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Brutal Youth: Sanguine (Review)
Artist: | Brutal Youth |
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Album: | Sanguine |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hardcore/Punk |
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Label: | Gunner Records | |
Spieldauer: | 23:13 | |
Erschienen: | 25.08.2017 | |
Website: | [Link] |
BRUTAL TRUTH? Nein, - YOUTH! Dennoch kein Humorklon a la Cannabis Corpse, sondern ein ernstzunehmendes Hardcore-Vorkommnis. Durchaus wohlüberlegt wird hier zum Angriffstanz geblasen.
„Denial“, „Anger“, „Bargaining“, „Depression“, „Acceptance“. Diese entsprechend der fünf Stufen der Trauer nach Elizabeth Kübler-Ross benannten Songs strukturieren das Album und definieren auch den Ton, der die Musik macht: „Spirit filled“ oder „in contact with the universe“ ist hier nichts. „Always in the right/wrong place at the wrong/right time“ wird beispielsweise in „Hostile Environment“ der verbale Kopf gegen die Wand geschlagen.
Aggressiv-primitiv-monoton kann man das Album (dennoch) in keinster Weise nennen, auch für melodische Ausflüge zeigt die Band sich im Sinne des Jahrtausendwende-Stils offen, z.B. in „The King“ oder, viel besser: „IV Depression“. An anderen Stellen wird dagegen alle Besinnlichkeit in den Wind geschlagen. „II Anger“ und „Rogue Thoughts“ stechen in je kaum mehr als einer Minute auf alles ein, was sich da findet. In der Tat, Stechen, nicht Prügeln ist die passende Metapher, um das zielgerichtete Vorgehen von BRUTAL YOUTH einzufangen. Wie viel kalkulierte Abwechslung hier in ein paar Sekunden geboten wird, verdient Anerkennung, auch wenn manchmal etwas zu abrupt am Schalthebel gerüttelt wird („I Denial“), was ein eher lose zusammengewürfeltes Bild ergibt. Wesentlich öfter gefällt aber, dass sich die Songs spürbar entwickeln, wiewohl vielleicht nicht entfalten. Auch zwischen den Tracks, die manchmal fast unmerklich ihre Klauen ineinander verschränken, um sich dann gewaltsam voneinander zu lösen, bleibt kaum Raum zum Mäkeln über Wiederholung.
Unbedingt loben muss man den Klang von „Sanguine“. Auf verschiedensten Geräten klingt das Album gleich mächtig – mitnichten ein Leichtgewicht, doch ebensowenig schwerfällig. Der Bass sägt sich dreckig und im Verbund mit den Drums vor allem in den verlangsamt-verschleppten Passagen in den Vordergrund, denen man ohne viel Fantasie die Live-Erfahrung und -Effektivität der Truppe abhört.
Obwohl es wie erwähnt gewisse melodiöse Tendenzen gibt, halten sich BRUTAL YOUTH im Wesentlichen an stachelige Rowdy-Riffs (was sich im übertragenen Sinne auch über den Gesang sagen lässt). Damit wird gewährleistet, dass während der 20-minütigen Spielzeit die Segel gefüllt bleiben und die Segelohren gespannt lauschen.
FAZIT: BRUTAL YOUTH legen mit „Sanguine“ eine fokussiert krachende Hardcore-Scheibe vor. Reinhören lohnt sich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I. Denial
- Chlorine
- The King
- II. Anger
- Rogue Thoughts
- Whiteway
- Hostile Work Environment
- Sandpit
- III. Bargaining
- Sanguine
- IV. Depression
- Thick As Thieves
- Todd Serious
- V. Acceptance
- Sanguine (2017) - 11/15 Punkten
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