Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Monophona: Girls On Bikes Boys Who Sing (Review)

Artist:

Monophona

Monophona: Girls On Bikes Boys Who Sing
Album:

Girls On Bikes Boys Who Sing

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indietronic, Trip-Hop

Label: Kapitän Platte/Cargo Records
Spieldauer: 38:56
Erschienen: 20.10.2017
Website: [Link]

Girls On Bikes Boys Who Sing“, na das ist doch mal ein Album-Titel, der eigentlich besser auf ein Kinderbuch als auf eine Indietronic-Trip-Hop-CD gepasst hätte. MONOPHONA aus Luxemburg sehen das natürlich anders und präsentieren unter diesem Titel ihr aktuelles 2017er-Album, das, ob nun auf dem Fahrrad sausend oder lauthals singend, viele Höhen, aber auch ein paar schwer zu umkreisende Tiefen auslotet.

Viele Unterschiede zum Vorgänger-Album „Black On Black“ fallen vorerst beim Hören nicht auf und alle, denen das MONOPHONA-Album aus dem Jahr 2015 zusagte, die werden garantiert auch ihr große Freude an „Girls On Bikes Boys Who Sing“ haben.

Die Sound-Qualität ist umwerfend und die vielen Stereo-Effekte sind es ebenfalls, auch der Wechsel zwischen ruhigeren, sehr rhythmischen und sogar härter „rockenden“ Passagen vermag rundum auf „Girls On Bikes Boys Who Sing“ zu überzeugen und „Tick Of A Clock“ wartet mit ein paar regelrecht aggressiven Momenten, auch beim deutlich verfremdeten weiblichen Gesang, auf. Sofort kommt einem das experimentell Verspielte einer BJÖRK in den Sinn, während die ruhigeren TRICKY-Momente genauso überzeugen wie die FAITHLESS-Finsternis und die HUNDREDS-Erhabenheit.

Leider gibt es aber auch einen keinen Haken auf „Girls On Bikes Boys Who Sing“, denn was anfangs sehr reizvoll wirkt, verkommt stellenweise auf die Dauer durch sich immer wieder ähnelnde Rhythmen und E-Drum-Sequenzen zur einer gewissen Trip-Hop-Tristesse. Mehr Verspieltheit statt zu viel Programmierung wäre diesbezüglich wünschenswert, damit MONOPHONA nicht zu stark den ersten Teil ihres Bandnamens betonen und in Drum-&-Bass-MONOtonie abrutschen.

Laut dem Promo-Begleitschreiben soll ein großer Unterschied zum Vorgänger-Album die textliche Qualität sein, die dieses Mal um einiges politischer ausgefallen ist. In diesem Falle ist es aber sehr bedauerlich, dass dem ansehnlichen Digipak mit dem Bauklötzer-Turm auf der Vorderseite nicht auch ein Booklet mit den Lyrics beiliegt.

Überlassen wir diesbezüglich also den Luxemburgern das letzte Wort dazu:
„Wie viele andere Menschen, so hat auch uns die politische und gesellschaftliche Entwicklung, besonders der letzten Jahre, sehr erschrocken. Trump, Erdogan, Le Pen, der Brexit – und auch in Luxemburg fand vor einigen Jahren ein Referendum statt, dessen Ausgang zeigte, dass unsere Gesellschaft weit weniger offen und tolerant ist, als es allgemein schien. In welche Richtung werden sich die Dinge entwickeln? Während sich ein Teil der Gesellschaft in einigen Bereichen zu liberalisieren scheint, beginnt der andere Teil, Freiheiten wieder in Frage zu stellen, von denen man glaubte, dass sie ein für allemal etabliert wären. Wie kann es sein, dass erwachsene Menschen im 21. Jahrhundert allen Ernstes darüber diskutieren, ob Frauen Schnauzer tragen oder Fahrrad fahren dürfen? Oder ob man Musik hören soll oder Witze über Jesus machen darf?“ …

… woraus sich das FAZIT ergibt: Die Musik auf „Girls On Bikes Boys Who Sing“ von MONOPHONA sollte man auf jeden Fall hören und dem kritisch betexteten, ziemlich dunklen Indietronic-Trip-Hop-Mix mit der einen oder anderen zu oft auftretenden rhythmischen Wiederholung freud- und geistvoll folgen. So und nicht anders klingt der aktuelle Zeitgeist!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2276x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Courage
  • Tick Of A Clock
  • Hereafter
  • The Benefit Of A Doubt
  • Lada
  • To The Wall
  • Folsom Prison Blues
  • I Will Be Wrong
  • The Hours
  • Hospitals For Freedom
  • We‘ll Be Alright

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!