
Statistiken
Wir
Cosmograf: The Man Left In Space (Review)
Artist: | Cosmograf |
|
Album: | The Man Left In Space |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock oder so |
|
Label: | Eigenpressung/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 55:30 | |
Erschienen: | 01.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Hinter COSMOGRAF verbirgt sich Multi-Instrumentalist Robin Armstrong, der mit der Hilfe einiger Freunde und Kollegen das zweite Album seines/r Projekts/Band eingespielt hat. Neu dabei (wo eigentlich nicht?) ist Nick D'Virgilio, der rührige ehemalige SPOCK’S BEARD-Trommler. Ebenfalls für ein Stück von SPOCK’S BEARD ausgeliehen, aber nicht mit D'Virgilio gemeinsam spielend: Dave Meros am Bass. Bereits auf dem Debüt gaben sich Lee Abrahams (GALAHAD), Steve Dunn und Simon Rogers (beide ALSO EDEN) die Ehre. Ein nettes Sammelsurium gestandener Prog-Recken begleitet Mr. Armstrong also auf seinem Trip, bei dem er seinem Nachnamen gerecht wird und sich auf eine Mission ins All begibt.
„The Man Left In Space” ist wie bereits der Erstling „When Age Has Done Its Duty“ (Junge, wir werden alle älter…) ein Konzept-Album. Vergessen, verloren im Weltall; die Menschheit ausgelöscht oder nur vom Radar verschwunden, beschäftigt sich Armstrong Prog-affin mit Isolation, Einsamkeit, Langeweile, der Verlorenheit des Individuums in der Unendlichkeit. Kein überforderter, beinahe autistischer Rockmusiker vor einer schier unüberwindbaren Mauer, sondern Major Toms kleiner Bruder, floating in Space.
Das klingt dramatischer als die Musik letztlich aus den Boxen tönt. COSMOGRAF spielen eine gefühlige, manchmal symphonische, nur selten etwas härtere Prog-/Art-Rock-Variante mit gelegentlichem Liebäugeln Richtung epischem, melancholischem Indie-Pop der Marke RADIOHEAD-Light. Armstrong hat ein Gespür für einnehmende Melodien, leichte Verfremdungseffekte, ein bisschen Bombast, ein bisschen PORCUPINE TREE. Der Merksatz aber lautet: Nie die Contenance verlieren.
Irgendwie scheint der Name COSMOGRAF sowie die grafische Gestaltung der Booklets und Silberlinge (mehr noch bei „When Age Has Done Its Duty“) eine PINK FLOYD-Referenz geradezu herauszufordern. Es existieren durchaus dezente Anklänge („Aspire Achieve“, “The Vacuum That I Fly Through” – listen to what the guitar said), doch näher liegt eine andere Band, die im breiten Verweiskatalog des eher retrospektivisch ausgerichteten Art-Rocks recht selten vorkommt. Obwohl vor allem die Frühwerke eindeutig ihre Meriten haben: BARCLAY JAMES HARVEST. Das mag Robin Armstrongs Stimme geschuldet sein, die der John Lees‘ nicht unähnlich ist, aber auch musikalisch und vor allem atmosphärisch findet sich Verwandtes. Auf vorliegendem Album insbesondere beim Titeltrack. Bezogen auf die Phase, bevor BJH endgültig zum Schmierpop abdrifteten. Die Lees/Wolstenholme-Prägung also. Mal was anderes
Elegisch, fließend, selten sacht explodierend, insgesamt aus einem Guss. So unspektakulär wie wohltuend kommen COSMOGRAF und „The Man Left In Space“ daher. Braucht nicht auf die Kacke zu hauen um zu gefallen. Zieht ein schlichtes Gemüt wie meinereiner einem gesangsverweigernden Raben vor.
FAZIT: COSMOGRAF bringen ihr Raumschiff mit ruhiger Hand und ohne Ausfälle sicher in den Raumhafen. Große Aufregung und Innovationen darf man natürlich nicht erwarten. „The Man Left In Space” ist das, was Kunst erdet : Solides Handwerk, das Inhalt und Form zu etwas vereint, das seine Rezipienten nicht durch Unterforderung beleidigt, aber zugleich jeder avantgardistischen Anwandlung aus dem Weg geht. Das Äquivalent zu einer jener Fernsehserien, die man sich über Jahre gerne anschaut. Ein bisschen nachdenklich, ein bisschen spannend; nichts herausforderndes, doch jederzeit gut unterhaltend. Und sei es im Hintergrund laufend. Oder beim Bügeln.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- How Did I Get Here ?
- Aspire, Achieve
- The Good Earth Behind Me
- The Vacuum That I Fly Through
- This Naked Endeavour
- We Disconnect
- Beautiful Treadmill
- The Man Left In Space
- When The Air Runs Out
- Bass - Robin Armstrong, Steve Dunn, Greg Spawton, Dave Meros
- Gesang - Robin Armstrong
- Gitarre - Robin Armstrong, Nick D'Virgilio, Simon Rogers, Matt Stevens
- Keys - Robin Armstrong
- Schlagzeug - Robin Armstrong, Nick D'Virgilio
- The Man Left In Space (2013) - 11/15 Punkten
- Capacitor (2014) - 11/15 Punkten
- The Unreasonable Silence (2016) - 11/15 Punkten
- The Hay-Man Dreams (2017) - 11/15 Punkten
- Mind Over Depth (2019) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews