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Farewell: Sequoia (Review)

Artist:

Farewell

Farewell: Sequoia
Album:

Sequoia

Medium: CD/Download
Stil:

Electro-Pop, Trip-Hop, Metal, Indie- und Post-Rock, Neo-Klassik

Label: Hesat Recordings
Spieldauer: 36:44
Erschienen: 14.10.2016
Website: [Link]

Während der Franzose JEAN-BAPTISTE CALLUAUD sein Debüt-Album 2014 noch mit dem klassischen Experiment „The Opening“ eröffnete und man den Eindruck hatte, er würde an der Filmmusik für „Twin Peaks“ oder mit YANN TIERSEN an der Fortsetzung von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ arbeiten, hat sich in den vergangenen zwei Jahren doch sehr viel getan. Nicht nur dass sein Album „Living Ends“ (2015) bedrohlichen Indie-Pop bot, der mit „The Killing Hours“ seinen schaurigen Höhepunkt fand, geht er nun erneut einen Musik-Schritt in unbekannte Gefilde.

Düstere Electronics treffen hierbei auf echte Metal-Gewitter, atmosphärische Klangwelten auf Stakkato-Drumgehämmer, Electro-Pop auf Trip-Hop, elektronisch Vertracktes sowie Experimentelles auf orchestrale Streicher und sogar fragiler Gesang auf boshaft aggressives Schreien, verdammt nah am Growlen. FAREWELL verlangen vom Hörer in der guten halben Stunde ihres aktuellen Albums „Sequoia“ viel ab, denn dieses musikalische Wechselbad an Gefühlen kann einen in gewissen Momenten schon einmal überfordern. SYD MATTERS, ebenso wie FARWELL ein französisches Musikprojekt, oder EFTERKLANG kommen einem beim Hören von „Sequoia“ häufig in den Sinn, aber auch das sind höchstens entfernte Vergleiche für dieses manchmal stilistische Wirrwarr hinter dem Calluaud-Soloprojekt, bei dem er sich nur von einem Schlagzeuger unterstützen lässt, während er alle anderen Instrumente in Eigenunion bedient.

Fast verhalten eröffnet er sein Album mit „Doraleen“, einem düsteren Trip-Hop-Electro-Pop-Song mit echtem Hitpotenzial, das er am Ende sogar „zerschreit“.
„Meredith“ klingt dann ein wenig wie die Fortsetzung von „The Killing Hours“ und mit „Eloise“ werden wir von einer besinnlichen Ballade umschmeichelt.

Wahrscheinlich fällt dem aufmerksamen Leser in diesem Moment bereits auf, dass das gesamte Album ausschließlich weibliche Vornamen als Titelnamen enthält. Wären dies alles Freundinnen des Musikers, dann hätte er, wenn man die unterschiedlichen Stimmungen der Songs beachtet, zwischen aggressiv („Ellie“), wild („Mia“), traurig („Ida“) und romantisch („Meredith“) alles in seinen Beziehungen zu bieten gehabt. In der Beziehung jedenfalls bleibt nach „Sequoia“ keine Frage mehr offen.

Nur mit „Tenk“, dem letzten Stück, ein melodramatisches, synthieschwangeres Instrumental mit hintergründigem Kinderlachen und -schreien, das wie eine Kombination aus BRIAN ENO und VANGELIS klingt, durchbricht er die beinah konzeptionell erscheinende Grundstruktur seines Albums.

Am Ende aber kann ich von ganzem Herzen und mit etwas Kritiker-Sachverstand meinem Kollegen König und seinem FAZIT zum Vorgänger von „Sequoia“ - „Living Ends“ - nur zustimmen, wenn er feststellt, dass die Musik von FAREWELL eine „spannende Mixtur aus opernhafter Sinfonik, Kammermusik und filigranen bis wuchtig explodierenden Rock-Elementen [ist], die sich wenig um (Genre-)Grenzen schert“. Und das sollte doch was bedeuten – selbst bei den Punkten sind wir uns einig.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3084x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Doraleen
  • Jeanne
  • Gabrielle
  • Meredith
  • Violette
  • Mia
  • Eve
  • Ellie
  • Ida
  • Eloise
  • Tenk (Version Instrumentale)

Besetzung:

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