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Kenneth Minor: Phantom Pain Reliver (Review)

Artist:

Kenneth Minor

Kenneth Minor: Phantom Pain Reliver
Album:

Phantom Pain Reliver

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Pop/Alternative-Folk und Singer Songwriter oder kurz „Freakfolk“

Label: Lotte Lindenberg/Cargo
Spieldauer: 43:02
Erschienen: 22.09.2017
Website: [Link]

Man braucht das aktuelle Album, für das sich aus verschiedenen persönlichen Gründen KENNETH MINOR nach ihrem recht erfolgreichen Debüt „In That They Can‘t Help It“ sage und schreibe 7 Jahre Zeit ließen, noch nicht einmal auflegen, da weiß man schon, dass es ein wirkungsvolles Mittel gegen Phantom-Schmerz (Phantom Pain Reliver) sein muss und zugleich ein Allheilmittel gegen die realen Schmerzen, welche einem die banale deutsche Radio-Kultur Tag für Tag mit ihren ewig gleichen Blümchen-Pop- und Schlager-Ergüssen bereitet, bis man sich ähnlich fühlt, wie die versteckten Figürchen auf den wunderschönen Bildern von Salomé Semolué, die nicht nur die LP-Hülle, sondern auch das vierseitige LP-große Booklet gestalten.

Das deutsche Indie-Trio KENNETH MINOR legt bereits unter ihrer Homepage großen Wert darauf, dass die Bezeichnung „Freakfolk“ und der Hinweis, dass wir es dabei mit modernem Folk zu tun haben, der durch sein handgemachtes Instrumentarium und neue Klänge aufwartet, besonderen Wert. Absolut prägnant ist dabei zugleich die außergewöhnliche – ja, charismatische - Stimme von Bird Christiani, der gemeinsam mit Athena Isabella „Phantom Pain Reliver“ vokal veredelt. Dabei gehören die zerbrechlichen Töne, die manchmal fast etwas schräg wirken, genauso dazu wie die ausdrucksstarken und kraftvollen, wenn sie solche eindrucksvollen, lyrischen Zeilen wie „You do the spring cleaning in the wintertime / And feeding birds with sparkling wine“, oder „A few seats next to me on the right, I can see a hairless woman / And lots of wondering pitful eyes asking for the reason“, vortragen.

„Freakfolk“ - was also sollte das sein und wie klingt es?
Ganz einfach.
Stellen wir uns vor, dass EELS, BECK und THEY MIGHT BE GIANTS sich ein musikalisches Stelldichein geben wollen und dafür nach einem Musik-Support suchen. Ihre Wahl müsste unweigerlich auf KENNETH MINOR fallen. Gut denkbar, dass sie dabei den Sänger als Straßenmusikant entdeckt haben, als er zur Gitarre sein „A Woman‘s Passing By“ zum Besten gab.
Doch dem nicht genug.
Am Ende des Albums beweist uns der singende Vogel Bird C. mit „Hollywood In Paris“ gleich noch, dass er verdächtig nah die Intonation eines Literaturnobelpreisträgers draufhat, der früher mal ein echt geiler Liedermacher war. Vogel trifft auf Dylan so gesehen und scheißt ihm dabei nicht etwa auf den Kopf, sondern ölt ihm seine längst an ein Knarzen abhanden gekommenen Stimmbänder.

FAZIT: KENNETH MINOR präsentieren mit „Phantom Pain Reliver“ eine wunderschön „undeutsch“ wirkende Platte, auch wenn sie bei einem Label namens Lotte Lindenberg erschien. Freakfolk für die Freigeister anspruchsvollen, modernen Indie-Folks, der jeden durch zu viel Radiohören hervorgerufenen Phantomschmerz in und zwischen den beiden Ohren ganz locker wegwischt. Ein Placebo mit anhaltender Wirkung. Man muss nur dran glauben!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3030x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (20:14):
  • Hitch (4:35)
  • Spring Cleaning In The Wintertime (4:04)
  • Riding On The Assembly Line (4:20)
  • Instrumental (1:17)
  • Spots (3:10)
  • Positively Grey (2:48)
  • Seite B (22:48):
  • A Woman‘s Passin‘ By (4:20)
  • No 92 (2:06)
  • My Life‘s Thicket (4:57)
  • Limb (3:44)
  • Overboard (3:59)
  • Hollywood In Paris (3:38)

Besetzung:

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