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Sivert Høyem: Live At Acropolis – Herod Atticus Odeon, Athens (Review)
Artist: | Sivert Høyem |
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Album: | Live At Acropolis – Herod Atticus Odeon, Athens |
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Medium: | Download/LP-Box/Do-LP/Deluxe/Limitiert | |
Stil: | Indie Rock Noir auf der Akropolis |
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Label: | Hektor Grammofon/Rough Trade | |
Spieldauer: | 174:31 | |
Erschienen: | 16.06.2017 | |
Website: | [Link] |
So also sieht es aus und klingt es, wenn ein Traum in Erfüllung geht!
Ein Traum, der 15 Jahre andauerte und sich im Herbst des Jahres 2016 für den Norweger SIVERT HØYEM gleich doppelt erfüllte. Ein Auftritt im sagen- und geschichtsumwobenen Odeon des Herodes Atticus – einem antiken Amphitheater am Fuß des Akropolis-Felsens in Athen! Im Jahr 161 nach Christi schenkte Herodes Atticus das Theater seiner Heimatstadt und im Jahr 2016 erfüllte dieses Geschenk zugleich den Traum des ehemaligen MADRUGADA-Sängers, der auch unter seinem eigenen Namen die Morgengrauen-Musik (Madrugada = im Spanischen und Portugiesischen „Morgengrauen“) fortsetzte, die Kritiker als „melancholisch-kraftvoll“ bezeichneten und damit die Klangwelt von SIVERT HØYEM und seiner breit gefächerten Begleitband sowie mehrerer Streicher zugleich sehr hervorragend beschreiben.
Wenn der norwegische Sänger, der sich bei den beiden, mit jeweils 5000 Zuschauern komplett ausverkauften, Konzerten am 29. Oktober und 2. September 2016 zugleich während der ersten Konzerthälfte durchgängig an der akustischen Gitarre begleitet, seine atmosphärischen, geheimnisvollen, manchmal fast hypnotischen Sounds erklingen lässt, seine Stimme mit dem tiefen Timbre erhebt und die Morgenröte in die Nacht verlegt, dann weht durch die antiken Gemäuer zugleich auch der Geist der TINDERSTICKS, NICK CAVEs und natürlich seiner ursprünglichen MADRUGADA, von denen selbstverständlich gleich mehrere Stücke während des neunzigminutigen Konzerts erklingen!
Im Verlauf des rundum bewegenden „historischen“ Konzerts hinter solch historischer Kulisse bekennt Høyem sogar, dass sein persönliches Lieblingsalbum „Madrugada“ (2008) ist, auf dem sich „What‘s On Your Mind?“ befindet, den er dann natürlich gleich in seiner ganzen fragilen Schönheit zum Besten gibt. Auch versteckt sich hinter dem Song im Grunde genau die Aussage, welche Høyem im Vorfeld zu seinem „Traum“-Konzert auf der Akropolis traf: „Everything gets real / Sooner or later / Doesn‘t matter how you feel.“
Eröffnet aber wird der Auftritt mit dem melancholischen, von einer wunderschönen Piano-Melodie lebenden „Lioness“ aus seiner gleichnamigen letzten 2016er-LP.
Ein weiterer Song der LP - „The Boss Bossa Nova“ - entwickelt sich dann sogar zu einem echten Konzert-Highlight mit Laser-Show und durchgängiger Schwarz-Weiß-Aufnahme. Zusätzlich werden während des gesamten Konzerts an die Ruinen hinter der Bühne Lichtspiele und Videoprojektionen gestrahlt.
„Görlitzer Park“ von Høyems 2014er-Album „Endless Love“ beginnt mit einer tiefschwarzen Aura und wird zu einem gigantischen Post-Rock-Monolith, wobei besonders die für das Konzert immens bedeutende, variantenreiche Gitarren-Arbeit von CATO SALSA hervorgehoben werden muss, der Unglaubliches an seinem Instrument leistet, indem er ihm zwischen Flüstern und Schreien die faszinierendsten Sounds entlockt.
Høyem lässt auf der Akropolis Songs aus seiner gesamten über 20jährigen Karriere erklingen, die mit MADRUGADA begann und sich seinen sehr guten Solo-Alben fortsetzte. Gilt, warum auch immer, SIVERT HØYEM bei uns noch als Geheimtipp, so wird er in Griechenland längst als musikalischer Held verehrt, wozu besonders die Anfänge mit MADRUGADA beitrugen. Und dass diese „Heldenverehrung“ ihr Berechtigung hat und der antike Platz dieses Konzerts den griechischen Göttern geweiht ist, passt nur allzu gut. Die Geschichte um das Herod Atticus Odeon ist nach „Live At Acropolis – Herod Atticus Odeon, Athens“ um einen musikalischen Gott reicher!
FAZIT: Mein Kollege König schrieb zu einem Album von SIVERT HØYEM: „Wunderbar trauriges Album, das so finster wie die Nacht ist und trotzdem leuchtet.“ Genau diese Aussage trifft auch auf die Konzertaufnahmen (ausschließlich in sehr gutem, digitalem Stereo-Ton sowie ausgezeichneter Bildqualität) von „Live At Acropolis – Herod Atticus Odeon, Athens“ zu, wobei man zu unserem Kritiker-Philosophen gleich noch einen lange toten Philosophen ergänzen sollte, denn bereits Friedrich Nietzsche stellte Mitte des 19. Jahrhunderts fest: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum!“ Und wenn man dieses Album gehört, das Konzert gesehen hat, dann weiß man auch, warum Nietzsches Worte fast 200 Jahre später noch immer ihre volle Berechtigung haben! 10.000 Griechen an historisch-antikem Ort können sich einfach nicht täuschen.
PS: Von dem Album gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen, als da wären:
*1: Doppel-Vinyl mit Film als limitierte Special-Edition;
**2: Doppel-Vinyl mit DVD als Standard-Edition;
***3: Doppel-CD im Digipak mit DVD;
****4: Download und Stream.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (40:00):
- Lioness
- Black And Gold
- Januar 3rd
- What‘s On Your Mind
- My Thieving Heart
- Honey Bee
- Prisoner Of The Road
- Into The Sea
- CD 2 (44:34):
- The Boss Bossa Nova
- Görlitzer Park
- Give It A Whirl
- Majesty
- Sleepwalking Man
- Handsome Savior
- Moon Landing
- The Kids Are On High Street
- Silences
- DVD (89:57):
- Lioness
- Black And Gold
- Januar 3rd
- What‘s On Your Mind
- My Thieving Heart
- Honey Bee
- Prisoner Of The Road
- Into The Sea
- The Boss Bossa Nova
- Görlitzer Park
- Give It A Whirl
- Majesty
- Sleepwalking Man
- Handsome Savior
- Moon Landing
- The Kids Are On High Street
- Silences
- Bass - Øystein Franzvag
- Gesang - Sivert Høyem
- Gitarre - Cato Salsa, Sivert Høyem, Christer Knutsen
- Keys - Christer Knutsen, Cato Salsa
- Schlagzeug - Børge Fjordheim
- Sonstige - Lise Voldsdal, Line Arnes, Ragnhild Lien, Johannes Martens (Streicher-Quartett)
- Endless Love (2014) - 13/15 Punkten
- Lioness (2016) - 13/15 Punkten
- Live At Acropolis – Herod Atticus Odeon, Athens (2017)
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