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Forkupines: Here, Away From - farbiges Vinyl (Review)
Artist: | Forkupines |
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Album: | Here, Away From - farbiges Vinyl |
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Medium: | Download/LP farbig | |
Stil: | Post-Punk, Hardcore, Emo, Rock, Pop |
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Label: | Midsummer Records | |
Spieldauer: | 39:15 | |
Erschienen: | 29.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Sie sind knallhart, die Jungs von FORKUPINES aus Braunschweig, wenn es darum geht, eine wilde Musik-Mischung aus Emo und Punk, Hardcore und Pop, Indie- und Alternative-Rock „mit Eiern“ in die Musik-Pfanne zu hauen und druckvoll durchzubrutzeln und dabei zum Glück auf Käse und Schmalz verzichten, bis ein schmackhaftes, fett rockendes und auch noch auf weißem und blau marmoriertem Vinyl präsentiertes „Here, Away From“-Gericht dabei herauskommt.
Damit trafen sie auch frontal die Geschmacksnerven des VISIONS Magazins, das sofort die musikalischen Musik-Gewürze dabei herausschmeckte und zu dem recht zutreffenden Schluss kam: „Mit einem Sound zwischen JIMMY EAT WORLD, GAMEFACE, SAMIAM, GET UP KIDS und gar BIFFY CLIRO sind es nicht die Referenzen, die von ‚Here, Away From‘ in Erinnerung bleiben, sondern die starken Refrains.“
Sie setzen eben ihre Gewürzpalette geschickt ein und schmecken alles gelungen ab, diese FORKUPINES.
Das liegt besonders daran, dass dem Braunschweiger Trio das Gespür zueigen ist, Härte und Ruhiges, Krachiges und Melodiöses, Metallisches und Melodramatisches, Furz-Punkiges und Parfümiert-Poppiges geschickt miteinander zu verbinden und noch dazu englische Texte zu schreiben, die sich nicht um 0-8-15-Belanglosigkeiten drehen, verfasst im lyrischen Baukasten-Stil, sondern deutlich mehr zu sagen haben als „I love or I hate you“. Selbst wenn Liebe und Hass natürlich auch in FORKUPINES Songs eine wichtige Rolle spielen, weswegen dem Album auch ein LP-großes Textblatt beiliegt.
„Crows“ - ein echter Emo-Core-Knaller – ist dafür bester Beweis, wenn mit viel symbolischer Bildkraft das Scheitern einer Beziehung dargestellt wird: „Battles lost, anthems sung in a war / that‘s just begun.“
Wunderbar auch der Einstieg in das Album mit einem fetten Bass-Riff bei „A Perfect Match“ und die immer wieder beruhigenden, akustischen Zwischenspiele sowie die Freiräume für kurze Soli an den einzelnen Instrumenten. So wird ein Nummer wie „By The Sea“ mit einem Ohrwurm-Refrain und zusätzlichem weiblichen Gesang sowie den Stimmungswechseln auch für Freunde, die nicht nur auf Härte stehen, zum Highlight des Albums, ohne sich jemals einem radiotauglichen Musik-Mode-Trend anzubiedern.
Eigentlich macht die junge Band alles richtig, ist sogar so mutig, ihr Album nur auf farbigem Vinyl, nicht aber auf CD zu veröffentlichen – das ist doch schon wieder echter Punk!
Recht so!
Doch einen kleinen Haken gibt‘s noch, der vielleicht auf ihrem zweiten Album verschwindet. „Here, Away From“ wirkt als Album in seiner Gesamtheit genau so, wie der seltsam wirkende Titel und das Cover es ankündigt: „Hallo, hier sind wir – und wir spielen jetzt mal ordentlich unsere elf Songs runter. Und in welcher Reihenfolge wir das machen, ist im Grunde auch egal, denn sie sind zusammenhanglos. Weit weg von...“ Ein wirklich gutes Album aber zeichnet sich eben nicht durch musikalisches Stück- und Splitterwerk aus, sondern wirkt auch als Ganzes in gewisser Weise geschlossen, selbst wenn es kein Konzept-Album ist. Nach diesem Zusammenhang sucht man auf dem Debüt der FORKUPINES noch vergebens.
„Here, we are – and Here, we go – Away from!“
FAZIT: Die junge Braunschweiger Band FORKUPINES überrascht mit einem Debüt-Album, das nur auf farbigem Vinyl erscheint und sehr leidenschaftlich - mal laut, mal leise - alle Spielarten von Emo bis Punk, Hardcore bis Pop, Indie bis Metal, BIFFY CLIRO bis BILLY TALENT auslebt. „Here, Away From“ zeichnet sich einerseits durch viel Abwechslung aus, ist rau und kein bisschen glattpoliert, wirkt andrerseits aber auch etwas zu unentschlossen, um eine deutlicher erkennbare (Musik-)Richtung einzuschlagen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (21:05):
- A Perfect Match (3:28)
- Crows (3:09)
- Put Me Through (3:25)
- The Good Fight (2:57)
- Everything I‘ve Become (3:52)
- One By One (4:14)
- Seite B (18:10):
- By The Sea (3:49)
- Crosses, Gates & Debt (3:54)
- Wishful Drinking (3:38)
- Paper Towns (2:59)
- Stay The Night (3:50)
- Bass - Jens Kaufmann
- Gesang - Simon Skott, Futzi, Till Westphal
- Gitarre - Simon Skott
- Schlagzeug - Christian Ermisch
- Here, Away From - farbiges Vinyl (2017) - 10/15 Punkten
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