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Cranial: Dead Ends (Review)
Artist: | Cranial |
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Album: | Dead Ends |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Sludge |
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Label: | Moment Of Collapse | |
Spieldauer: | 22:05 | |
Erschienen: | 27.11.2015 | |
Website: | [Link] |
Aus eins mache mehrere: OMEGA MASSIF werden zumindest in diesem Haushalt weiterhin vermisst, doch der Nachfolger PHANTOM WINTER legten eine der fiesesten Platten des Jahres 2015, und nun schickt sich mit CRANIAL ein weiteres neues Betätigungsfeld von Ex-Mitgliedern der Würzburger Kulttruppe an, Heidenlärm zu veranstalten, der im Geiste der alten Band steht und doch ganz anders ist.
Genauer gesagt handelt es sich um Gitarrist Michael Melchers, der hier mit neuer Hintermannschaft eine Mischung aus Post-irgendetwas und Sludge spielt. Alles beim Alten also? Jein. Klar gibt es zwei überlange Songs als Vorgeschmack auf hoffentlich ein volles Album, doch die erte Visitenkarte von CRANIAL birgt genauso präsent verhallte Black-Metal-Elemente in sich und, und mit etwas Interpretationsfreude mag man den DIY-Ansatz neben der allseits angepissten Attitüde als Gestus des Hardcore deuten.
Wie dem auch sei, das 13-minütige "Nightbringer" zu Beginn wartet bei aller monochromen (CRANIAL klingen wie PHANTOM WINTER schwarzweiß) Stiltreue mit unvorhergesehenen Breaks und Ideen generell auf, die sich etwa in kurzen, minimalistischen Leads und groovenden wie drönenden oder rasenden Parts manifestieren. Der Gesamteindruck ist dann ein ähnlicher wie bei den frühen Sachen von THE OCEAN, bloß dass die Kollegen schon immer proggiger waren, wohingegen hier der Schmutz regiert.
Der Sound ist mit schepperndem bis verzerrtem Bass nämlich äußerst roh, aber nicht ohne Rafinessen, was solch dynamische Musik bitter nötig hat … speziell auch beim zweiten Track "Limes", der mit den leisesten, aber umgekehrt auch den massivsten Passagen der Scheibe um Aufmerksamkeit buhlt und wie nebenbei dank seines wiegenden Charakters auch über neun Minuten hinweg sehr eingängig ist. Frontmann Julian beherrscht obendrein viele Ausdrucksformen von gallig heiser bis tief knurrend, sodass Abwechslung auch hier (fünf Euro ins Phrasenschwein) großgeschrieben wird.
"Dead Ends" dürft ihr euch als CD, Platte und Kassette ins Regal stellen … sowie natürlich auch hören, unbedingt.
FAZIT: CRANIAL Einstands-Kurzformat ist nicht nur Pflichtstoff für Unterstützer der deutschen Denkmetall-Szene, sondern auch international konkurrenzfähig (wer hätte das angesichts der Beteiligten bezweifelt?), denn so handelsüblich das stilistische Gemisch der Gruppe auch anmutet: Sie geht es smart an und hat zwei packende, überlange Songs eingereicht, die ihre epischen Ausmaße zu Recht tragen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nightbringer
- Limes
- Dead Ends (2015) - 12/15 Punkten
- Dark Towers / Bright Lights (2017) - 13/15 Punkten
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