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Okra Playground: Turmio (Review)
Artist: | Okra Playground |
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Album: | Turmio |
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Medium: | CD | |
Stil: | Finnischer Folk mit Pop-Elementen und ruhigen Beats sowie faszinierendem Gesang |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 45:16 | |
Erschienen: | 29.07.2016 | |
Website: | [Link] |
Es ist wirklich ein bunter Spielplatz musikalischer Stile, den die Finnen von OKRA PLAYGROUND mit viel Farbe füllen: traditioneller Folk, eingängiger Pop, verhaltene, aber deutlich erkennbare Beats, sogar etwas Rock und immer wieder breit gefächerter, beeindruckender weiblicher Gesang – solo, im Duett oder als voluminöser Satzgesang. Viel Melancholie macht sich auf „Turmio“ ebenso breit wie sich erhebende und zugleich erhabene Lebensfreude. Manchmal hat man das Gefühl, OKRA PLAYGROUND wären das gelungene weibliche Gegenstück, welches sich wie ein Puzzleteil von ARSTIDIR einfügt.
Natürlich macht es erst einmal nachdenklich, wenn eine Band ihr Album „Schande“ nennt, womit auch die vielen, emotional bedrückenden und darum umso bewegenderen Momente des Albums erklärt sind. In dem gleichnamigen Song, der wie alle Stücke des Albums in finnischer Sprache eingesungen wurde, geht es um eine begehrte, wunderschöne Frau, die mit einem Mal in Schande verfällt. Man braucht kein Finnisch zu können, denn in dem wieder liebevoll gestalteten Digipak samt 12seitigen Booklet befinden sich alle Texte im Original plus einer englischen Erläuterung dazu, die sehr informativ den Inhalt jedes Songs zusammenfasst.
Ein Grund für die sehr professionellen Kompositionen, aber auch den ausgezeichneten Sound von „Turmio“ liegt darin, dass fast alle bei OKRA PLAYGROUND beteiligten Musiker auch in anderen finnischen Folk-Bands aktiv sind, als da wären MARI KALKUN & RUNORUN, RÖNSY, HOHKA, SIBA FOLK BIG BAND und viele andere. Dieses Album jedenfalls klingt nach einem Zusammenschluss besagter Musiker, die sich nach einer gelungenen Symbiose aus Melancholie, Pop und Folk sehnen und diese zum Klingen bringen wollen.
Die Texte steuern dabei genau die Themen bei, welche der Musik wie auf den Leib geschneidert erscheinen. Dabei verbreitet besonders auch das „Turmio“ abschließende Schlaflied für ein Neugeborenes „Tuulen Tuoma“ einen letzten, tief bewegenden emotionalen Höhepunkt, nachdem „Tulen Synty“ (Das Feuer) eine überraschende, für das Album unerwartete Dynamik aufgebaut hatte. Als englische Erläuterung liest man dazu auch einen Satz wie: „Das einzige, was ein Feuer, dem sich nichts in den Weg stellen kann, hinterlässt, ist ein Grab, auf dem glühende Steine liegen.“
FAZIT: Dem finnischen Sextett OKRA PLAYGROUND gelingt mit diesem Album mal wieder ein typisches Achtungszeichen, welches so oft skandinavische Musik hinterlässt, das aber noch immer in unseren Breitengraden viel zu wenig Beachtung findet. Traditioneller finnischer Folk, natürlich auch mit Akkordeon, trifft auf Pop und ganz viel Gefühl. Ein Album für die besonderen Momente des Rückzugs.
Ein Album voller natürlicher Schönheit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kaunokieli / Silvertongue
- Turmio / Disgrace
- Viivytysvirsi / Wasting Time
- Viimatar
- Pakkasloitsu / Frostbitten
- Hopeamorsian / The Silver Bride
- Tulen Synty / The Fire
- Kun Mun Kultani Tulisi / If My Beloved Shall Come
- Sorsa / The Mallard
- Tuulen Tuoma / Windblown
- Bass - Sami Kujala
- Gesang - Maija Kauhanen, Pävi Hirvonen, Essi Muikku, Tero Pajunen
- Gitarre - Tatu Viitala
- Schlagzeug - Tatu Viitala
- Sonstige - Veikko Muikku (Akkordeon), Maija Kauhanen, Essi Muikku (Kantele), Pävi Hirvonen (Fiddle, Bowed Lyre), Sami Kurppa (Programming)
- Turmio (2016) - 12/15 Punkten
- Rautasuu (Steed Of Sorrow) (2017)
- Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water (2018) - 13/15 Punkten
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keine Interviews