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SchlAchtung: Mahnmal (Review)
Artist: | SchlAchtung |
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Album: | Mahnmal |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Hardcore, Black, Crust, Death, Grind |
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Label: | Serpentes Records / Cargo Records | |
Spieldauer: | 24:00 | |
Erschienen: | 27.05.2016 | |
Website: | [Link] |
Selten war wohl ein Kritiker so prädestiniert dafür, genau diese Kritik für eine Paderborner Band und ihr aktuelles Album zu schreiben. Denn einerseits gibt der Kritiker nicht einen müden Cent dafür aus, dass im Sinne seiner Fressgier Tiere sterben müssen und andererseits unterrichtet er in seinem Hauptberuf an einer Schule, die den Namen ALBERT SCHWEITZER trägt. Diese beiden Fakten jedenfalls spielen eine riesige Rolle, wenn man sich auf dieses finster-tödliche Grind- und Hardcore Album „Mahnmal“ von SCHLACHTUNG einlassen will!
Gerade in den Zeiten, in denen deutsche Gerichte das Schreddern männlicher Küken als legal und richtig darstellen, weil der schnöde Mammon mal wieder über die Menschlichkeit und Achtung vor jeglichem Leben siegt, da kommen SCHLACHTUNG genau zur rechten Zeit und schreien solchen Verbrechern an der Natur und Küken-Mord-Legalisierern ins Gesicht: „Machthunger und freie Marktwirtschaft / Blutige Allianz des Untergangs [...] Das Goldene Kalb ist euer Gott.“
SCHLACHTUNG sind ein Quartett knallhart erprobter Musiker, die als feste Core-Hausnummern aus den Band-Ecken HEXENHAMMER sowie GODS WILL BE DONE und BLOODWORK kommen, und machen aus ihrer Gesinnung auch auf ihrem aktuellen Album keinerlei Geheimnis. Sie klingen zwar erschreckend hart und unerbittlich, aber das, was aus ihnen heraushämmert und schreit, hat einen sehr zerbrechlichen, herzlichen und weichen Kern, den sie mit einem Zitat von Albert Schweitzer, das ihrer menschlichen und musikalischen Gesinnung entspricht, unterstreichen: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“
Und noch deutlicher bringen sie es zum Ausdruck, indem sie klar unter ihrer Facebook-Seite propagieren: „Anti-Speziesismus, Anti-Rassismus, Anti-Sexismus“!
Konsequent verfolgen sie diese Einstellung dann auch in ihren Texten, in denen sie sich all ihren Ekel und ihre Verachtung von der Seele schreiben bzw. schreien und dabei am häufigsten die Tierquälerei angreifen, aber auch den Terrorismus („Am Abgrund“), die Gier politischer Systeme, die aus vielen Menschen genauso gierige Ungeheuer wie das System werden lässt („... und Mammon lacht“) und den kranken Nationalismus, der sich in Fremdenfeindlichkeit suhlt („Das Gift alter Fackeln“). Oftmals sind durch das für diese Musik typische Growlen und Screamen die Texte nur schwer zu verstehen, was mitunter etwas schade ist und man sich beim Hören wünscht, dass, ähnlich wie auf „Ohne Würde“, der Gesang von MICHAEL TORKA, der in diesem Falle fast etwas an LACRIMOSA erinnert, öfter so deutlich rüberkommt.
FAZIT: Konsequent und mit aller Härte gehen SCHLACHTUNG von der ersten bis zur letzten Minute mit ihren ausschließlich deutschen Texten zur Sache und machen dabei musikalische wie auch verbal enormen Druck. Das ansprechende und zugleich bedrückende Cover unterstreicht dabei nur noch ihre Absicht und die Qualität der Musik, welche sich hinter der metallisch messerscharfen SCHLACHTUNG verbirgt, mit der sie sich und ihren naturverbundenen Absichten im Sinne eines Albert Schweitzers ein echtes Denk- und zugleich „Mahnmal“ setzen, das tatsächlich nur auf Vinyl (plus Download-Code) erhältlich ist!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- Die Galerie zerstörter Seelen
- Durch die Augen der Schönheit
- Eli, Eli Lama Sabachtani
- Verblendung
- Ohne Würde
- Und Mammon lacht
- Seite B:
- Am Abgrund
- Das Gift alter Fackeln
- Das letzte Gebet
- Gott ist abwesend
- 269 / Aletheia
- Bass - Holger Parzich
- Gesang - Michael Torka
- Gitarre - Christian Gubernat
- Schlagzeug - Moritz Menke
- Mahnmal (2016) - 11/15 Punkten
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