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Maiba: Unleash The M (Review)

Artist:

Maiba

Maiba: Unleash The M
Album:

Unleash The M

Medium: CD
Stil:

Pop und Dance und Techno

Label: Sony Music / Sound To People / More Than Talent Records
Spieldauer: 43:09
Erschienen: 12.08.2016
Website: [Link]

„Special thanks: My dog for giving me inner peace ;-)“
Lange habe ich darüber nachgedacht, was wohl das beste an diesem austauschbaren Mainstream-Pop-Album mit mittelmäßigem Gesang ist, bis ich auf die obige Widmung traf, inklusive dem (leider) relativierenden Smiley dahinter.
Auch ich würde wohl meinem Hund dafür danken, dass er mit seiner liebevollen, anhänglichen Art mir zugleich meinen inneren Frieden schenkt. Darum habe ich ihm auch ein ruhiges Plätzchen außerhalb meines Musikzimmers hergerichtet, damit er sich nicht von den wummernden Bässen und synthetischen Pop-Eruptionen, die MAIBA auf ihrem aktuellen Album ausgiebig auf den Hörer loslässt, beim Schlafen stören lassen muss. Es reicht schon, wenn man sich als Kritiker damit quält.

Viel Technik sorgt dafür, dass MAIBAs Stimme auf „Unleash The M“ mitunter richtig gut, manchmal sogar einer JANET JACKSON ähnlich, klingt. Auch bei der Jackson, die nichts Anderes als die „musikalische kleine Schwester des großen Michael“ war/ist, zählte immer neben den austauschbaren Pop-Rhythmen und ihrem Gesang das Motto „Sex sells!“ Damit gibt‘s gleich noch eine zweite Parallele zu MAIBA. Und auch die Texte, die allesamt in ihrer offensichtlichen, sich rund um Beziehungen drehende, permanent wiederholende Oberflächlichkeit kein peinliches Fettnäpfchen auslassen, lohnen sich nicht im 16seitigen Booklet nachzulesen. Dafür kann man sich ja die insgesamt 11 Bildchen von MAIBA reinziehen und spätestens bei „Lose Control“ noch einmal traurig darüber nachdenken, warum die Loveparade nicht mehr stattfindet, dabei wäre doch gerade dieser Titel und viele andere auf „Unleash The M“ ideal dafür geeignet. Gleich nach dieser und der vorherigen peinlichen, dem Album seinen Namen verleihenden Nummer versucht „Amor Latino“ auch noch den nächsten Sommerhit zu platzieren, der außerdem einen kleinen MADONNA-Spritzer des „La Isla Bonita“-Feelings abbekommt. Ja, auch ein paar lateinamerikanische Einflüsse dürfen eben nicht fehlen, wo die Sängerin von ihrer Abstammung her schließlich auch chilenische Wurzeln in sich trägt. Doch trotzdem gilt als oberstes Gebot: „Immer fein bei allem darauf achten, dass der Musik-Rhythmus-Computer richtig programmiert ist.“

Natürlich ist die Produktion der CD perfekt, der Sound trotz aller „Technokratie“ fett und druckvoll. Dass hinter MAIBA ein großes Label steht, ist diesbezüglich unüberhörbar. Wer genauer hinschaut, entdeckt dann auch, dass dieses Album vom mehrfach mit Platin ausgezeichneten THOMAS GODEL (alias DJ Cosmo) produziert wurde, der eben die ideale Dance-Scheibe aus „Unleash The M“ macht. Doch trotzdem wird aus Scheiße kein Bonbon!

Schwer vorstellbar, dass sich diese singende Sexy-Sternschnuppe mit einer akustischen Gitarre in einen verrauchten Club stellt und ihre Lieder präsentiert. Technik ist das A und O auf „Unleash The M“, nicht wirklich musikalisches Können. Eine ideale Voraussetzung für unsere aktuelle, super zu vermarktende Musikkultur eben, die genauso aussieht und klingt, wie beispielsweise das Video zu „Pain Is Love“ oder „White Stripes“. Natürlich gibt es mit „Little Girl“ auch eine Ballade, bei der sogar ein Piano und synthetische Streicher etwas Schmalz mit ruhigem Rhythmus und ein paar MADONNA- oder LADY GAGA-Erinnerungen vereinen.

