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Eclisse: The Origin Of Error (Review)
Artist: | Eclisse |
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Album: | The Origin Of Error |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Psychedelic-, Post- und Hard-Rock |
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Label: | Lay Bare Recordings | |
Spieldauer: | 39:53 | |
Erschienen: | 27.05.2017 | |
Website: | [Link] |
Kennt jemand schon das Label Lay Bare Recordings aus Holland?
Nein? Das sollte man aber unbedingt nachholen, besonders wenn man auf Stoner- und Psychedelic-Rock, aber auch Progressives und Retrolastiges abfährt. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass die Label-Philosophie darin besteht, ihre Musik nur auf Vinyl zu pressen und die kleinen digitalen Silberlinge locker links liegen zu lassen. Chapeau!
Von Lay Bare Recordings liegen insgesamt drei Alben bei uns vor, die, so viel sei schon im Vorfeld verraten, allesamt echt beeindrucken.
Darum hier die Review zum ersten Album aus der holländischen Vinyl-Manufaktur: „The Origin Of Error“ von ECLISSE!
ECLISSE stehen unter der Federführung von FEBIAN PEREZ, der zuvor bei der ausgezeichneten Folk-Art-Indie-Rock-Band BIKE THIEF aktiv war, die sicher für alle Freunde guten Prog-Rocks in Richtung BIG BIG TRAIN ein absoluter Geheimtipp sind.
Versucht man allerdings die musikalische Vielfalt, die einen hinter diesem düster-mystischen Coverbild von „The Origin Of Error“ erwartet mit einem Satz zu beschreiben, käme uns wohl folgendes in den Sinn:
„Wenn wir uns mit dem MARS VOLTA zu den QUEENS OF THE STONE AGE begeben, die sich gerade eine Prise DEFTONES einpfeifen und mit ein paar atmosphärischen KING CRIMSON-Momenten versehen, damit sie während des BLACK SABBATH schwer psychedelische Hexentänze veranstalten können, dann machen ECLISSE aus Portland die genau passende Musik dazu.“
Und das beste daran ist, dass sie nicht etwa ihren Idolen huldigen, sondern eine hochinteressante Musik-Mixtur zusammenbrauen, die „The Origin Of Error“ nach deutlich mehr klingen lässt, als den hundertsten Retro-Abklatsch. ECLISSE spielen mit den Erinnerungen an die großen Musikhelden, sie kopieren sie aber nicht. Und solche Musik kann man eigentlich nur auf eine LP bannen, denn so viel Retro-Look muss schon sein. Außerdem wissen wir alten Musik-Nostalgiker doch sowieso, dass der Sound der schwarzen Vinyl-Goldstücke unübertroffen ist und der Grundsatz gilt: Digitale Scheiben sind Silber, gerilltes Vinyl aber Gold!
„The Origin Of Error“ lässt also die Herzen nicht nur der Vinyl-Verfechter, die ihre LP natürlich mit einem großen Beiblatt und in „wattierter“ Innenhülle erhalten, sondern auch der Freunde richtig guten Psyche-, Hard- und Post-Rocks höher schlagen, der oftmals einen dunklen Anstrich erhält.
„Float“ eröffnet die A-Seite als psychedelisch rockender Musikbrocken, der sich nach und nach zu einer monumentalen Post-Rock-Wand erhebt, während „Dark Dances“ vom treibenden Schlagzeug bestimmt wird, sogar einen kurzen Country-Ausflug unternimmt, um am Ende richtig zu explodieren, nachdem zuvor „Watching As You Burn“ sich nicht nur als der längste Song präsentierte, sondern sich auch durch eine Kombination aus Bass- und Schlagzeug-Solo, dem der darauf folgende Synthie einen schweren Psyche-Einschlag verpasst, auszeichnet.
Auch dass die Musik mit Streichern und Saxofon angereichert wird, verleiht dem Album eine zusätzliche Note, die am Ende beim Titeltrack sogar an die ganz frühen ELO-Zeiten erinnert! Wer hier als Pyche-Freak nicht begeistert ist, dem ist einfach nicht zu helfen. Ein grandioses Finale!
Ganz besonders hervorheben muss man aber „Your Son“, ein trauriger Song darüber, wie man beim Erwachsenwerden immer mehr seine kindliche Naivität verliert, der wiederum stark an CRIPPLED BLACK PHOENIX erinnert und gerade durch die zerbrechliche akustische Gitarre am Anfang und die sich immer bombastischer aufbauende, boleroartig steigernde Stimmung regelrecht hypnotisch wirkt. Das Highlight auf „The Origin Of Error“, so gut bis hervorragend auch die anderen Stücke klingen.
ECLISSE sind eine Entdeckung wert, aber bitte nur auf der schwarzen großen Scheibe!
FAZIT: ECLISSE aus Portland kombinieren auf „The Origin Of Error“ gekonnt Psyche- und Post-Rock mit einer Prise Hard- und Progressive-Rock miteinander und verschreiben sich dabei voll und ganz der guten alten LP-Tradition. Das Album ist nicht nur ein gut produzierter Hinhörer, sondern auch spannend gestalteter Hingucker!
PS: Und wo das Album von Vinyl-Freunden guten Psyche-Rocks, die gerne auch ein kleines Label unterstützen, gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (20:14):
- Float (5:00)
- Say Your Prayers (3:37)
- Watching As You Burn (7:16)
- Dark Dances (4:21)
- Sete B (19:39):
- Divine Lies (5:28)
- Impale (4:40)
- Your Son (4:48)
- The Origin Of Error (4:43)
- Bass - Patrick White, Febian Perez
- Gesang - Febian Perez
- Gitarre - Febian Perez, Jesse Hamlin, Nori Lockhart, Agyei Marshall, Chad VanDyke
- Keys - Febian Perez, Benjamin Landsverk
- Schlagzeug - Steven Skolnik, Devon Shirley, Dan Fields, Alexandra Geffel
- Sonstige - Jean Mastaler und Gregory Allen (Viola), Shampton Mononymaus (Saxophone), Patti King (Backing Vocals)
- The Origin Of Error (2017) - 12/15 Punkten
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