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Squintaloo: Über Bord! (Review)
Artist: | Squintaloo |
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Album: | Über Bord! |
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Medium: | CD/Do-LP | |
Stil: | Instrumentale Fusion aus Prog, Jazz, Hardrock, Kraut, Space, Psyche, Metal und Avantgarde |
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Label: | MIG Music GmbH/Hänsel & Gretel/Indigo | |
Spieldauer: | 65:08 | |
Erschienen: | 30.06.2017 | |
Website: | [Link] |
Er sieht schon seltsam aus, dieser SQUINTALOO, der uns von dem Cover der gleichnamigen deutschen Band entgegenstarrt und uns dann mit einem wild rotierenden Silberling oder einer etwas weniger wild rotierenden Vinyl-Scheibe mit auf seine extrem verrückte Schiffsreise nimmt, bei der freie Ausflüge in überbordenden Jazz Rock sowie psychedelisch schwebende Klangstrukturen, die sich bis in space-rockende Höhen erheben, unternommen werden, bei der wir am Ende „Über Bord!“ gehen. Doch in diesem wilden, instrumentalen, rundum progressiv rockenden Ozean der geraden und schrägen Klangwellen ist es einfach nur ein Genuss, darin zu schwimmen, mal unterzutauchen bis in ganz finstere Abgründe und dann wieder den Sonnenstrahlen entgegen aufzutauchen.
Wenn SQUINTALOO „Über Bord!“ geht, dann klingt das so ähnlich wie die Vereinigung von Ballettschuh und Panzerkette zu PANZERBALLET, dem Münchner Quintett, das Metal und Jazz mit Prog und Avantgarde zu einer unwiderstehlichen instrumentalen Jazz-Rock-Prog-Metal-Core-Funk-Mischung fusioniert, welche eigentlich alle, die bei KING CRIMSON, HENRY COW, PLANET X und SOFT MACHINE, MESHUGGAH, LEPROUS, MR. BUNGLE und DEEP PURPLE oder WEATHER REPORT, COUNTER-WORLD EXPERIENCE, BRAND X, ZAPPA und dem LIQUID TENSION EXPERIMENT ausflippen, sofort mit SQUINTALOO unerbittlich mitreißen müsste. Piratengesänge am Ende der stürmischen Galeere-Fahrt inklusive.
Auch ein Konzept, versteckt sich hinter diesem irrsinnigen Trip einer stattlichen Galeere unter Leitung von Tieren, die dann aber von dem übel riechenden Kapitän „Peg Leg Copperjaws“ und seinen skrupellosen Piraten entdeckt und gekapert werden, und so in deren noch abgefahreneren Fänge aus metallischer Wildheit, weltmusikalischer Akustik und psychedelischer Elektronik geraten – und das alles nur, um die OMA – wer immer das auch sein mag - zu befriedigen. SQUINTALOO jedenfalls rettet sich, indem es „Über Bord!“ geht, wobei ihm „3 Kraken“ andächtige Überlebenshilfe geben, bis OMA ihn wieder an ihren dicken Busen oder doch schizophrenen Alien-Körper drücken kann.
Klingt das verrückt?
Tatsächlich?!?!
Die Freistil-Musik von „Über Bord!“ klingt genauso wie diese Geschichte und legt uns ihre wundersame Klang-Zwangjacke an, ohne dass wir – vorausgesetzt, wir können uns auf unsere Ohren verlassen - den Hang verspüren, uns daraus befreien zu wollen.
FAZIT: Instrumentaler Jazz-Prog-Rock der Extraklasse, der allerdings in punkto Produktion noch Luft nach oben hat, im besten PANZERBALLETT-Freistil und einem Irrsinns-Konzept erwartet uns bei „Über Bord!“ von SQUINTALOO, einem deutschen Quartett, dessen Musiker sich sonst in völlig anderen Gefilden bewegen, wie bei den BERLINER PHILHARMONIKERN, 2RAUMWOHNUNG oder THE BASEBALLS.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Animal Privateer
- Nigeraurak‘s Dream
- Kara Buran
- Zirrostratus (The Fog Wonders)
- Elmsfeuer
- Über Bord
- 3 Kraken
- Fakir Don Pipone
- Peg Leg Copperjaws
- Bass - Klemens Klarhorst
- Gitarre - Enrico Antico, Heinrich Schiffers
- Keys - Enrico Antico, Heinrich Schiffers
- Schlagzeug - Daniel Eichholz
- Sonstige - Heinrich Schiffers (Saxofone, Singende Säge)
- Über Bord! (2017) - 11/15 Punkten
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