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Mantra Vega: The Illusion’s Reckoning (Review)

Artist:

Mantra Vega

Mantra Vega: The Illusion’s Reckoning
Album:

The Illusion’s Reckoning

Medium: CD
Stil:

Schwelgerischer, melodischer Prog

Label: Black Sand Records/Just For Kicks
Spieldauer: 60:31
Erschienen: 29.01.2016
Website: [Link]

„Das Abendessen is‘ fertig, Liebes, es gibt fetten Prog“, könnte man bei der Besetzungsliste von MANTRA VEGA vermuten. Heather Findlay, die EX-MOSTLY AUTUMN-Nymphe, Dave Kerzner (Ex-SOUND OF CONTACT) und der rührige Session-Gitarrist Dave Kilminster bilden das musikalische Rückgrat, um das sich weitere einschlägig vorbelastete Musiker*innen gruppieren. Nebst weiteren MOSTLY AUTUMN-Konvertiten und Mitgliedern Findlays eigener Band schauen auch Troy Donockley (Ex-IONA, jetzt NIGHTWISH) und Arjen Lucassen mit ihren Gitarren kurz vorbei.

Dann beginnt das Album mit einem Rezitativ (immerhin mit dichter Keyboarduntermalung), um mit „Island“ ansatzlos einen Song anzustimmen, der wie ein verloren gegangenes FLEETWOOD MAC-Puzzleteilchen klingt. Etwa zu Zeiten von „Tango In The Night“. Plüschig, schwelgerisch, hochmelodisch. Das folgende „Veil Of Ghosts“ erinnert genrenäher an ein leicht verschlafenes, theatralisches KATE BUSH-Stück. Wieder plüschig, schwelgerisch, hochmelodisch; lediglich gegen Ende wird ein wenig deftiger gerockt.
Am beschaulichen „Lake Sunday“ gibt es kleine Country-Buchten, elfenhafter Folk („Island (Reprise)“, mit Bansuri-Flöte bei „In A Dream“) fügt sich nahtlos ins Programm, BEATLES-Anklänge, zu Beginn des Titelsongs, ebenfalls.
Kennzeichnend immer wieder: Alles bleibt plüschig, schwelgerisch, hochmelodisch, elegisch, getragen von Kerzners ausladendem Tastenspiel, das proggidi, proggida auch mal ein wehmütiges Mellotron aufbietet.

The Illusion’s Reckoning“ ist melodischer Prog der gediegenen Art, freundlich zu Pop und jener Sehnsucht nach auffangfreundlichen Tastenklängen, die in der Brust jedes Orgelspielers (egal ob real oder geträumt) wohnt. Wer dieser kleinen Erweckungsgeschichte vorwirft (selbst im tiefsten Dunkel findet sich ein funzeliges Lichtlein), dass brachiale, aufrüttelnde Momente fehlen, der lässt sich aus einer wohligen Traumphase wahrscheinlich auch mit einem Martinshorn holen.
The Illusion’s Reckoning” ist gefühlige Gemütsmusik. Egal, dass das Ding gut zehn Minuten zu lang ist, gelegentlich arg esoterisch gesäuselt wird („We are made of starlight, Lulled into sleep By the bhajans“. Äh ja, oder so), die Musik besitzt zahlreiche betörende Momente und Heather Findlay ist eh die bezauberndste Elfenreifträgerin jenseits von Rockpommels Land. Gejagtes Herz auf der Suche nach friedvollen Ruhezonen, was willste mehr?

FAZIT: Um dem Progressive Rock die Ehre zu erweisen: Stellt euch vor, jemand nimmt die Balladen aus „Wind & Wuthering“ und fertigt ein komplettes Album von einer guten Stunde Spiellänge daraus, intoniert von einem freundlichen Trio, bestehend aus einer dunkel gestimmten Kate Bush, Sally Oldfield und verkaterter Stevie Nicks. Wenn es, was ganz selten geschieht, ein bisschen heftiger zur Sache geht, gibt es Blut auf den Dachsparren. Wem diese Vorstellung gefällt, und wer zusätzlich noch Spaß an einem flauschigen Keyboard-Bett enormer Größe hat, der wird mit dem MANTRA VEGA-Debüt richtig glücklich. Heather Findlay-Fans sowieso.

Jochen König (Info) (Review 3550x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Every Corner
  • Island
  • Veil Of Ghosts
  • Lake Sunday
  • Mountain Spring
  • In A Dream
  • Learning To Be Light
  • I've Seen Your Star
  • Island (Reprise)
  • The Illusion's Reckoning
  • Mountain Spring (Acoustic - Bonustrack)

Besetzung:

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