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Franz Kirmann: Elysian Park (Review)
Artist: | Franz Kirmann |
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Album: | Elysian Park |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Experimental Electronica |
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Label: | Denovali Records | |
Spieldauer: | 59:16 | |
Erschienen: | 10.11.2016 | |
Website: | [Link] |
„Elysian Park“ ist das dritte Album von FRANZ KIRMANN, der den Anhängern von Denovali Records auch als Teil des Duos PIANO INTERRUPTED ein Begriff sein dürfte. Wo der Vorgänger „Meridians“ mit sphärischen Klängen, Lounge-Atmosphäre und gemächlich groovenden Beats zwar vielschichtig aber zugleich eingängig und im positiven Sinne leicht bekömmlich daherkam, schlägt „Elysian Park“ von Beginn an in eine gänzlich andere Kerbe.
Geboren aus einer audiovisuellen Installation im Rahmen des Berliner Kunstprojekts „Zeitguised“, macht sich Kirmann über 14 Tracks frei von jedweder Erwartungshaltung und Konventionen. Wer auf der Suche nach Struktur, klar erkennbaren Melodien oder konstanten Beats ist, wird auf „Elysian Park“ nicht fündig werden. Mit verschiedensten Samples, Manipulation und De- wie Rekonstruktion von Klängen schafft der in London ansässige Elektronik-Künstler ein komplexes Gebilde von ausgeklügelter Architektur mit Freiraum für Improvisation und Zufall. Mehr Laute als Sprache, verschluckte Arpeggien statt singende Melodien, Geräusche anstelle von Klang und arhythmische Fragmente als Ersatz für geradlinige Taktangabe – das sind die prägenden Charakteristika dieses fordernden Drittwerkes.
Natürlich wird im Verlauf der knapp einstündigen Komposition, die nur als Summe der scheinbar frei kombinierbaren Versatzstücke betrachtet werden kann, die volle Bandbreite von sphärischem Minimalismus bis hin zu verschachtelter Hektik zelebriert und kontrastierend gegenübergestellt, jedoch nicht in einem natürlichen, sich auf- und abbauenden Fluss, sondern durchzogen von einer steten Progression. Im Kontext der Reflexion einer zunehmend von Schnelllebigkeit, Unbeständigkeit und Veränderungen geprägten Welt der Informationsflut, trifft „Elysian Park“ somit den Zeitgeist, wenngleich natürlich hyperbolisch inszeniert und bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert.
FAZIT: Mit „Elysian Park“ hat FRANZ KIRMANN keinerlei Intention, den Gepflogenheiten und Orientierungspunkten von Musik im herkömmlichen Sinne zu entsprechen und schafft stattdessen ein Werk, das außerhalb des Kontextes „Kunst“ nur schwer fassbar und noch weniger bewertbar ist. Das Ergebnis ist durchzogen von einer treibenden Rastlosigkeit und ebenso anstrengend wie fordernd. Es vermag stellenweise zu faszinieren und birgt ein ohne Frage interessantes Konzept, vermag aber über die volle Spielzeit nicht durchweg zu begeistern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lament
- Hidden Olympia / Diamorphine Clickstreams
- Hypertrance
- Scavenger
- Wasteland Condo
- Lagon
- Diazepam Dreams
- Killswitch / Darknet
- The Pleasure Channel
- Mirage
- Lanzarote
- Paradiso Beach
- Tears In Your Eyes
- Halcyon
- Sonstige - Franz Kirmann
- Elysian Park (2016) - 9/15 Punkten
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