Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Robert Reed: Sanctuary (Review)

Artist:

Robert Reed

Robert Reed: Sanctuary
Album:

Sanctuary

Medium: CD/CD+DVD/LP+CD/Download
Stil:

Instrumentaler Prog-Rock zurück zu genau den Oldfield-Wurzeln, die der eigentliche Meister längst ausgerissen hat!

Label: Tigermoth Productions / Just For Kicks
Spieldauer: 38:56 / 130:00
Erschienen: 29.08.2014
Website: [Link]

Manchmal sollte man eine CD-Besprechung mit (s)einem Coming Out beginnen!
Hier kommt also meins!
Nachdem ich mir voller Entsetzen nach mehreren Hördurchgängen des Albums „Man On The Rocks“ bewusst machen musste, dass MIKE OLDFIELD höchstens noch mit sehr viel Hochprozentigem „On The Rocks“ halbwegs musikerträglich war und ich als verpeilter Nostalgiker und großer Oldfield-Beleidiger in unserem Gästebuch knallhart von Hardcore-Fans abgestraft wurde, begann ich zu beten:
„Lieber Gott, mache, dass olle Oldfield auf seiner Insel unter dem Einfluss von viel zu vielen Tequilas völlig versackt, meinetwegen auch untergeht, aber zukünftig seine Gitarre an den Nagel hängt und uns nicht unter dem heiligen Namen Oldfield weitere laue Pop-Alben präsentiert!!!
Lieber Gott, schenke uns einen Musiker, der auch heute noch genau das bringt, was olle Oldfield vor 40 Jahren als begnadeter Komponist und Multiinstrumentalist hinbekam, als er mit jeder Menge Instrumenten, die er alle selbst einspielte, meine Musikwelt mit lautem Tubular-Bells-Geläut um ein neues Universum bereicherte!“
Und Gott erhörte mein Gebet und schickte mir ROBERT REED und sein „Heiligtum“!
Doch ich agnostischer Arschvogel glaube gar nicht an Gott - so viel also zu meinem Coming Out - aber definitiv glaube ich ab sofort an ROBERT REED!

Der Kopf hinter solch beeindruckender Band wie MAGENTA, die Neo-Prog mit Oldfield-Tendenzen schon seit 1999 gekonnt darbieten, oder hinter dem weniger beeindruckenden, extrem schmalzigen, nichtsdestotrotz umso erfolgreicheren KOMPENDIUM hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die frühe Musik eines MIKE OLDFIELD von „Tubular Bells“ bis „Incantations“ wieder auf den Musiksockel zu heben und gleichzeitig Oldfield von diesem zu stoßen.

Um sein Vorhaben zu realisieren, setzt er eine nicht nur außergewöhnliche, sondern extrem einfallsreiche und anstrengende Idee um: Im Laufe mehrerer Jahre besorgt er sich alle Instrumente, die auch MIKE OLDFIELD 1973 für „Tubular Bells“ verwendete, erlernt jedes einzelne selbst zu spielen und komponiert daraufhin ein kunstvolles Musikstück, das er in zwei Teilen darbietet - genauso wie Oldfield 1973. Nur nennt er es natürlich nicht „Tubular-Bells-Ommadawn-Hergest-Ridge-Incantations“, sondern „Heiligtum“!
Sanctuary“ - könnte es einen besseren Namen für solche Musik geben?

Aber damit alles perfekt zusammenpasst, geht ROBERT REED noch einen Schritt weiter, der uns unumwunden wissen lässt, dass dieses Album eine Umsetzung der testamentarischen Hinterlassenschaft des 70er-Jahre-Oldfields ist. Er nimmt Kontakt zu den „Tubular Bells“-Produzenten TOM NEWMAN und dem Audio-Master-Chef SIMON HEYWORTH auf, die dann „Sanctuary“ unter ihrem Einfluss auch klanglich zu dem werden lassen, was „Tubular Bells“ 1973 war - eine Rundum-Meisterwerk, zu dem Newman bemerkt: „Ich habe die Arbeit an diesem Album genossen ... und es entstanden am Ende wahre musikalische Klanglandschaften!“
Gibt es eine höhere Adelung für einen Musiker wie ROBERT REED aus dem Munde DES Produzenten, der bereits bei Virgin „Tubular Bells“, „Hergest Ridge“, „Ommadawn“, „Amarok“ und und und produziert hat?
Die Antwort darauf gibt eindeutig „Sanctuary“!

Doch auch das reichte dem Perfektionismus-Anspruch von ROBERT REED noch immer nicht, so dass man mitunter glaubt, hinter ihm stünde der junge Oldfield mit dem Pseudonym Reed. Eine zweite CD/DVD entsteht, diesmal ein High-Resolution-Remaster in allen dolby-digitalen Formaten (dts + 5.1 + 24/96 Stereo-Mix) sowie drei fantastischen Promo-Videos, bei denen natürlich auch Oldfields Promos offensichtlich Pate standen. Ein unbeschreibliches Klangerlebnis zusätzlich für alle, die eine gute Dolby-Anlage haben.

Am Ende gibt‘s dann natürlich auch noch für die Nostalgiker unter uns dieses traumhafte Klangerlebnis als LP, liebevoll in schwarze kleine Rillen gepresst, auf die man nicht greifen darf, weil man sonst fettfingrige Abdrücke hinterlässt, während man ganz zärtlich mit einem antistatischen Lappen oder der schon fortschrittlicheren Bürste zum Säubern darüber fährt.

