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Jen Gloeckner: Vine (Review)

Artist:

Jen Gloeckner

Jen Gloeckner: Vine
Album:

Vine

Medium: CD
Stil:

Verschlungener Dream Pop

Label: Spinning Head Records
Spieldauer: 39:47
Erschienen: 14.04.2017
Website: [Link]

„Vine“ ist JEN GLOECKNERs drittes Album, und es wandelt auf dunklen Traumpop-Pfaden. Das Tempo ist gedrosselt, der Gesang manchmal kaum mehr als ein Seufzen, der Sound verhuscht und doch klar, die Musik ein sachtes Pendeln zwischen Zeit und Raum, mit meist elektronisch erzeugten Rhythmen aufgepeppt.

Ambiente Klänge treffen auf sachten Trip Hop, fast so, als erzählten sich Feen ihre Alpträume. Das Album beginnt mit dem zögerlich-hypnotischen Titeltrack, ein bisschen schief und zerbrechlich, ein Song, den man umarmen und pflegen möchte, die Hoffnung vermittelnd, alles werde gut. Im genauen Wissen darum, dass es nie eintreffen wird. Das schillernde, flirrende, dezent experimentelle Instrumental „Fireflly (Wardance)“ bekräftigt diesen Eindruck. „Breathe“ greift wieder das Verkantete, Zögerliche des Openers auf und lässt das Cello heulen.

„Ginger Ale“ ist purer Pop, ein eng verwobenes Spinnennetz voller kleiner instrumentaler Einfälle und somnambuler Ausflüge, das so tut, als wäre es eine schlicht romantische Angelegenheit. in ENYAs Fahrwässern. Gloeckner selbst bezeichnet das Stück als Mixtur aus Lana Del Rey und Enya und liegt damit ganz richtig. Wobei der Einfluss der formidablen Lana Del Rey größer ist.

„Counting Sheep“ und „Row With The Flow“ sind exzellent umgesetzte „Twin Peaks“/Julee Cruise-Paraphrasen, beide Songs – wie weitere Teile des Albums – tändeln äußerst elegant und inbrünstig zwischen der White und der Black Lodge hin und her, ein Tanzbein in der Finsternis, eins im Licht.

Zum Ende hin kann Gitarrist John Ashton seine New Wave-Vergangenheit bei den PSYCHEDELIC FURS zelebrieren. Das finale „Sold“ lässt vorne Klangwolken schweben, während im Hintergrund Ashtons Gitarre den Song mit filigranen Läufen ornamentiert.

FAZIT: Sophisticated Pop wie er sein muss: Fast schwerelos, verträumt, doch mit einer intensiven Ahnung von der Dunkelheit, die hinter dem schönen Schein verborgen liegt. Lynchesk und richtig, richtig gut.

Jochen König (Info) (Review 4941x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Vine
  • Firefly (War Dance)
  • Breathe
  • Ginger Ale
  • The Last Thought
  • Blowing Through
  • Counting Sheep
  • Prayers
  • Colors
  • Row With The Flow
  • Sold

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Vine (2017) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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