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Robert Reed: Sanctuary Live (Review)
Artist: | Robert Reed |
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Album: | Sanctuary Live |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | Progressive Rock im OLDFIELDschen Geiste |
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Label: | Tigermoth Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 161:00 | |
Erschienen: | 30.06.2017 | |
Website: | [Link] |
ROBERT REED und kein Ende in der Aufarbeitung eines Universums über dem die frühen Aufnahmen von MIKE OLDFIELD als Sonne leuchten und ihre Strahlen „Sanctuaray“ heißen. Über die beiden Alben: „Sanctuary“ aus dem Jahr 2014 und den zweiten Teil aus dem Jahr 2016 haben wir schon sehr viele Worte höchster Anerkennung verloren.
Nun also ist es endlich so weit, dass ROBERT REED den Beweis erbringt, seine „Oldfield-Gedächtnis-Alben“ in ganz ähnlicher Qualität wie sein großer Herr und Meister auch live auf der Bühne umzusetzen. So gesehen Reeds ganz spezielles „Exposed“, nur dass er tatsächlich – im Gegensatz zu Mr. Oldfield, der auf dem Doppel-Album verschiedene Live-Aufnahmen kombinierte statt ein durchgängiges Konzert zu veröffentlichen – ein komplettes Konzert ohne irgendwelchen zusätzlichen Schnickschnack aufnahm und auf „Sanctuary Live“ als Audio- und DVD-Version in Ton bzw. Ton und Bild veröffentlichte, wobei der Ton mal wieder unschlagbar gut und auf der Konzert-DVD, neben der Stereo-Variante, gleich noch ein 5.1-Dolby-Digital-Version vorhanden ist. Außerdem gibt es eine zusätzliche viertelstündige Konzert-Dokumentation zu den Hintergründen des Auftritts, bei dem immerhin am 8. Oktober 2016 in den Real World Studios von PETER GABRIEL 13 Musiker, welche allesamt in der Doku beim Sound Check namentlich vorgestellt werden, auf der Bühne standen.
Im Grunde genommen braucht man nicht viele Worte zu den Live-Aufnahmen zu verlieren, denn sie sind mit genau der gleichen Akribie und ausgewählten Musikern entstanden, wie es beim Perfektionisten ROBERT REED nicht anders zu erwarten war. Alle vier Teile von „Sanctuary“ kommen entweder gekürzt oder in voller Länge zur Aufführung und entsprechen der hervorragenden Qualität der Studio-Aufnahmen. Eigentlich stimmt musikalisch hier alles, nur die raren Ansagen von Reed kommen ziemlich holprig daher. Hier will ein Musiker das machen, was er am besten kann: Musik! Sprechen ist bei so einem Konzert eben nicht sein Ding.
Schaut man sich das Konzert genau an, dann fällt zugleich auf, wie Reed bereits bei dem das Konzert eröffnenden „Sanctuary I – Part One“ anscheinend selber glücklich verblüfft darüber ist, mit was für einem Volumen und welcher Perfektion sich die Musik von der Bühne auf das wahrscheinlich geladene Publikum überträgt. Lächelnd tauscht er immer wieder Blicke mit seinen Mitmusikern aus, die anscheinend ein durch Reed vererbtes, echtes „Sanctuary“-Gen in sich tragen. Selbst das Publikum schweigt dazu andächtig und beinahe bewegungslos, völlig gefangen in der Oldfield-Reed-Klangwelt, die sich da auf der Bühne ausbreitet.
Nur die Flöten sind nicht echt – sie kommen von den Keyboards.
Und kurz flackert da beim Hören im Hinterkopf der Gedanke auf: „Schade, dass ein LES PENNING nicht hier mit dabeit ist!“
Im 2. Teil von „Sanctuary“ wird der Bildschirm erstmals mitunter zweigeteilt, sodass man beispielsweise die Musiker und das Publikum parallel zueinander sehen kann oder wie verschiedene Musiker untereinander interagieren. Leider ist dieser Teil für das Konzert sehr stark gekürzt und besteht größtenteils aus den Teilen mit den Solo- und Satzgesängen.
Und wer hätte es gedacht, nun wird auch mit „Sanctuary II – Part One“ das Bild sogar dreigeteilt, wobei man in der linken oberen Ecke ausgiebig die flinken Finger von NIGEL HOPKINS am Piano bewundern darf.