Und plötzlich tritt zumindest bei mir ein Fakt ein, den ich so nie für möglich gehalten hätte. Ich hole nicht etwa die alten Oldfield-Alben wieder aus meinen Platten- oder CD-Schrank, sondern höre überwältigt „Sanctuary“.
Immer und immer wieder!

FAZIT: Alle, die „Man On The Rocks“ von Mr. Island-Oldfield mögen, dürfen sich gerne zurücklehnen und weiter in ihrem „Moonlight Shadow“ verzweifelt sonnige Momente suchen und diesen verquasten Käse hören, bis er ihnen aus den radioformatigen Ohren wieder herauskommt.
Alle Anderen aber, die sich nach dem alten Oldfield der Ära zwischen „Tubular Bells“ bis hin zu „Incantations“ sehnen, die sollten schnellstens ihren Blick- und Hörwinkel ändern und die wahre Offenbarung namens „Sanctuary“ hören.
Ab sofort ist ROBERT REED Gott und MIKE OLDFIELD nur noch ein Götze, welcher noch nicht mal mehr als Messdiener taugt.
Wenn „Tubular Bells“ das Alte Testament instrumentalen Prog-Rocks war, dann ist „Sanctuary“ das Neue Testament!

PS: Meine Hundedame Iffi blieb immer, wenn ich die frühere Musik von MIKE OLDFIELD hörte, neben mir auf dem Sofa liegen. Bei „Man On The Rocks“ verschwand sie ganz schnell. Seit „Sanctuary“ liegt sie wieder entspannt neben mir - ein weiterer Beweis ... und über meine Katze will ich erst gar nicht schreiben.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 13773x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 15 von 15 Punkten [?]
15 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD:
  • Sanctuary - Part 1
  • Sanctuary - Part 2
  • DVD:
  • Sanctuary (24/96 5.1 Surround Mix)
  • Sanctuary (DTS 5.1 Surround Mix)
  • Sanctuary (24/96 Stereo Mix)
  • 3 Promo-Videos

Besetzung:

  • Bass - Robert Reed
  • Gitarre - Robert Reed
  • Keys - Rob Reed
  • Schlagzeug - Rob Reed
  • Sonstige - Rob(ert) Reed (komplett): Grand Piano, Electric Guitars, Acoustic Guitar, Nylon Guitar, 12 String Guitar, Bass Guitar, Mandolin, Glockenspiel, Vibraphone, Marimba, Timpani, Gran Cassa, Recorders, Solina String Ensemble, Roland SH-2000, Farfisa Organ, Sleigh Bells, Orchestral Snare Drum, Table, Bodhran, Tubular Bells

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
E-Team-Man
gepostet am: 13.12.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Robert Reed hat ein überwältigendes Meisterwerk geschaffen. Wer dieses Album nicht kauft, kann auch gleich seine komplette Musiksammlung in die Tonne Kloppen und in ein Schweigekloster gehen. Dieses Album ist ein Musthave und mehr gibt es dazu nicht zu sagen!
Q.
gepostet am: 12.05.2015

User-Wertung:
15 Punkte

Du hast mir aus der Seele geschrieben.
Ich hatte beim Anhören Tränen in den Augen.
hörconnaisseur
gepostet am: 19.07.2015

User-Wertung:
15 Punkte

der hochauflösende surroundmix hat meine frau endlich von der notwendigkeit einer _gute_ anlage überzeugt. puhh - das war gerade noch rechtzeitig vor der anschaffung eines sog. soundbars.

danke robert reed!☺☻☺☻
MacPaul
gepostet am: 12.02.2017

Nice try, bad joke…vom Rezensenten und vom Musiker. Das ganze hier ist nix anderes als eine mäßige Kopie des Originals, die nicht nur "Anleihen" nimmt, sondern ganze Melodien von MO übernimmt. Da ist Ommadawn, da Incantations, dann Platinum und so weiter.
Das Fazit ist an pseudo-religiöser Schwachsinnsargumentation dann nicht zu überbieten.

Mein Fazit: man kann MO für vieles kritisieren, nicht nur Man on the rocks. Aber Reed als neuen MO zu bezeichnen, obwohl er nix anderes macht als schlecht zu klauen ist ein starkes Stück!

Zieh dir RTO rein, das ist wieder der alte MO, und der Herr Reed kriecht bitte in das Loch zurück, aus dem er gekommen ist!
Ralph
gepostet am: 23.08.2017

@MacPaul: Das ist doch völliger Schwachsinn! - Vergleich mal die lahmen Passagen von RTO mit den Wechseln etwa bei Taurus 2. Geht dir ein Licht auf? Obwohl mich RTO mit vielem versöhnt hat, wo ich nach dem Kaufen der CDs enttäuscht war - Sanctuary II ist um Längen besser.
Francesco
gepostet am: 24.09.2018

User-Wertung:
9 Punkte

@MacPaul: Du schreibst mir aus dem Herzen ! Ich bin kein bedingungsloser MO-Fan, finde ihn aber auch in poppigen Moment stark.
Ich schreibe hier anlässlich der Veröffentlichung von Sanctuary III und finde es auch interessant, aber das sind ganz klar "copy-paste"-Kompositionen (MO, Adiemus), die Reed hier der Welt verkaufen will. Billy Joel ist damals aufgrund weniger offensichtlicher Melodien wegen Plagiat angeklagt (aber auch freigesprochen) worden...wer diese Musik in ursprünglicher kompositorischer Qualität hören will, der greife zu den vielen Meisterwerken des unangefochtenen Meisters...und, ich gehe davon aus, die ganze Rezension ist ironisch gemeint und die 15 Punkte die Kirsche auf der Übertreibungs-Torte :-)
Meine Bewertung betrifft Sanctuary III
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!