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Ancst / King Apathy: Split (Review)
Artist: | Ancst / King Apathy |
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Album: | Split |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Crust / Black Metal / Hardcore |
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Label: | Supreme Chaos | |
Spieldauer: | 21:05 | |
Erschienen: | 22.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Nach etwas mehr als fünf Jahren sind ANCST von einem Studio-Duo zu einer stetig tourenden Band gewachsen, die zu den Tonangebern in Sachen Verschmelzung von Black Metal und Hardcore-Ethos wie -Stil gehört. KING APATHY hingegen hießen bis zuletzt THRÄNENKIND, haben sich - wohl weil der Name ständig Häme evozierte - nach dem Titel ihres letzten Albums benannt und gehören seit je zu den leidlich originellen Vertretern des Post Black Metal, wie ihn mittlerweile viel zu viele Epigonen spielen.
Nichtsdestoweniger darf man ihnen attestieren, zu den ersten Deutschen im Sog von AMESOEURS, später dann ALCEST und in ihrer näheren Nachbarschaft etwa LANTLÔS (die ersten drei Alben) gezählt, das Subgenre also bis zu einem gewissen Grad mitgestaltet zu haben. Auf "King Apathy" stellten sich THRÄNENKIND zuletzt als Crossover-Act heraus, der seinen angestammten Stil verstärkt auf die Melancholie der mittleren Schaffensphase von KATATONIA oder NOVEMBRE hin ausrichtete. Mit der reinen Lehre des Genres haben die Umbenannten mittlerweile also wenig zu tun, was sie mit den deutlich anders gelagerten ANCST ebenso eint wie ihr kritisches Sozial- und Politbewusstsein.
Das Quintett zeigt sich mit dem kurzen 'Disguise' und dem längeren ANCST-Cover 'Entropie' in bewährter Form: Blastbeats, "schwedische" Melodien, die teilweise fast romantisch daherkommen, heiseres Geschrei und entrückte Passagen mit unverzerrter Gitarre, die eindeutig nach Shoegaze schmecken. Der erste Track besticht zudem durch eine rockigere Ausrichtung, die den erwähnten Vorbildern um ca. die Jahrtausendwende entspricht - eine interessante Variation der unter altem Namen erarbeiteten Trademarks.
ANCST, die infolge mehrerer Kollaborationen mit Acts aus dem Umfeld von Vendetta Records oder Halo Of Flies Abwechslung in jeder Hinsicht gewohnt sind, experimentieren in 'Gehenna Of Fire', wie man es von einem Teil ihrer eigenen Veröffentlichungen kennt, mit dröhnendem Ambient, bevor sie auf ein ungewohnt schleppendes Mittel- und souverän rasantes Schlusssstück hinarbeiten. Die rund sieben Minuten vergehen so wie im Flug und markieren eine der besten Kompositionen der Band bisher, wohingegen ihre Interpretation von 'King Apathy' im klassischen D-Beat bzw. Crust-Groove zu einer stark nordisch schmeckenden Hymne avanciert. Der Sieger nach Punkten steht hiermit fest.
FAZIT: Während KING APATHY im zehnten Jahr ihres Bestehens auf stilistische Konsolidierung pochen, verdeutlichen ANCST mit Augenmaß, zu welch starker Musik Treue den eigenen Wurzeln gegenüber ohne Scheuklappen führen kann. Die Frage, weshalb sie die Hoffnungsträger schlechthin im Black Metal sind, erübrigt sich spätestens hiermit … und der Drumcomputer scheint auch endlich passé zu sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- ANCST - Gehenna Of Fire
- ANCST - King Apathy
- KING APATHY - Disguise
- KING APATHY - Entropie
- Split (2017) - 11/15 Punkten
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