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Owls Are Not: Isnot (Review)
Artist: | Owls Are Not |
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Album: | Isnot |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Avantgarde, Electronic, Experimental |
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Label: | Atypeek/1000 HZ | |
Spieldauer: | 37:24 | |
Erschienen: | 11.11.2016 | |
Website: | [Link] |
OWLS ARE NOT heißt dieses Krach-Projekt: Wer seinen David Lynch kennt, weiß, dass Eulen vor allem nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Und wirklich scheinen sich die polnischen Electropunks nach jenem berühmten Twin Peaks-Zitat benannt zu haben, heißt ihr vor fünf Jahren veröffentlichtes Debüt doch „Owls Are Not What They Seem“.
Wer seinen David Lynch kennt, der wird auch korrekterweise vermuten, dass von einer Band, die auf den verwickelten Pfaden zwischen der White- und der Black Lodge wandelt, some weird shit zu erwarten ist: Das fängt schon an, bevor auch nur ein Ton das wartende Ohr erreicht hat: Um zur eigentlichen CD vorzustoßen, muss man die kunstvoll gestaltete Hülle öffnen. Diese Hülle ist jedoch eine liebevoll handgemachte Melange aus Krepp- und Panzertape, die nur mit Gewalt zu entfernen ist.
Man muss etwas zerstören, wenn man weiterkommen will? Man muss das Unwesentliche entfernen, um zum Kern der Dinge vorzudringen? Zumindest mal was anderes, als einfallslose Digisleeves und Jewelcases. Nur – was mache ich jetzt mit meiner CD (auf der sich übrigens etwas befindet, das wie ein mit Paint gezeichnetes Vogeldingens aussieht)?
Abgesehen vom ersten Song „la prison“ verzichten die Eulen gänzlich auf Gesang, sondern lassen stattdessen Samples sprechen.
Und das funktioniert erstaunlich flüssig: Mit einem wilden Mix aus Schnipseln aus Nachrichtensendungen, Filmen usw. puzzlen sich OWLS ARE NOT einen furiosen stream of consciousness zusammen, „fistfucking...it's a boy...“, geloopte Maschinengewehrsalven gehen in MASSIVE ATTACKige Beats über...
Ein angenehmes Augenmerk liegt somit auf der Zugänglichkeit des Albums: Wie ein Vogelschwarm, der sich zwar nach allen Richtungen hin streckt und seltsame Auswüchse bildet, aber doch irgendwie beisammen bleibt und sich letztendlich zielgerichtet bewegt, gelingt es der Band, wirkliche Songs zu kreieren, die mehr als bloße Soundcollagen sind. Wie zum Ausgleich sind zwischen die fünf Stücke des Albums kurze, namenlose Sampel-Attacken geschoben, in denen sich der Wahnsinn, der offenbar raus muss, dann entladen kann.
Hierzu muss allerdings gesagt werden, dass OWLS ARE NOT durchaus nicht das volle Potential zur Befremdung des Hörers, das der Gebrauch von Sprachschnipseln u.Ä. böte, ausschöpfen, so wie dies z.B. SWANS auf „Love Of Life“ vorgemacht haben. Auch scheint das Aneinanderfügen von Nachrichten-Ausschnitten (zumindest für meine Ohren) schon ein wenig zu abgegriffen und zu oft benutzt um noch wirklich den gewünschten Effekt zu erzielen.
Was das Album dennoch zu einem wirklich guten macht, ist die Tatsache, dass all das eher kurzzeitig interessante Außenherum nicht zum Selbstzweck verkommt, dass die Eulen hier ein paar Songs geschaffen haben, die sowohl spannend, auch nach mehrmaligem Hören nicht abgegriffen, ein bisschen verrückt, oft unerwartet und abwechslungsreich und dennoch auch genießbar sind. Eine Mischung, die nicht allzu weit verbreitet ist.
Man nehme z.B. das großartige „Kepler 452-B“: Auf einem düsteren Trip-Hop-Fundament, das sich im Laufe der Zeit zum einem post-rockigen Orchestral-Beat auswächst, entladen sich undefinierbare Klangblitze, zwischen digitalem Fiep-Kauderwelsch, einer Modem-Verbindung in die Sinnlosigkeit, hört man ständiges Flüstern, das bald jeglichen inhaltlichen Sinn verliert, immer wieder angedeutet Frauengesang, ein postapokalyptischer Great Gig in den Ruinen der Daten-Cloud…
Und obendrein macht das Ganze noch den bestechenden Eindruck, ein sinnvolles Stück aus einem Guss zu sein, was im Übrigen für das ganze Album gilt.
FAZIT: „Damn good coffee – and hot!“ Wer auf der Suche nach Musik ist, die abseits der standardisierten Pfade wandelt, ohne dabei zu sehr an Zugänglichkeit einzubüßen, der höre hin! Und wer noch mehr great Twin Peaks related Musik braucht, der höre danach „XIU XIU Plays The Music Of Twin Peaks“! Und wem es danach noch immer nicht reicht und wer obendrein ein offenes Ohr für afrikanisch angehauchte Klänge hat, der möge sich das neue Mixtape von OWLS ARE NOT zu Gemüte führen, das für lau auf Bandcamp zu haben ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- la prison
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- isnot a dog
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- arc de triomphe
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- Kepler 452-B
- isnot a human
- Gesang - Paco Serrano
- Keys - Piotr Cichocki
- Schlagzeug - Marcin Suli?ski
- 2 (2015) - 9/15 Punkten
- Isnot (2016) - 13/15 Punkten
- Radio Tree (2018) - 11/15 Punkten
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keine Interviews