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3AM: Transmissions (Review)

Artist:

3AM

3AM: Transmissions
Album:

Transmissions

Medium: LP/Download
Stil:

Dark-, Psychedelic-, Shoegaze- und Drone-Rock

Label: Lay Bare Recordings
Spieldauer: 43:45
Erschienen: 22.09.2015
Website: [Link]

Er macht es einem nicht leicht, dieser CHINO BURGA aus Peru (und zugleich Gitarrist bei LA IRA DE DIOS, LA GARUA, OBSKURIA, NECROMONGO etc.), der Multiinstrumentalist, Klangmaler, Soundtüftler und einzige Personalunion hinter 3AM, der seine LP mit solchen Weisheiten versieht, wie „Diese Maschine tötet Faschisten!“, oder gleich noch den Hinweis auf dem LP-großen Textblatt hinterlässt, dass wir gerne unter YouTube nach der kompletten Serie aller Videos suchen können, die in Verbindung mit einigen Songs dieser LP für wenig Geld produziert und ins Netz gestellt wurden. Wer sich dieser Review allerdings ausgiebig widmet, kann sich die YouTube-Suche sparen, denn hinter allen hier erwähnten Songs lauert mit einem Klick auch das erwähnte Video. Noch dazu gibt‘s die Burga-Botschaft: „Videos from this record, done with no budget at all … as well as these songs … so go out and make your own music, you need nothing but yourself to fight the system.“ Dann folgt noch der Fascho-Satz und wumms, das war‘s.

Legen wir also die LP auf und schenken 3AM unsere beiden Ohren und volle Aufmerksamkeit, denn es lohnt sich! Zumindest für alle, die auf Drones, Loops, Samples, Electronics sowie geile E-Gitarren, welche postrockende Wände Musik-Stein für Musik-Stein errichten und noch dazu auf richtig guten, finster-druckvollen, an die SISTERS OF MERCY erinnernden Gesang mit düsteren Texten stehen. Ja, da kommen einem wirklich die finstersten Wave-Bands der frühen 80er in den Sinn, die angetreten waren, den poppigen New Wave wieder in die dunkle Tiefe ihrer musikalischen Höllen-Löcher zu ziehen, getreu dem auf der LP „Transmissions“ in „Rock‘n‘Roll Radio“ verewigten Motto: „I can‘t listen to the radio oh oh oh […] It doesn‘t play Rock‘n‘Roll anymore“, oder gleich wie bei „Joy“ eine Antwort auf ein paar existenzielle Musik-Fragen zu finden: „Am I wrong? Am I dumb? Am I old? Show must go on...“
Doch zuvor dürfen wir uns bei einem Schwenk über 3AMs Lieblingsplatten, zu denen auch KRAFTWERKs „Man Machine“ gehört, „A Minute“ Zeit nehmen für die dunkle Drone-Atmosphäre, welche die LP-B-Seite eröffnet: „Need a minute, I need to run away...“, dazu aber ein Rhythmus, der uns garantiert nicht zur Flucht inspiriert, sondern eher ein paar angstvoll-bedrohliche Gedanken weckt. Ganz ähnlich wie wir aus der A-Seite mit „Rocks“ und einem weiteren Burga-Lieblingsmusiker (Man möchte es gar nicht glauben!) entlassen werden: JOHNNY CASH. Doch auch hier ist es wieder der dräuende Gitarren-Sound und die eindringliche Stimme, die den Hörer fesselt und die Musik-Schlinge immer enger und enger zuzuziehen scheint und aus der er uns erst am Ende seiner „Transmissions“-LP mit der geheimnisvollen Botschaft „You‘re Never Gonna Bring Me Down“ im besten Punk-Stil entlässt.

Spätestens hier hört man, dass zu den Lieblingsbands von Chino Burga, dem die Idee zu dem seltsamen Projekt-Namen dadurch kam, weil er angeblich eine tiefe Leidenschaft für die Zahl 3 besitzt und besonders die ganz frühen Morgenstunden liebt, Bands wie MC5, SPACEMEN 3, SUICIDE, ALIEN SEX FIEND, aber auch ELECTRIC MOON oder BABY WOODROSE gehören. Aber auch JOY DIVISION und THE CLASH stehen seiner Musik sehr nah. Eine dröhnende Musik-Drone, die er als 3AM hier getreu dem Motto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“, an den schwarz-vinyligen Start bringt.

FAZIT: „Transmissions“ von 3AM ist eine psychedelisch angehauchte Reise durch Drone, Punk und Shoegaze mit brachialen Gitarrenriffs und beeindruckendem SISTERS OF MERCY-Gesang, der genauso bedrohlich wie die recht pessimistischen Texte klingt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4524x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (22:37):
  • UHF (5:12)
  • Flying Low (5:36)
  • Condor (8:00)
  • Rocks (3:49)
  • Seite B (21:08):
  • A Minute (7:07)
  • Rock‘n‘Roll Radio (4:31)
  • Joy (6:39)
  • You‘re Never Gonna Bring Me Down (2:51)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Eirik
gepostet am: 20.07.2017

User-Wertung:
13 Punkte

Ja, schade dass das Review so spät kommt! Mir sagt die Musik auch sehr zu, seit ich mir alles auf der Bandcamp-Seite angehört habe und nachdem der Rezensent so von dem Vinyl schwärmte, wollte ich es mir auch direkt zulegen. Geht aber leider nicht. Der link zur Amazon-Seite: nicht verfügbar, der Link auf der Bandcamp-Seite: führt in den leeren Shop von Burning World Records (genauso der auf der Lay Bare Recordings-Seite). Schon blöd, nachdem die Musik so gut ist! Naja, in der schönen digitalen Welt sind die 8 Titel trotzdem irgendwo zu bekommen, jedoch lange kein Ersatz für das Vinyl in den Händen.
Trotzdem großen Dank für die Anregung!
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