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Dewa Budjana: Zentuary (Review)
Artist: | Dewa Budjana |
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Album: | Zentuary |
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Medium: | Do-CD/3-LP-Set | |
Stil: | Weltmusikalisch-progressiver Jazz-Rock |
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Label: | MoonJune Records/Favored Ntions | |
Spieldauer: | 100:57 | |
Erschienen: | 14.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Er ist längst an der absoluten Speerspitze der weltweit besten Jazz-Gitarristen angekommen, der indonesische Gitarrist DEWA BUDJANA, der mit seinem aktuellen Doppelalbum schlicht und ergreifend den Jazz-Rock-Vogel abschießt und ein musikalisches Kunstwerk vorlegt, das seinesgleichen sucht. Die Bewunderung für diesen Ausnahmemusiker im fernen Indonesien hat sich natürlich längst auch unter der Musiker-Szene des Jazz, des Prog, des Rock, gar der Klassik und der Weltmusik schlechthin herumgesprochen, sodass ihn auf „Zentuary“ Musiker zur Seite stehen, vor denen viele von uns deren Könnens wegen vor Ehrfurcht zwischen unseren Musikboxen auf die Knie fallen – sogar bei seinen „Zentuary“-Konzerten begleiten sie ihn derzeit in fast kompletter Besetzung:
TONY LEVIN, GARY HUSBAND, JACK DEJOHNETTE – die Budjana nicht etwa auf diesem Album nur als Gastmusiker, sondern fester Bandbestandteil begleiten!
Spezielle Gäste gibt‘s als Sahnehäubchen zusätzlich: GUTHRIE GOVAN, TIM GARLAND, DANNY MARKOVICH, SAAT SYAH (Bekannteste indonesische Flötistin, die eine indonesische Längsflöte aus Bambus spielt.), UBIET und RISA SARASWATI.
Und dann sogar noch ein ganzes Orchester – das TSCHECHISCHE SYMPHONIE-ORCHESTER, welches „Suniakala“ und „Zentuary“, zwei sehr ruhig-getragene, fast hypnotische Stücke mit zusätzlicher „Gilmour“-Gitarre, zu klassisch-jazziger Schönheit verhilft.
Insgesamt ist die erste CD ziemlich ruhig gehalten – schöne Melodien treffen dabei auf verspielte Experimentierfreude. Bei „Dear Yulman“ steht DEWA BUDJANA und seine Gitarre absolut im Mittelpunkt und gerade dieses Stück zeigt die außergewöhnliche Komplexität seines Spiels, das sich über die acht Minuten hin von einem ruhigen Beginn immer mehr entwickelt und am Ende all die unterschiedlichen Budjana-Spielarten in sich vereint, die sogar nach ca. 6 Minuten dermaßen nach ZAPPA klingen und dann frei losjazzen, dass allein dieses eine Stück sicher jeden Gitarren-Freak vor Ehrfurcht erstarren lassen wird. Hier trifft tatsächlich ein Begriff zu, mit dem man nicht zu oft herumschleudern sollte: geniale Gitarrenarbeit!
Voller Energie und Dynamik startet die zweite CD mit „Pancaroba“ durch, auf der sich neben Budjana besonders Keyboarder GARY HUSBAND ins Zeug legt. Gleich im Anschluss daran darf TIM GARLAND auf „Manhattan Temple“ umfänglich beweisen, was er am Tenor-Saxofon draufhat, nachdem zuvor auf der ersten CD DANNY MARKOVICH bei „Solas PM“ mit seinem Sopran-Saxofon ausgiebig begeisterte.
„Dedariku“ überrascht dagegen mit jeder Menge elektronischen Spielereien, über denen immer wieder Budjanas Gitarre und die zart klingenden Becken von JACK DEJOHNETTE schweben.
„Ujung Galuh“ präsentiert sich dagegen sehr rhythmisch, um vom „Uncle Jack“ anfangs im Free-Jazz-Style abgelöst zu werden. Der Titelname lässt sich diesbezüglich sofort entschlüsseln, denn am Piano arbeitet sich eifrig Onkel JACK DEJOHNETTE ab.
Den Schlusspunkt der Doppel-CD bzw. Dreifach-LP setzt das kurze, zweieinhalbminutige Titelstück, bei dem sich neben der akustischen Gitarre von Budjana noch einmal die tschechischen Symphoniker einbringen dürfen. Ein klassischer Abschluss dieses hervorragenden Jazz-Rock-Albums.
Auch wenn die zweite CD etwas dynamischer als die erste ist, sind beide gleichermaßen verspielt und weisen jede Menge Stimmungs- und Tempi-Wechsel auf, dass es für alle Jazz-Rock-Freunde, die besonders solchen Gitarristen wie PAT METHENY, JOHN ABERCOMBIE, FRANK ZAPPA oder JOHN McLAUGHLIN und RALPH TOWNER verfallen sind, eine wahre Freude ist, sich den gut 100 Minuten hervorragenden Jazz-Rocks mit vielen weltmusikalischen und prog-rockenden Einflüssen hinzugeben! So bleibt am Ende nur eine FAZIT: Mit der Doppel-CD bzw. Dreifach-LP „Zentuary“ ist DEWA BUDJANA und seinen namhaften Begleitern der „Who Is Who“-Jazz-Szene eine echtes Jazz-Rock-Meisterwerk gelungen. Nicht sein erstes!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (51:02):
- Dancing Tears
- Solas PM
- Lake Takengon
- Suniakala
- Dear Yulman
- Rerengat Langit (Crack In The Sky)
- CD 2 (49:55):
- Pancaroba
- Manhattan Temple
- Dedariku
- Ujung Galuh
- Uncle Jack
- Zentuary
- Bass - Tony Levin
- Gesang - Ubiet
- Gitarre - Dewa Budjana, Guthrie Govan
- Keys - Gary Husband, Jack DeJohnette
- Schlagzeug - Gary Husband, Jack DeJohnette
- Sonstige - Danny Markovich (Sopran-Saxofon), Tim Garland (Tenor-Saxofon), Saat Syah (Flöten), Tschechisches Symphonie-Orchester
- Dawai In Paradise (2013) - 14/15 Punkten
- Joged Kahyangan (2013) - 6/15 Punkten
- Surya Namaskar (2014) - 10/15 Punkten
- Hasta Karma (2015) - 9/15 Punkten
- Zentuary (2016) - 14/15 Punkten
- Mahandini (2019) - 13/15 Punkten
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