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Minco Eggersman: Kavkasia (Review)

Artist:

Minco Eggersman

Minco Eggersman: Kavkasia
Album:

Kavkasia

Medium: CD
Stil:

Progressive Chamber Music

Label: Volkloren/Bertus
Spieldauer: 45:57
Erschienen: 30.06.2017
Website: [Link]

Einmal den Kaukasus besuchen und sich für ewig in ihn verlieben!
So jedenfalls muss es MINCO EGGERSMAN, dem holländischen Musiker, der in erster Linie für seine Filmmusiken bekannt ist, ergangen sein, der nun mit „Kavkasia“, dem eurasischen Hochgebirge zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer ein wunderschön klingendes, kammermusikalisches Meisterwerk hinterlässt, das genau die Atmosphäre dieser traumhaften Landschaft wiederzugeben scheint.
Damit wir Eggersmans Intention seiner Musik, welche man irgendwo zwischen GARBAREK und EINAUDI genauso einordnen kann wie zwischen den Isländern SIGUR RÓS und MÚM oder den Soundtüftlern DAVID SYLVIAN und BRIAN ENO, auch optisch erschließen können, liegt dem Digipak-Album noch ein 16seitiges Booklet voller Fotos von seiner Kaukasus-Reise mit entsprechenden Bemerkungen von ihm dazu bei, die er mit folgenden Worten einleitet: „Auf meiner Reise in den Kaukasus empfing mich eine zerbrechliche Schönheit, deren Eindrücke mich nie wieder losließen. So fühlte ich eine ganz besondere Art von Melancholie, welche nach dieser Reise ein fester Bestandteil von mir wurde. Diese wirkt sich nun auch auf meine Musik aus.“

Kavkasia“ wurde so zu einem fast unbeschreiblichen, tief emotionalen, traumhaft melancholischen, naturverliebten Album, das eine musikalische Aura entfaltet, in der Naturgeräusche aus dem Kaukasus eine genauso wichtige Rolle spielen wie klassische und moderne Instrumente. Eine sehr intensive Wirkung hinterlässt dabei immer wieder das Cello, aber auch die ausgiebige Kraft des Pianos und von Blasinstrumenten und einer unendlichen Vielfalt anderer, recht ungewöhnlicher Instrumente.

Bewundern wir beim Hören von „Kavkasia“ die winterlichen, im ständigen Nebel erscheinenden Bilder, dann erfolgt die akustische Umsetzung solcher Optik genau auf dieser Basis – Nebelschleier, denen getragene, atmosphärische, dunkle Klangwelten die entsprechende Stimmung verpassen, daraus leuchtet unvorhergesehen oftmals ein Saxofon auf, so als würde sich der Blick mit einem Mal aufklären wie auf dem letzten Foto im Booklet, auf dem der Musiker von einer Brücke aus auf die Berge schaut, über denen sich ein wenig die Winterwolken lichten. Aber auch die wenigen gesungenen Titel, die deutlich an BON IVER und JOHN CALE erinnern, versprühen genau diese fragile, getragene Atmosphäre. Und wenn die Stimmen verstummen, dann sind es die Naturgeräusche von Vögeln, Wasserrauschen, Glocken und vielem mehr, die ihre „Stimmen“ innerhalb der Musik auf „Kavkasia“ erheben, während mitunter auch eine Kirchen-Orgel für die entsprechend sakrale Stimmung sorgt.

So muss er wohl klingen – der Kaukasus.
Und selbst wenn wir ihn nicht mit Haut und Haaren bereisen, so entstehen über unsere Ohren während des Hörens von „Kavkasia“ genau die Bilder, die einen wohl erwarten, wenn wir uns der natürlichen Faszination des eurasischen Hochgebirges hingeben.

FAZIT: Der Schlagzeuger von JAPAN, Steven Jansen, stellt zu „Kavkasia“ von MINCO EGGERSMAN fest: „Schöne Klänge und Bilder. Meine höchste Anerkennung dafür“, während der Produzent von Bowie und Floyd, Phil Brown, ergänzt: „Großartige Klänge – warm und wunderschön – ich liebe diese Musik, weil sie einen nicht loslässt.“ Dem gibt es absolut nichts hinzuzufügen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3008x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Hidden In Clouds
  • The Crossing Place
  • Dance
  • The Black Sea
  • Holy Ground
  • The Other Side Of Dawn
  • Stepandsminda
  • Melisma & Gurian
  • Deda Ena
  • Tbilisis Calls
  • Mount Ararat
  • Home Of The Brave

Besetzung:

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