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Was wenns regnet: Sprachmemomusik (Review)
Artist: | Was wenns regnet |
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Album: | Sprachmemomusik |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Deutschrock, der was zu sagen hat |
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Label: | Quasilectric / Membran | |
Spieldauer: | 51:31 | |
Erschienen: | 30.09.2016 | |
Website: | [Link] |
Nun kann man sich gerne über Bandnamen streiten, aber wenn eine niederrheinische Musikkapelle sich WAS WENNS REGNET (Allerdings ohne Fragezeichen!) nennt, dann kommen bei einem doch gewisse Zweifel am Zustand der Musiker auf – oder sind die im Hauptberuf Meteorologen? Aber egal, nur wenn die nächste Truppe Was wenns donnert, die übernächste Was wenns schneit und die überübernächste Was wenns blitzt heißt, dann kommt man vielleicht irgendwann mal mit den Deutschrock-Kombos durcheinander.
Ähnlich geht‘s einem manchmal auch bei den Songs auf „Sprachmemomusik“ (Wieder ein recht seltsamer Titel, oder?). Etwas einseitige Kompositionen treffen hier auf recht gute, bildhafte Texte und Refrains, die mitunter echt radiotauglich sind. Dem Pop-Appeal wird aber immer wieder auch Punkiges oder Rockiges gegenübergestellt. Das ist dann wiederum die Stärke des Albums, auch wenn das Schlagzeug beispielsweise recht einseitig seine Rhythmen schlägt und produktionstechnisch zu blechern klingt. Überhaupt hapert es soundtechnisch an dem Album an einigen Ecken und Kanten. Viele Mitten, zu wenige Höhen, nicht wirklich gut ausgesteuerte Bässe. Gut, das kennt man vom Punk, aber nicht von guten Rockproduktionen.
Und wann bitte lernen Bands, dass ein Ausblenden von Songs immer in gewisser Weise unprofessionell klingt, so als würde man eine Geschichte schreiben, die mitten in einem Satz abbricht.
Dafür bereitet es große Freude dem Sänger KIKI und seinen Texten zu folgen, die er klar, deutlich und sehr gut verständlich vorträgt. Auch hat er echt was zu sagen und greift die unterschiedlichsten Themen auf. Natürlich darf dabei die Liebe nicht fehlen, aber auch die recht traurige Lebensgeschichte von den Außenseitern „Kurt & Sylvia“ oder die völlig gerechtfertigte Bank-Schmäh „D.A.C.H.S.“, die zum Schluss kommt: „Wenn nur Bares wirklich Wahres ist / Und nichts anderes mehr zählt / Dann scheiß auf diese Welt“, haben‘s wirklich in sich.
Bei „Karussell auf den Schultern“ gibt‘s textlich gleich Parallelen zu „Falsche Nasen“ (2013), dem ersten Album von WAS WENNS REGNET: „Was ist los / Siehst du nicht die vielen Finger / Die auf deine falsche Nase zeigen?“ - keine Frage, wenn hier die Kompositionen noch mutiger, der Klang deutlich besser wären, die niederrheinische Band könnte neben unser aller SPORTSFREUNDEn und den echten REVOLVERHELDen einen guten Platz einnehmen. Und bei der Gestaltung ihres Digipaks und des 28seitigen Booklets, das ebenfalls Sänger KIKI übernommen hat, sind sie schon um Längen überlegen. Dafür gibt‘s einen dicken Pluspunkt.
Dass am Ende noch eine echte Ballade mit „Lied in Moll“ das Album abschließt, ist zwar nichts Neues oder Überraschendes, aber es wirkt: „Mal laut und mal leise / Aber gleichmäßig traurig / Und der Schlussakkord folgt in Moll.“
FAZIT: Es ist Herbst und draußen regnet es. Und aus meinen Boxen donnert WAS WENNS REGNET mit einer Mixtur aus deutschem Rock, Pop und Punk mit Texten, die echt hörenswert sind. Das ist doch was. Es regnet. Na und?!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Stimmen im Kopf
- Traumtanzakrobat
- Gottgleicher Kaiser
- Barfuß durch die Wüste
- Guten Flug
- Besserwisser
- Was geht denn?
- D.A.C.H.S.
- Karussell auf den Schultern
- Nichts mehr von mir
- Kurt und Sylvia
- Grau wie die Nacht
- Lied in Moll
- Sprachmemomusik (2016) - 10/15 Punkten
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