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Ray Wilson: Makes Me Think Of Home (Review)
Artist: | Ray Wilson |
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Album: | Makes Me Think Of Home |
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Medium: | CD-Book/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter, Rock, Pop, Prog |
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Label: | Jaggy D / Soulfood | |
Spieldauer: | 47:08 | |
Erschienen: | 07.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Na, das geht ja flott!
Die große RAY WILSON-Veröffentlichungsoffensive geht weiter.
Nur vier Monate nachdem der ehemalige GENESIS- und STILTSKIN-Sänger sein beeindruckendes traurig-poetisches, größtenteils akustisches Album „Song For A Friend“ veröffentlicht hat, legt er mit „Make Me Think Of Home“ ein deutlich elektrifizierteres und sogar progressiveres Album nach.
Doch keine Angst! Wilson entdeckt nicht wirklich seine echte STILTSKIN-Hardrock-Seite wieder, sondern legt auch auf „Makes Me Think Of Home“ besonders auf die ruhigen und melodiösen Momente großen Wert. Wäre ja auch schön blöd, wenn er mit hämmernder Härte sein breit gefächertes weibliches Klientel verschrecken würde. Außerdem erzählt er auch diesmal in seinen Texten wieder wunderschöne, größtenteils recht traurige Geschichten, denen man einfach zuhören muss, wofür schon der Album-Opener „They Never Should Have Sent You Roses“, der sogar ein wenig an U2 erinnert, das beste Beispiel ist. Dazu kommt seine zweifellos charismatische Stimme, die ihre größten Stärken sowieso in den ruhigeren Passagen entfaltet. So ist auch sein aktuelles Album wieder völlig auf diese Seiten zugeschneidert und … ähnelt damit unzweifelhaft auch dem Vorgänger „Song For A Friend“, selbst wenn es nicht ganz so traurig ist.
Noch dazu gibt es großartige Momente darauf, wenn beispielsweise auf „Worship The Sun“ ein Saxofon auf floydianische E-Gitarre trifft oder der grandiose und zugleich mit 8 Minuten längste Titeltrack „Makes Me Think Of Home“ mit einem traurigen Piano beginnt und sich mehr und mehr zu einem progressiv-epischen, hymnischen Kunstwerk entwickelt, auf dem dann auch noch eine akustische Gitarre und eine Flöte ein traumhaftes Zwischenspiel erhalten, bis wir uns dann mit einem Schlag in ein PINK FLOYD-Album versetzt fühlen. Wow!
Gleich nach diesem hymnischen Prog startet Wilson ironisch mit „Amen To That“ durch, das in seiner ganzen Art an GENESIS‘ „Jesus He Knows Me“ erinnert. Mensch, der RAY WILSON hat ja sogar eine gehörigen Sinn für Humor!
Spätestens aber nach „Anyone Out There“, einem Stück über die Selbstzerstörung mit Alkohol und Drogen, wird einem bewusst, welche unglaublich wichtige Rolle ARCIN KAJPER für das aktuelle Wilson-Album spielt. Seine Saxofon- und Flöten-Einsätze verleihen „Makes Me Think Of Home“ die besonders reizvolle Note, die das Album im Grunde zum besten Wilson-Album seiner Solo-Karriere werden lässt.
„Calvin And Hobbes“ ist dann das kindlichste Lied des Albums. Geschrieben von Wilsons Freund Scott Spence, der es für seine kleine Tochter, die absoluter Fan des Comic Strips war, der dem Lied seinen Namen gab, verfasste. Darin wird uns gezeigt, wie schön es ist, die Welt mal wieder durch die Augen und mit der riesigen Fantasie eines Kindes wahrzunehmen: „What no one sees / Is the invisible world is good / Where make believe / Is the place I would be, if I could.“
Am Verblüffendsten aber ist das Ende des Albums. Mit „The Spirit“ nimmt uns Ray „like a cowboy“ auf eine Reise in Country-Gefilde mit, ohne peinliche Klischees oder Hoppe-Hoppe-Reiter-Mentalitäten zu verbreiten. Wilson selber behauptet jedenfalls, dass er beim Schreiben des Songs ständig ELO‘s „Wild West Hero“ in den Ohren hatte und sich daran erinnerte, wie er sich fühlte, als er den Hit als junger Bursche erlebt hatte und sich wie mitgenommen auf eine endlose Reise fühlte. Ein gewagtes Ende. Ein gutes Ende.
Das Digi-Hardcover-Book, in dem diese CD verpackt ist, macht dann auch alle haptischen Typen, die nicht nur auf ihr Ohren, sondern auch gerne Augen und Hände setzen, restlos glücklich.
So bleibt am Ende nur ein FAZIT: „Makes Me Think Of Home“ ist RAY WILSONS bestes Solo-Album geworden, auch wenn er sich im Grunde treu bleibt und sehr auf‘s Gefühl statt komplexe Strukturen setzt. Aber alle, die auf etwas Ähnliches setzen, werden bei diesem Album in wahre Begeisterungsstürme ausbrechen.
Was hat der Mann eigentlich bei GENESIS gemacht?
Seine wahren Stärken liegen eindeutig bei ihm selber, nicht bei einer Band!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- They Never Should Have Sent You Roses
- The Next Life
- Tennessee Mountains
- Worship The Sun
- Makes Me Think Of Home
- Amen To That
- Anyone Out There
- Don‘t Wait For Me
- Calvin And Hobbes
- The Spirit
- Bass - Lawrie MacMillan
- Gesang - Ray Wilson
- Gitarre - Uwe Metzler, Ali Ferguson, Scott Spence
- Keys - Kool Lyczek, Peter Hoff
- Schlagzeug - Nir Z
- Sonstige - Marcin Kajper (Saxofon und Flöte), Steffi Hoelk (Violine), Steve Wilson (Backing Vocals), Mario Koszel (Percussion), Peter Hoff (Percussion Loops)
- Propaganda Man (2009) - 10/15 Punkten
- Genesis vs. Stiltskin (2011) - 11/15 Punkten
- Chasing Rainbows (2013) - 11/15 Punkten
- Genesis Vs. Stiltskin - 20 Years And More 4.4. (2014)
- The Studio Albums 1993 - 2013 (2015)
- Song For A Friend (2016) - 11/15 Punkten
- Makes Me Think Of Home (2016) - 13/15 Punkten
- Time & Distance (2017)
- Ray Wilson ZDF@Bauhaus (2018)
- Upon My Life (2019)
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