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PurPur: MaidenWerk (Review)
Artist: | PurPur |
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Album: | MaidenWerk |
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Medium: | CD | |
Stil: | Zwillingsgeschwisterlicher, deutscher Mittelalter-Fantasy-Folk |
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Label: | Prosodia | |
Spieldauer: | 54:28 | |
Erschienen: | 08.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Nicht dass es zu Missverständnissen beim Lesen des Bandnamens kommt – hier doppelt sich PUR und PUR wirklich, sodass uns PURPUR als Zwillingsschwestern mit mittelalterlichem, fantasievollem Folk verwöhnen, den sie entweder selber schreiben oder als Traditional sehr modern neu vertonen – aber nicht als die große, PURe Herz-Schmerz-Band mit deutschen Texten, die in den Arenen und Stadien dieses Landes ihre Konzerte geben, daherkommen.
PURPUR sind eben mehr was für die Mittelaltermärkte, Bardentreffs oder Konzertbühnen, auf denen man sich für handgemachte, akustische Musik mit mehrstimmigem, weiblichem Gesang und so ausgefallene Instrumente, wie Cister, Bouzouki, Low-Whistle, Psalter, Davul, Renaissance-Mandola und sogar eine Shruti-Box begeistern kann. Aufgeblasener Bombast ist PURPUR jedenfalls völlig fremd, was ihre Musik schon deshalb sympathisch macht. Und wenn dann auch noch zwei so angenehm klingende „Zwillings“-Stimmen dazukommen, die poesievoll gestaltete Texte, welche kleine Geschichte erzählen, erklingen lassen, kommt bei allen Liebhabern des Fantasy-Folks garantiert große Freude auf.
Auf ihrem bereits vierten Studio-Album „MaidenWerk“ haben sich die musikalischen Zwillingsschwestern laut eigener Aussage besondere Mühe gegeben und sich tatkräftig beim Gesang und der Instrumentierung – neben der Vielzahl der Instrumente, die Christine und Judith Rauscher selber spielen – von mehreren Gastmusikern unterstützen lassen, sodass wir auf dem Album auch Geigen, Celli, Harfen und Trommeln zu hören bekommen, die sich ausgezeichnet in das Stimmungsbild der 12 recht opulent komponierten, trotzdem aber akustisch ausbalancierten Songs einpassen.
Das 12seitige Booklet gibt außerdem in deutscher Sprache umfangreiche Auskunft zu jedem einzelnen Titel, allerdings ohne dass der deutsche oder auch englische Liedtext abgedruckt wurde.
Wenn PURPUR auf Traditionelles zurückgreifen, dann haben es ihnen besonders schottische und irische Folk-Stücke angetan oder sie greifen auf klassische Lyriker zurück, wie bei der Ballade „Lenore“ von Gottfried August Bürger (1747 – 1794).
Endlich finden wir nun auch „The Fisherman And The Selkie“, eine von PURPUR bei Konzerten sehr beliebte, englisch gesungene Version über die tragische Liebe zwischen Mensch und Seehund rund um die schottischen Orkney-Inseln, auf einem Studio-Album. Kein Wunder also, dass es „MaidenWerk“ eröffnet.
Am Ende ihres Albums wagen sich PURPUR sogar an eine Cover-Version eines Liedes von den „Urgesteinen der deutschen Mittelalter- und LARP-Szene“, die STREUNER, deren Vertonung von Clemens Brentanos „Die Ballade der Loreley“ sie meisterhaft am Ende auf ihre ganz eigene, sehr, sehr traurige Art interpretieren. Wagnis gelungen!
Als Bonus finden wir auf Wunsch vieler PURPUR-Fans das „Drachenlied“, die Antwort auf das „Ritter-“ und „Prinzessinnen-Lied“, welche bei Konzerten ursprünglich einst als Scherz gedacht waren, nun aber eine sehr interessante Sichtweise eines Drachens auf die Ritter und Prinzessinnen wirft.
FAZIT: Leidenschaftlicher, zwillingsgeschwisterlicher Mittelalter-Fantasy-Folk mit gelungenen englischen und deutschen Mystery-Texten erwartet die Barden und Freunde mittelalterlicher, aber modern aufgemachter, sehr breit instrumentierter Volksmusik, bei PURPUR, zu der das eine Schwesterherz Christine Rauscher zurecht feststellt: „In unser viertes Album ‚MaidenWerk‘ fließen zehn Jahre Bandgeschichte, Bühnen-, Songwriting- und Spielerfahrung zusammen. Mit dem Fokus auf Texte, harmonischen, zweistimmigen Gesang und akustische Instrumentierung bleiben wir unseren Wurzeln treu, haben uns aber auch deutlich weiterentwickelt. PURPUR sind und bleiben ein Garant für träumerischen, mittelalterlich-fantastischen Deutsch-Folk jenseits von Kitsch, aber immer mit ganz viel Herzblut.“
PS: Und wo das Album von Freunden guten PURPURnen Mittelalter-Fantasy-Folks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Fisherman And The Selkie
- Die Last der Krone
- Feed The Raven
- Der schwere Traum
- Der Schwur
- Wahre Helden
- The Verdant Braes Of Skreen
- Furienfluch
- Westwind
- Lenore
- Culloden‘s Harvest
- Die Ballade der Loreleay
- Bonus: Drachenlied
- Gesang - Christine Rauscher, Judith Rauscher, Michael Höfer, Sarah Krause, Christian Reiter
- Gitarre - Christine Rauscher
- Schlagzeug - Christine Rauscher, Christian Reiter
- Sonstige - Christine und Judith Rauscher (Irish Bouzouki, Cister, Bodhran, Low-Whistle, Davul, Psalter, Shruti-Box, PurPurella), Sandra Elflein (Geige), Sibylle Friz (Cello), Maria Straub (Harfe)
- MaidenWerk (2017) - 11/15 Punkten
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