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Dewa Budjana: Hasta Karma (Review)
Artist: | Dewa Budjana |
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Album: | Hasta Karma |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz-Rock |
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Label: | Moonjune Records | |
Spieldauer: | 52:41 | |
Erschienen: | 06.03.2015 | |
Website: | [Link] |
Bereits der erste Höreindruck, der uns von „Hasta Karma“ des indonesischen Ausnahmegitarristen DEWA BUDJANA beschert wird, ruft Verwunderung hervor.
Haben wir es hier etwa mit einem neuen Album von PAT METHENY zu tun?
Nein, dieser Jazz-Rock-Streich „Hasta Karma“ stammt tatsächlich von dem indonesischen Musiker, der mit seinen elektrischen und akustischen Gitarren sowie all den dazugehörigen Soundscapes regelrecht zu einer klingenden Einheit verschmilzt. Seine neuen musikalischen Begleiter aber bringen offensichtlich das Metheny-Flair ein, denn mit dem Bassisten BEN WILLIAMS und dem Schlagzeuger ANTÓNIO SANCHEZ haben wir es mit zwei festen Mitgliedern der PAT METHENY‘S UNITY GROUP zu tun. Und der legendäre New Yorker Vibraphonist JOE LOCKE vervollständigt dieses Jazz-Rock-Quartett und verleiht ihm außerdem zugleich noch eine gewisse PIERRE MOERLEN‘S GONG-Note. Zusätzlich bringen sich als Special Guests noch der indonesische Pianist INDRA LESMANA und auf „Ruang Dialisis“, dem mit knapp 12 Minuten längsten und zugleich free-jazzigsten Stück des Albums, der Sänger JRO KTUT SIDEMEN mit ein.
Als wäre das alles nicht schon außergewöhnlich genug, ist die eigentliche Überraschung hinter „Hasta Karma“, dass die Musik der CD „live im Studio“ eingespielt und innerhalb von sechs Stunden aufgenommen wurde. Die Kompositionen hatte alle Budjana geliefert und dann feuerten diese Jazz-Koryphäen im Sinne höchster Jazz-Improvisation-Kunst „Hasta Karma“ raus - ein Album eben, das den Eindruck erweckt, es wäre in detaillierter Kleinstarbeit und mit sehr viel Zeitaufwand entstanden. Hierin verbirgt sich wohl das wirklich große Können aller beteiligten Musiker.
Aber es verbergen sich auch Gefahren hinter diesem Konzept, welches vier Musiker zusammenführt, die zuvor noch nicht gemeinsam aufgetreten sind oder länger geprobt haben. DEWA BUDJANAs Kompositionen klingen daher plötzlich mehr nach PAT METHENY und das gesamte Album fällt insgesamt deutlich zu ruhig aus. Viel Zeit für ausgiebige Experimente bzw. das eine oder andere ausgiebige Solo gibt es nicht. Der ruhige Fluss, der nur in seltenen Momenten, wie auf „Ruang Dialisis“ durchbrochen wird, bestimmt dieses Karma, das nicht zum besten Budjana-Karma gehört, wenn man die Vielzahl seiner in kürzester Zeit veröffentlichten Alben betrachtet. Viel zu selten schleichen sich in die Musik auch mal progressive oder zappaeske Klänge ein, die Budjana sonst immer recht auffällig auf den vorherigen Veröffentlichungen unterbrachte. Ein kleiner Prog-Moment in „Desember“ oder „Jayaprana“ machen da den Musik-Karma-Kohl auch nicht fett.
FAZIT: Vielleicht sollte DEWA BUDJANA es mal wieder ein bisschen langsamer mit seinen CD-Veröffentlichungen angehen lassen und uns ein Rundum-Prog-Jazz-Rock-Weltmusik-Album bescheren, wie beispielsweise „Dawai In Paradise“ eins war. So haben wir es anno 2015 wieder nur mit einem recht routinierten, ziemlich ruhigen Jazz-Rock-Album zu tun, das es in ähnlicher Art aus dem Hause Metheny und artverwandten Jazz-Gitarristen schon massenhaft zu hören gab.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Saniscara
- Desember
- Jayaprana
- Ruang Dialisis
- Just Kidung
- Payogan Rain
- Bass - Ben Williams
- Gesang - Jro Ktut Sidemen
- Gitarre - Dewa Budjana
- Keys - Indra Lesmana
- Schlagzeug - Antonio Sanchez
- Sonstige - JoeLocke (Vibraphone)
- Dawai In Paradise (2013) - 14/15 Punkten
- Joged Kahyangan (2013) - 6/15 Punkten
- Surya Namaskar (2014) - 10/15 Punkten
- Hasta Karma (2015) - 9/15 Punkten
- Zentuary (2016) - 14/15 Punkten
- Mahandini (2019) - 13/15 Punkten
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