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Braggarts: Exploring New Stars (Review)
Artist: | Braggarts |
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Album: | Exploring New Stars |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative |
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Label: | Ambulance Recordings | |
Spieldauer: | 46:37 | |
Erschienen: | 22.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Was live in lokalen Clubs gut funktioniert, muss nicht zwangsweise für die internationale Öffentlichkeit geeignet sein. BRAGGARTS haben ihre konventionellen Vier-Minuten-Kompositionen (im Schnitt dauern sie so lange) regelmäßig im Rahmen von Konzerten getestet und Erfolge in der Schweizer Provinz sowie darüber hinaus erzielt, an Professionalität gewonnen und noch keinen Durchbruch auf breiter Ebene geschafft. Woran das liegt?
Nun, die Gruppe um Songwriter Ralph Buetikofer ergeht sich seit etwas mehr als zehn Jahren im Nachahmen von Manierismen, die einst spontane musikalische Gefühlsausbrüche waren, und ebendies macht BRAGGARTS' Musik im Jahr X nach der Kommerzialisierung von "Alternative" bzw. "Indie" mehr oder weniger überflüssig; da mögen die Songs noch so wasserdicht komponiert und in eine standesgemäße Produktion von Major-Kaliber Reto Peter (GREEN DAY, etc.) gehüllt worden sein.
Der daraus resultierende Breitwand-Sound von "Exploring New Stars" kaschiert jedoch nicht, wie verbraucht die Ideen der Gruppe sind. 'Apologize' oder 'Spleen' wirken geringfügig spritziger als COLDPLAY und bringen glücklicherweise keinen Imitator von Chris Martin zu Gehör, wohingegen der Schmalz von 'Demons' und der halb akustische Slow-Motion-Schrammler 'Brothers' mit seiner Pathos-Lyrik zwei Ärgernisse zum Abgewöhnen darstellen. Gleiches gilt für die Achtel-Willkür von 'Waste of Time' (ein Hook wie für die Schlagerparade geschrieben) und 'Different Light', bei dem lediglich der raumgreifende Refrain aufmerken lässt.
Das synthetisch dudelnde 'Voice Within' klingt hingegen ganz cool, bleibt jedoch leider ein stilistischer Ausreißer. Tatsächlich sind BRAGGARTS am besten, wenn sie gar nicht erst versuchen, etwas Zwingendes mit präsenten Stromgitarren zustande zu bringen - höre das wavige 'Speed Of Sound', ein leider zu selten vorzufindender Lichtblick auf diesem Album.
FAZIT: Radio-Alternative, aber keine Alternative zu Rockmusik, die sich durch Intensität abseits der Norm als wirkliche Alternative beweisen könnte - BRAGGARTS haben "Exploring New Stars" beflissen geschrieben und im Studio konserviert, treten aber zu bieder und "wie schon mal gehört" auf, um noch etwas Nahrhaftes auf der von (nicht nur) PLACEBO und KEANE abgegrasten Wiese zu finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Exploring New Stars
- Spleen
- Speed of Sound
- Different Light
- Demons
- Waste of Time
- Apologize
- For All of You
- Voice Within
- 26 Days
- Brothers
- One Drop
- Exploring New Stars (2017) - 7/15 Punkten
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