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Møster: When You Cut Into The Present (Review)

Artist:

Møster

Møster: When You Cut Into The Present
Album:

When You Cut Into The Present

Medium: CD/LP+CD/Download
Stil:

Progressiver Jazz-Rock

Label: Hubro
Spieldauer: 36:59
Erschienen: 20.06.2016
Website: [Link]

Wenn der norwegische Saxofonist Kjetil MØSTER ruft, dann darf man sich darauf gefasst machen, dass ihm namhafte musikalische Begleiter folgen, um ein Jazz-Album der Extraklasse einzuspielen, das so einiges auch von dem hat, was die Bands seiner Begleiter ausmachen, egal ob die nun MOTORPSYCHO oder SPIDERGAWD oder ELEPHANT9 heißen. Und da neuerdings auch der Frontmann von MOTORPSYCHO – Gitarrist HANS MAGNUS RYAN – in der Band, die unter dem Nachnamen ihres Saxofonisten firmiert, mitmischt, hat sich „When You Cut Into The Present“ noch stärker im (progressiven) Jazz-Rock statt in der freien Form verankert und wird für alle, die solche Jazz-Meilensteine wie „Bitches Brew“ von MILES DAVIS oder „Inner Mountain Flame“ vom MAHAVISHNU ORCHESTRA oder „The Long Hello“ von VAN DER GRAAF lieben, ein absoluter Geheim-Tipp!

Völlig neu erscheint bei MØSTER, dass sie – wohl durch den starken MOTORPSYCHO-Einfluss – mit „Bandha“ sogar offensichtlich neben dem Jazz auch progressive Klang-Pfade betreten und sofort auch in diesem Bereich mit fetten Bässen, ausgiebigem Gitarren-Soli, rhythmisch komplexem Drumming sowie einem Saxofon, das fast singend klingt und sich dem Rhythmus anpasst, ohne permanent dabei auszubrechen, zu begeistern. Erinnerungen an „Trout Mask Replica“ von CAPTAIN BEEFHEART kommen auf. Und natürlich an die besten Moment von VAN DER GRAAF GENERATOR, wenn DAVID JACKSON zu seinen Saxofonen griff.

Doch dass dies vorerst eine Ausnahme ist, stellt dann das improvisierte, frei jazzende „The Future Leaks Out“ mit zusätzlichen wilden Klang-Eskapaden und undefinierbaren Sounds wieder klar. So eine Art psychedelischer Jazz ohne Grenzen.

„Journey“ verbreitet verträumt Ruhiges, selbst wenn es an einigen Stellen scheppert und das Saxofon seltsam „verzerrt“ klingt. Mit einem mal aber übernimmt ein kristallklarer Bass die Führung, der sich wummernd im Raum niederlässt, und während das Saxofon noch im rechten Lautsprecher weiter schwelgt, taucht plötzlich im linken eine Space-Gitarre auf. Und da ist es schon wieder – dieses progressive Gefühle, welches uns diesmal nur noch deutlicher in seine Space-Sphären entführt.

Das wilde Gegenstück zu dieser Space-Reise bildet dann „Soundhouse Rumble“, welches das leider viel zu kurze Album bereits abschließt. Aggressives Saxofon und treibende Drums geben sich die volle Kante. Aber auch der Bass fordert seine Recht, bis dann ein Schlagzeug-Solo aus diesem „Kampf im Haus der Klänge“ als Sieger hervorgeht, selbst wenn Gitarre und Saxofon in der letzten Minute noch einmal deutlich aufholen!

FAZIT: Mit ihrem dritten Album beweisen MØSTER, dass sie ihrem Zenit ganz nahe sind. Waren die beiden Vorgänger schon schwer beeindruckend, so ist „When You Cut Into The Present“ (Der Titel basiert auf einem Zitat von William Burroughs: „When You Cut Into The Present the future leaks out“, welches sich in seiner Gänze hinter dem Album-Namen und Titel 3 versteckt!) sogar durch die noch stärkere Hinwendung zu progressiven, psychedelischen und space-igen Klängen noch faszinierender. Progressiver Jazz-Rock der seinesgleichen sucht, aber gerne noch ein bisschen länger als 37 Minuten dauern darf.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4034x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Nebula And Red Giant
  • Bandha
  • The Future Leaks Out
  • Journey
  • Soundhouse Rumble

Besetzung:

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