Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Immigration Booth: Hinterm Spiegel (Review)

Artist:

Immigration Booth

Immigration Booth: Hinterm Spiegel
Album:

Hinterm Spiegel

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Float
Spieldauer: 55:34
Erschienen: 10.02.2017
Website: [Link]

Der Kölner Altsax-Mann Johannes Ludwig hat mit dem Bassklarinettisten Joris Roelofs eine ungewöhnliche Bandbesetzung geschaffen und sorgt demnach für frische Klangfarben im Jazz. Darüber hinaus zeichnet sich sein Einstand mit Langzeitfreund und Bassist Johannes Felscher durch eine ausgesprochene Frische aus, die vom unterstellten Motto der Band herrührt: Alle brillieren mal solistisch, aber das Team ist generell der Chef.

Die in Amerika lebende Rhythmusgruppe hat europäische Wurzeln, bringt aber tatsächlich ein wenig klassisches NY-Jazz-Flair ein, was sich anhand mehrerer von Walking-Parts dominierter Kompositionen belegen lässt. Andererseits schlägt "Hinterm Spiegel" nicht selten metrische Haken, wobei Bassist und Schlagzeuger Beeindruckendes leisten. Dennoch wirkt das Album nie bemüht sportlich, sondern ruht in sich, auch wenn es bisweilen nahezu rockig zugeht - eben dank des Pulses der beiden Protagonisten im Hintergrund.

Davor spielen die Bläser wiederum Melodien, die "Hinterm Spiegel" für eine zeitgenössische Jazz-Veröffentlichung verblüffend eingängig machen, wiewohl selbstverständlich nicht im Sinne des herkömmlichen Pop. Die Virtuosität, die zugleich an den Tag gelegt wird, zeugt sowohl von Können als auch (in Hinblick auf die gut zusammengehaltenen Songstrukturen ungeachtet solcher Ausschweigungen) gehöriger Erfahrung.

Somit gibt es hier viel zu entdecken, ohne dass sich der Eindruck erzwungener "Innovationen" einstellen würde. "Hinterm Spiegel" vereint das Beste aus zwei Welten - vielleicht tatsächlich den USA und der "alten Welt": melodische Erhabenheit und rhythmischer Pfiff.

FAZIT: IMMIGRATION BOOTH ist ein gelungenes "East meets West"-Album der anderen Art, denn der Osten ist hier Zentraleuropa, dessen kühle, feudale Jazz-Melodik sich auf "Hinterm Spiegel" mit heißblütigen Grooves von der anderen Seite des großen Teichs verbindet.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3791x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Anthem
  • Reset
  • Nog Turn
  • Immigration Blues
  • Dream Wheel
  • The Old Forest Lands
  • Waves Of isdom
  • Hinterm Spiegel
  • Hippocampus
  • Tief und traurig

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!