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MaidaVale: Tales Of The Wicked West (Review)
Artist: | MaidaVale |
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Album: | Tales Of The Wicked West |
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Medium: | CD+DL-Code | |
Stil: | Retro-, Blues-, Classic-Rock |
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Label: | The Sign Records/Cargo | |
Spieldauer: | CD: 35:26 / Digital: 44:52 | |
Erschienen: | 05.08.2016 | |
Website: | [Link] |
Schweden, Retro-Rock, engagierte Band mit Sängerin gefällig? Da gibt es mehr als Blaue Pillen. MAIDAVALE zum Beispiel. Obwohl die reine Girl-Power, ist das Quartett aus Fårösund keine skandinavische Wiedergeburt der BANGLES.
MAIDAVALE spielen erdigen, kantigen Rock, mehr dem Blues denn Soul verhaftet – aber mit Seele -, peppen das Ganze mit Wah-Wah-Gitarren, einer Prise deftigen Krautrocks und anderen kleinen Gimmicks dezent psychedelisch auf. Die musikalischen Bezüge liegen natürlich in den (frühen) Siebzigern (oder gar davor), doch spielt die Band ihr Programm nicht altfränksch herunter, sondern sorgt mit höchst ökonomischer Instrumentierung und warmem, sattem Klang für Bodenhaftung in der Aktualität. Gepaart mit engagierten Texten, die Rassismus, Kriegswahn und zwischenmenschliche Minenfelder engagiert thematisieren.
Mit Matilda Roth besitzt die Combo die passende Sängerin dafür, deren Stimme eher der jungen Inga Rumpf als Elin Larsson von den BLUE PILLS ähnelt. Allerdings mit ganz eigener Intonation aufwartet. Die Songs selbst sind angenehm lakonisch, es weht eine gewisse GRATEFUL DEAD-Entspanntheit durchs Album, die nicht mit vor sich hin dudelnder Langeweile erkauft wird. Dafür sind die Stücke zu kompakt, nachdenklich und trotz aller eingeschobenen Instrumentalparts zu zielgerichtet.
Der längste Track, das vorzügliche, gesanglose „Heaven And Earth“, eine klasse Paraphrase von FUNKADELICs „Maggot Brain“, hat es seltsamerweise nur in den Downloadbereich geschafft (ein Code zum Runterladen des gesamten Albums liegt der CD bei). Auf dem Silberling findet sich stattdessen das anderthalbminütige „Wish I'd Been Born At Sea“. Eine nette a capella-Dreingabe, aber kein Vergleich zu dem intensiven, instrumentalen Longtrack „Heaven & Earth“, beinahe ein Post-Rock-Slowdown, der die Laufzeit von kargen fünfunddreißig Minuten um weitere zehn angehoben hätte.
FAZIT: Mit „Tales Of The Wicked West” ist MAIDAVALE ein überzeugendes Debüt gelungen. Das im selben See wie die BLUE PILLS fischt, aber von einem ganz anderen Ufer aus. So wahrt die Band Eigenständigkeit und bleibt bei allen Bezügen zu JIMI HENDRIX, LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH und weiteren Ahnen zwar rustikal, aber verharrt nicht, gerade im Verbund mit den tagesaktuellen (und leider trotzdem zeitlosen) Lyrics, in saumseliger Nostalgiestimmung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- (If you want the smoke) Be the fire
- Colour blind
- The greatest story ever told
- Truth / Lies
- Dirty war
- Restless wanderer
- Standby swing
- Wish I'd been born at Sea (nur CD)
- Find what you love and let it kill you
- Heaven and Earth (nur Download)
- Bass - Linn Johannesson
- Gesang - Matilda Roth
- Gitarre - Sofia Ström
- Schlagzeug - Johanna Hansson
- Tales Of The Wicked West (2016) - 11/15 Punkten
- Madness Is Too Pure (2018) - 12/15 Punkten
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