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Hagen von Bergen: Ei Allemol (Review)
Artist: | Hagen von Bergen |
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Album: | Ei Allemol |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Elektronische Musik |
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Label: | BI-ZA Records | |
Spieldauer: | 72:49 | |
Erschienen: | 10.12.2014 | |
Website: | [Link] |
HAGEN VON BERGEN, die zweite!
Und dann dazu auch noch in Mundart – in Hunsrücker Mundart. Doch zum Glück betrifft dies nur die Titel des Albums. Die Musik ist natürlich, wie vom Elektronik-Tüftler und BI-ZA-Klang-Schmied, der im wahren Leben Frank Schüßler heißt, musikelektronisch aber in die Rollen als HAGEN VON BERGEN und HARGEST DARKEN schlüpft, bzw. eng mit CHRISTIAN FIESEL zusammenarbeitet, rein instrumental.
So gesehen ein wilder Ritt durch die Berliner Schule mit all ihren Facetten.
Allerdings begrüßen uns mit dem eröffnenden Titeltrack vorerst nicht nur Berliner-Schul-Klänge, deren Lehrmeister sich ja im elektronischen Lehrerzimmer zwischen KLAUS SCHULZE, ASHRA, TANGERINE DREAM und KRAFTWERK drängeln, sondern zugleich „Nur die Liebe zählt“-Variationen und wir tauchen doch tatsächlich ein wenig in die „Lovemachine“ von SUPERMAX ein.
Ein feiner Start, der sich gewaschen hat, dann aber die gewohnte Richtung aufnimmt, indem beim folgenden „Bohzhämmel“ nach Windspielgeläut und Klangschalengeklirr sowie Klezmeranspielungen gleich ein bisschen KRAFTWERK ins Spiel kommt. Kein Wunder, wenn man sich zuvor schon in der Liebesmaschine ausgetobt hat, muss eben Kraft getankt werden, um in den Mega-Monster-46-Minuten-Longtrack „Mautzemacher“, der von allen elektronischen Musik-Kulturen etwas hat, abzutauchen, der sich durch ein bisschen YELLO und viele bedrohlich-düstere Electronics samt verfremdeter Monsterstimme ankündigt und zu einem deutlich an KLAUS SCHULZE orientierten Klanggemälde entwickelt, das sich auf die Dauer allerdings in zu vielen Wiederholungen erschöpft, die einem in dem unerschöpflichen Werk von Elektronik-Pionier Schulze ja nicht gerade unbekannt sind. Manchmal ist es einfach nicht schlecht, eher zum Ende zu kommen, anstatt eine Idee übertrieben auszuwälzen und künstlich in die Länge zu ziehen. So erscheint der „Mautzemacher“ ein wenig wie die Filmmusik zu einem Horror-Film, der manchmal etwas in Heimatfilm-Gefilde abrutscht, die sich mehr auf eine Landschaftsaufnahme als auf eine spannende Handlung konzentrieren.
Oftmals hat man beim Hören von „Ei Allemol“ den Eindruck, dass Schüßler bewusst einige Referenzen an seine unüberhörbaren Vorbilder versteckt, sodass auch das letzte Stück „Schluri“ mit so einigen „Alpha Centauri“-Zitaten von TANGERINE DREAM gespickt ist und uns zu dem FAZIT kommen lässt:
„Ei Allemol“ von HAGEN VON BERGEN ist elektronische Musik auf der Höhe der Zeit mit einem zugleich sehr intensiven Griff ins elektronische Nostalgie-Kästchen der Berliner Schule.
PS: Und wo das Album von Freunden guter elektronischer Musik gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ei Allemol
- Bohzhämmel
- Mautzemacher
- Schluri
- Keys - Hagen von Bergen
- Jetzt (2009) - 11/15 Punkten
- Ei Allemol (2014) - 11/15 Punkten
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