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Sound Storm: Vertigo (Review)
Artist: | Sound Storm |
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Album: | Vertigo |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Film- und TV-Serien-reifer Symphonic-Metal |
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Label: | Rockshots Records | |
Spieldauer: | 51:30 | |
Erschienen: | 02.12.2016 | |
Website: | [Link] |
Nach „Immortalia“ sind bei vielen Freunden von SOUND STORM die Erwartungen sicher hoch, dass der Nachfolger in ähnlich erfolgreiche symphonisch-metallische Spuren tritt. Diese Erwartungen werden von den Italienern teilweise erfüllt, aber es ist auch so einiges anders auf „Vertigo“.
Schon dass „Vertigo“ nicht mehr nur Metal-Album, sondern zugleich auch der „Soundtrack“ zu einer mehrteiligen TV-Serie, welche die Band selber entwickelte, geworden ist, lässt natürlich bereits die Dimension hinter diesem Album erahnen, welches eine gespenstische Geschichte erzählt und dabei nicht nur Metal und viel Hardrock, sondern auch jede Menge Klassisches, Orchestrales, Episches und Operarienhaftes in sich vereint. Sofort werden beim Hören Erinnerungen an Bands wie EPICA, AYREON oder AFTER FOREVER wach. Kein Wunder, denn es wurde von Joost Van Den Broek produziert, der ebenfalls als Produzent für diese Bands bereits die Verantwortung übernahm. So ist der pure Klang-Bombast vorprogrammiert, natürlich in einem hervorragenden Sound.
Alle Elemente, die symphonischen Metal ausmachen, werden sehr gekonnt von SOUND STORM auf „Vertigo“ miteinander kombiniert, ohne dass der Eindruck erweckt wird, hier auf Teufel komm raus etwas zusammenzuschustern, was am Ende einen faden Beigeschmack hinterlässt. Darum beweist nach dem melodramatischen Instrumental-Intro „Vertigo“ schon „The Dragonfly“ ausgiebig, wie solche Fusion überzeugend klingen kann, ohne aufgesetzt zu wirken, während „Metamorphosis“ mit noch mehr melodischen Elementen zusätzlich einen draufsetzt. Allerdings ist gut vorstellbar, dass gerade bei den Metal-Freaks etwas Unmut bei diesem doch recht komplexen und zugleich pathetisch wirkenden Stück aufkommt. Wer hiernach bereits Probleme hat, der wird diese sicher auch bis zum Ende des Albums nicht mehr los werden, denn viel Ruhiges, viel Elektronisches, aber auch Akustisches, wie das wundervolle Piano auf „Original Sin“, und viele sehr atmosphärische Gitarren-Ausflüge stehen auf dem weiteren Musik-Programm der neu ausgerichteten SOUND STORM, zu denen nunmehr auch ein riesiger Chor gehört, der immer wieder auf den Songs zur melodramatischen Untermalung auftaucht, so als hätten wir uns in eine antike Theateraufführung begeben.
Dazu erinnert die konzeptionelle Geschichte des Albums zugleich ein wenig an den Film „Pan‘s Labyrinth“ - und wer den nicht kennen sollte, für den ist das hier eine zusätzliche Film-Empfehlung allererster Güteklasse. Fest versprochen!
Getreu dem Motto, eine symphonische Metal-Opera auch gehörig bombastisch und tragisch zum Ende zu bringen, werfen SOUND STORM noch einmal alle diesbezüglichen Zutaten in den symphonischen Topf: ein großer Chor eröffnet den Reigen, aber auch Metallisches, geile Gitarren-Soli und ein paar Growl-Einlagen dürfen nicht fehlen, bis eine melodramatische Ballade dem orchestralen Ende die Stimmung ebnet, die dann doch noch eruptiv als Power-Metal-Vulkan explodiert, bis das lieb gewonnene Piano die letzten Tupfer ins „Vertigo“ flechtet. Insgesamt ist hier viel Pathos mit dabei – für so einige Metallisten sicher deutlich zu viel Pathos. Die Romantiker und Gothic-Anhänger werden dagegen sicher voller Begeisterung ihrer „Alice“ bis zum „letzten Atemzug“ folgen!
FAZIT: Filmreifer Symphonic-Metal direkt vom italienischen SOUND STORM. Mit ihrem aktuellen Werk entwickelt die Band eine filmreife, aus mehreren Episoden bestehende Geschichte, die tatsächlich zu einer Fernsehserie werden wird. Bombastisch, Melodramatisch, Metallisch und Symphonisch! Und garantiert nicht unumstritten, wenn man sich die SOUND STORM-Vergangenheit genauer zu Gehör führt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vertigo
- The Dragonfly
- Metamorphosis
- Forsaken
- Original Sin
- The Ocean
- Spiral
- Gemini
- Alice
- The Last Breath
- Bass - Massimiliano Flak
- Gesang - Fabio Privitera
- Gitarre - Valerio Sbriglione, Sascha Blackice
- Keys - Elena Crolle
- Schlagzeug - Alessandro Bissa
- Vertigo (2016) - 11/15 Punkten
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