Wer sowas mag, wird dieses Album lieben, alle Anderen aber werden wissen, warum sie es nach wie vor vermeiden, das Radio oder eine heiß angesagte Diskothek über ihre Musikkultur entscheiden zu lassen: „You know that I‘ll give it all to you / There‘s not one thing that I wouldn‘t do“, mit diesen gesungenen Worten endet das Album, bevor uns im „Outro“ MAIBA noch die Weisheit mit auf den Weg gibt, dass wir unsere Liebe samt unserem Ego suchen und beschützen müssen. Ja, wo denn bitte? Vielleicht gehen wir neugierig nach draußen und entdecken dabei nur eine Techno-Drohne bei unserer Suche, die den Namen MAIBA trägt, und uns zwar aus ihrer Sicht alles gegeben hat, auch wenn das nicht wirklich viel ist.

Und jetzt ist es wieder allerhöchste Zeit, nicht MAIBA, sondern meine Hundedame Iffi an meiner inneren Friedensfindung teilhaben zu lassen. Das meine ich übrigens im vollen Ernst und ohne jegliches Smiley!

FAZIT: Wie heißt es doch so schön im Promo-Text: „MAIBA steht für das Außergewöhnliche. Wie die Künstlerin so auch der Sound: cool und „classy“. Eine emotionale Verbindung aus Pop, R&B und Dance, die sie gerne als ‚Ego Pop’ bezeichnet – Beats, Melodien und Texte, die die Egos der Menschen ansprechen und mitreißen.“
Wer solch ein Ego hat und solche Musik-Egos mag, sei herzlich willkommen in der Welt der Schönen und Reichen, deren Ohren zuerst einmal für die fetten Klunker herhalten müssen. MAIBA lässt die Diamanten dabei ordentlich klimpern.

PS: Der größte Witz an diesem Album ist aber, dass es bei einem Label erscheint, welches "More Than Talent Records" heißt. MAIBA ist die lebende Antithese für den Namen des Labels!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4260x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 3 von 15 Punkten [?]
3 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Ego
  • White Stripes
  • Unleash The M
  • Lose Control
  • Amor Latino
  • Lovedrunk
  • Funny Feelings (Nu Remix)
  • Crush
  • Fool
  • Pure Bliss
  • Little Girl
  • Pain Is Love
  • Outro

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Christian
gepostet am: 15.08.2016

Ernsthaft, warum besprecht ihr sowas? Würdet ihr auch - um im Thema zu bleiben - einen Hundehaufen rezensieren, wenn ich euch einen schicke?
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 15.08.2016

Nein, Christian, außer der Hundehaufen macht Musik.
Auch gibt es selbst in dem Bereich der Pop-Musik Gutes zu entdecken und manchmal auch einen Griff ins Klo.
Jeder hat die Freiheit, das zu lesen, was er möchte und das links liegen zu lassen, was ihn nicht interessiert. Genau die gleiche Freiheit haben wir als Kritiker, wenn es ums Schreiben einer Review geht!
Und da wir uns auch keiner Fremd-, sondern nur unserer Selbstzensur stellen, versuchen wir unsere Reviews so breit wie möglich zu fächern. Natürlich gibt es dabei einige Grenzen, aber die legen wir fest.
Carl
gepostet am: 28.08.2016

User-Wertung:
2 Punkte

Ich gebe 2 statt 1 Punkte da sich zumindest der Toningenieur Mühe gegeben hat. Ansonsten denke ich, dass hier eine Menge Eigenfinanzierung im Spiel ist, denn kein Label, das Gewinne erzielen will, würde diese mit dem Temperament einer Rohypnol ausgestatteten Latina (?) unter Vertrag nehmen. Dies ist zumindest der Eindruck der sich über ihre YouTube-Videos vermittelt. Die Kompositionen sind ohne Wiedererkennungswert, ebenso die dünne und unsicher wirkende Stimme, da hilft auch keine Technik. Als krönender Abschluss sind alle Lieder einfallslos und langweilig arrangiert, humpa humpa humpa tätäräää.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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