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Owun: 2.5 (Review)
Artist: | Owun |
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Album: | 2.5 |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post-Rock/Post-Punk/Noise |
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Label: | Atypeek Music | |
Spieldauer: | 58:11 | |
Erschienen: | 24.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Auch wenns so aussieht: Das ist kein BEACH HOUSE-Album. Und wer seinen Post-Rock (eine bessere Beschreibung finde ich nicht) gerne in Form von verträumten Klangteppichen konsumiert, dürfte hier ebenfalls falsch sein, denn ein Over-the-clouds-Gefühl lassen die altgedienten Grenobler nicht aufkommen.
Das einleitende „i.a.“ setzt die Segel für den eigenwilligen Trip, auf den OWUN mit ihrem fünften Album einladen: Eine monoton wiederholte Gitarrenmelodie, die fast wie eine Karikatur der Standard-Postrock-Schablone wirkt und dabei munter auf der Schwelle zwischen hypnotisch und nervtötend tanzt.
Aus ineinander geschachtelter Monotonie zaubern OWUN ein Klangkaleidoskop, das immer wieder sehr bereitwillig seine Zusammengesetztheit zur Schau stellt. Im Aufeinandertürmen von Loops haben OWUN auch kein Problem damit, Dissonanzen zu produzieren, im Gegenteil. Dennoch halten sie sich mit gestengroßen Crescendi und dergleichen eher zurück, was dem Album mitunter eine gewisse kammermusikalische Intensität verleiht.
Nur: Das funktioniert nicht immer gleich gut, oder gleich erträglich für den unterhaltungsbedürftigen Hörer. Weckte erwähntes „i.a.“ noch Interesse, was da noch kommen möge, enttäuschen die beiden folgenden Songs, „foul“ und „all of us“, mit ihrem recht ereignislosen Baukastenwesen. Zwar kann man der Band diese Demaskierung oder Simplifizierung der Musik sicher als Statement zuschreiben, der Hörgenuss steigert sich dadurch nicht.
Genießbarer wird es mit “tom tombe“: Befeuert von fordernden Toms schießt der Song mit tobennden Gitarren ins All, um sich schließlich in einer langen zitternden Reduktion zu verabschieden: Die neueren SWANS sind deutlich hörbar.
„araignée“ erinnert mit seinem langsam und düster walzenden, massigen Synthesizersound an MASSIVE ATTACK, doch um die Angelegenheit nicht etwa spaßig werden zu lassen wird unangenehm heftig am Detune-Regler gekurbelt.
Einzig „orange“, der Ruhepol des Albums, gewährt eine wirkliche Verschnaufpause und wartet mit atmosphärisch-eisigem Reverb-Reigen auf.
Bevor das lange und in seiner soundtrackartigen Vielgestaltigkeit wahrhaft monströse, aber durchaus gelungene „raison“ das Album beschließt, erwartet den Hörer noch das krachende „post“, ein repetitives Tollhaus, das erneut an SWANS und deren Song „Oxygen“ denken lässt – nur dass OWUN das Konzept quasi ad absurdum führen, der schreienden Energie durch ewige Wiederholung jeden Sinn austreiben.
FAZIT: OWUN lassen ein facettenreiches Album vom Stapel, das es verdient, aufmerksam gehört zu werden. Zwar mitunter nicht unanspruchsvoll kochen die Franzosen jenseits des Einheitsbreis ihr ganz eigenes Süppchen – schmeckt interessant.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- i.a.
- foul
- all of us
- tom tombe
- araignée
- frost
- orange
- post
- raison
- 2.5 (2017) - 10/15 Punkten
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