Wer nun allerdings denkt, dass im nächsten Teil auch eine vierteilige Bildaufteilung erfolgt, was nun fast logisch erscheint, der täuscht sich. Schade eigentlich, denn bei 13 Musikern standen ja genügend Motive zur Auswahl.
Dafür kommen die beiden Teile von „Sanctuary II“ in voller Länge zur Aufführung, während also nur „Sanctuary I“ mit Live-Kürzungen versehen ist. Doch „Sanctuary“ ist eben „Santuary“, egal welcher Teil und welcher Part, sodass natürlich keinerlei Brüche oder abrupte musikalische Stimmungswechsel auftreten.
Wechselhaft – in absolut positivem Sinne – ist dagegen etwas Anderes:
Die hervorragende – bereits angedeutete - Kameraführung, bei der ständig zwischen den Musikern, die ihren Einsatz bekommen oder gerade den wichtigsten Teil spielen bzw. singen, hin- und hergeschwenkt wird bzw. die Aufnahmen entsprechend eindrucksvoll zusammengeschnitten wurden.
Leider geht aus dem recht einfach gehaltenen Digipak nicht hervor, wie viele Kameras genau zum Einsatz kamen, wahrscheinlich aber sind es tatsächlich nur drei (Kameraleute). Es müssen trotzdem einige mehr, wohl fest installierte und auf die Instrumente gerichtete gewesen sein – und zwar welche, die auf höchstem technischen Niveau diese kristallklaren, hochauflösenden Aufnahmen bieten.
Der Cutter hat dann in gleicher Perfektion wie die Musiker auf der Bühne dieses Konzert so zusammengeschnitten, dass es ein Genuss ist, die Aufnahmen zu betrachten und dabei die Musik zu hören. Aufnahmen, die ganz im „Sanctuary“-Sinne optisch dazu tanzen, sodass man bei so viel Abwechslung selbst als Zuschauer vorm TV nicht einmal seinen Blick abzuwenden vermag!
FAZIT: Wer „Sanctuary“ liebt, wer ROBERT REEDs und MIKE OLDFIELDs Musik liebt, der wird diese optisch und akustisch sensationellen Live-Aufnahmen von ROBERT REED „Sanctuary Live“, eingespielt mit insgesamt 13 Musikern, mindestens genauso sehr lieben! Kein Wunder, dass PETER GABRIEL für dieses Konzert vor kleinem Publikum sein Real-World-Studio zur Verfügung stellte.
PS: Und wo das Album von Freunden guten reed-oldfieldschen Progrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Audio-CD (72:42):
- Sanctuary I – Part One
- Sanctuary I – Part Two
- Sanctuary II – Part One
- Sanctuary II – Part Two
- Willow‘s Song
- DVD (88:18)
- Sanctuary I – Part One
- Sanctuary I – Part Two
- Sanctuary II – Part One
- Sanctuary II – Part Two
- Willow‘s Song
- Sanctuary Live Documentary
- Bass - Dan Nelson
- Gesang - Angharad Brinn, Christina Booth, Fran Murphy, Lorraine King, Ffion Wilkins
- Gitarre - Robert Reed, Chris Fry, Martin Shellard
- Keys - Robert Reed, Tim Lewis, Nigel Hopkins
- Schlagzeug - Jonathan "Jiffy" Griffiths
- Sonstige - Robert Reed (Vocoder, Marimba, Vibraphone, Tubular Bells), Tim Lewis (Vocoder), Simon Brittlebank (Timpani, Marimba, Vibraphone, Glockenspiel, Tubular Bells)
- Sanctuary (2014) - 15/15 Punkten
- Sanctuary II (2016) - 14/15 Punkten
- Variations On Themes By David Bedford (2017) - 12/15 Punkten
- Sanctuary Live (2017)
- Sanctuary III (2018) - 14/15 Punkten
- Cursus 123 430 (2020) - 11/15 Punkten
- The Ringmaster – Part One (2021) - 13/15 Punkten
- The Ringmaster – Part Two (2022) - 13/15 Punkten
- Sanctuary – Live At Newbury (2024)
- Sanctuary: Covered – feat. LES PENNING & ANGHARAD BRINN (2024) - 11/15 Punkten
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