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Cranial: Dark Towers / Bright Lights (Review)
Artist: | Cranial |
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Album: | Dark Towers / Bright Lights |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Sludge / Death Metal |
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Label: | Moment Of Collapse | |
Spieldauer: | 44:49 | |
Erschienen: | 10.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Ihre EP warf nicht unbedingt große, aber schwarze Schatten voraus, und mit ihrem Debütalbum hat sich die nach PHANTOM WINTER zweite OMEGA-MASSIF-Nachfolgecombo ein sehr geiles Ei ins Nest gelegt - zum Glück stilistisch anders getaktet als die Musik der/des Ex-Kollegen.
Vier Stücke, die den Namen der Scheibe insgesamt ergeben, deuten auf ein inhaltliches Konzept hin, und strukturelle Ähnlichkeiten unter den einzelnen Komponenten sind auch anderswo auszumachen: Alle vier Tracks dauern knapp im Schnitt Minuten und zeichnen sich wie bei solcher Länge fast zu erwarten durch einen bedachtsamen Aufbau aus, der CRANIAL zu einem Mehr an Dramatik verhilft. "Dark Towers / Bright Lights" klingt durchweg bombastisch, wurde anders als die neue PW-Scheibe knallig transparent, aber dennoch schmutzig produziert und wirkt auch textlich wie aus einem Guss geschaffen.
Das Quartett lebt von einer Dichotomie des Schönen und Hässlichen, die allerdings nicht in vorhersehbarer Weise kontrastiert oder vereint werden. CRANIAL lassen Raum zum Atmen, zermürben dann aber nicht mit Ansage, sondern überrumpeln oder arrangieren so trickreich, dass das Auf und Nieder der Dynamikkurve den Hörer mitreißt. Zugleich ist es keine Achterbahnfahrt. Stresser-Mucke machen die Würzburger allein schon deshalb nicht, weil sie in Sludge-Sümpfen wildern und nicht mit Rhythmen jonglieren.
Abwechslung zeichnet ihren Einstand aber dennoch aus. 'Dark' beginnt regelrecht symphonisch (natürlich nur in Band-Besetzung ohne klassischen Zierrat erzeugt, dieser Eindruck) und stellt Doom-Bezüge ebenso her wie Verbindungen zum Post Rock … NEUROSIS-Post-Metal mal wieder? Nicht ganz, auch wenn Fans der amerikanischen Erfinder hier auch auf ihre Kosten kommen. Seilschaften zu BLACK SHAPE OF NEXUS (R.I.P.) bestehen personell ja ohnehin, und tatsächlich könnte 'Towers' dann glatt von der aufgelösten Kulttruppe stammen, zumal CRANIAL ebenfalls subtil mit kurzweilig eingewobenen Drone-Elementen arbeiten.
Mit 'Bright' zieht die Band das Tempo zwischendurch in gediegenem Maß an und packt derbe an den Klöten - das Vorzeige-Stück in diesem Bereich fürs Frühjahr 2017! - und brauchen nicht einmal viel Gesang, ehe das Finale 'Lights' nicht unbedingt der stimmungsmäßßige Lichtblick ist. CRANIAL bleiben schwarz und negativ, aber eher konstruktiv statt sinnlos destruktiv, denn jawohl: "Dark Towers / Bright Lights" entfaltet in seiner Gesamtheit eine heilsame Wirkung.
FAZIT: Auftakt gelungen - CRANIAL haben mit ihrem Debüt gegenüber der "Bruderband" PHANTOM WINTER (sorry, wenn so oft genannt, aber der Vergleich drängt sich eben auf) vom Start weg leicht die Nase vorn (gerade wegen der sperrigen zweiten Platte der Jungs) und davon abgesehen mit "Dark Towers / Bright Lights" ein Monstrum in Sachen Post Metal geschaffen, an dem sich in puncto Originalität und "zwingend"-Faktor 2017 manche renommierte Größe messen lassen muss.
PS: Und hier könnt ihr das Album im Stream hören!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dark
- Towers
- Bright
- Lights
- Dead Ends (2015) - 12/15 Punkten
- Dark Towers / Bright Lights (2017) - 13/15 Punkten
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