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Stone Sour: Hydrograd (Review)

Artist:

Stone Sour

Stone Sour: Hydrograd
Album:

Hydrograd

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Alternative Rock

Label: Roadrunner Records
Spieldauer: 65:14
Erschienen: 30.06.2017
Website: [Link]

Vier Jahre nach dem enttäuschenden Doppel-Konzeptalbum „House of Gold & Bones“ sind STONE SOUR nun mit ihrem inzwischen sechsten regulären Studioalbum zurück. Und auch diesmal war insbesondere Frontmann Corey Taylor nicht gerade sparsam, was die Lobeshymnen auf das neueste Resultat des eigenen Schaffens anbelangt. Addiert man hierzu die stete Kritik des Mittvierzigers aus Iowa am Status Quo von Rock und Pop Musik – insbesondere auch der jüngste verbale Schlagabtausch mit NICKELBACK – , lassen einen die insgesamt 15 Stücke von „Hydrograd“ noch ein gutes Stück ratloser zurück, als dies ohnehin der Fall wäre.

Zunächst eines vorneweg: ja, die neuen Songs klingen zeitweise wirklich deutlich weniger gezwungen als noch auf den beiden vorangegangenen Alben und auch die neu gewonnene Spielfreude ist hörbar. Ebenfalls muss man dem Album zugutehalten, dass der absolut desaströse Ersteindruck sich nach einigen Hördurchgängen zumindest punktuell relativiert – genauer gesagt betrifft dies in etwa die erste Hälfte. Wenig überraschend also, dass sich auch genau hier drei der vier vorab veröffentlichten Stücke tummeln. Ohne Frage einer der Vorteile einer großen Marketingmaschinerie. Man weiß eben, was sich verkauft.

Nach einem Intro, das man guten Gewissens auf dem ohnehin zu lange ausfallenden Album einfach hätte streichen sollen, folgen fünf Stücke, die nach und nach ihre Wirkung entfalten und durchaus gekonnt zwischen gefällig groovend oder auch gradlinig rockenden Gitarren und radiotauglichen Gesangsmelodien pendeln – offenkundig auf Stadion-Rock-Bedürfnisse und Radiotauglichkeit optimiert, aber zweifelsohne handwerklich gut gemacht und jeweils mit individueller Note versehen: „Taipei Person/Allah Tea“ versucht sich am Brückenschlag zu den eigenen Anfängen, „Knievel Has Landed“ punktet mit dem wohl größten Ohrwurmpotenzial des Albums, der schräge Titeltrack „Hydrograd“ weckt Assoziationen an „Benzin“ von RAMMSTEIN, „Song #3“ ist mit gefälliger Alternative-Rock-Schlagseite die besagt prädestinierte Single und zuletzt „Fabuless“, bei dem Corey Taylor vom cheesy Refrain bis zum wütenden Gebell alle Register zieht. Bis hierhin ein grundsolides STONE SOUR Album, das – wenn auch mit unverkennbarem Kalkül produziert – vermutlich einen Großteil der Fans zufriedenstellen dürfte, die den Weg der Band bis heute mitgegangen sind und nicht nach „Come What(ever) May“ oder spätestens „Audio Secrecy“ der Band verächtlich den Rücken gekehrt haben. Dass an der zweiten Gitarre inzwischen nicht mehr James Root sondern Christian Martucci werkelt, dürfte den Wenigsten auffallen, dürfte aber mit ein Grund für das sein, was nun folgt.

Die zweite Hälfte und qualitative Kehrseite von „Hydrograd“ wird durch „The Witness Trees“ eingeleitet. Es folgen diverse Annäherungen an FOO FIGHTERS und Konsorten (ohne auch nur zu einem einzigen Zeitpunkt deren Klasse zu erreichen), die wie eine Ansammlung von B-Seiten-Material anmuten, die es völlig zurecht bisher auf kein Album geschafft haben. Zu allem Überfluss ist auch bei „Thank God It's Over“ der Name nicht Programm, denn es folgen sechs weitere Stücke: darunter selbstverständlich die obligatorische Ballade („St. Marie“), das mit metallischer Schlagseite gänzlich deplatzierte „Somebody Stole My Eyes“ und der bezeichnend irrelevante Rausschmeißer „When The Fever Broke“.

FAZIT: STONE SOUR beweisen anno 2017 mehr denn je die endgültige Ankunft im absoluten Mittelmaß. Wer hören möchte, wie emotional packen die Band eins zu klingen vermochte, dem sei beispielsweise ein Vergleich zwischen „Bother“ („Stone Sour“) und „St. Marie“ ans Herz gelegt. Subtrahiert man den markanten Gesang und die Bekanntheit durch SLIPKNOT, bleibt Stand heute quasi nichts mehr übrig. „Hydrograd“ kombiniert im Grunde ausreichend Songs für eine solide EP mit einer Wagenladung an substanzlosem Füllmaterial. Schade.

Markus L. (Info) (Review 9773x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • YSIF
  • Taipei Person/Allah Tea
  • Knievel Has Landed
  • Hydrograd
  • Song #3
  • Fabuless
  • The Witness Trees
  • Rose Red Violent Blue (This Song Is Dumb & So Am I)
  • Thank God It's Over
  • St. Marie
  • Mercy
  • Whiplash Pants
  • Friday Knights
  • Somebody Stole My Eyes
  • When The Fever Broke

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
B.K.
gepostet am: 04.07.2017

User-Wertung:
7 Punkte

Ich stimme absolut zu das Stone Sour mit Hydrograd ein relativ mittelmäßiges Album veröffentlicht haben.

Am Ende ist alles Geschmacksache ob nun Schreiber oder einfacher Hörer.

Meiner Meinung nach sind The House Of Gold & Bones (Pt.1 & 2) absolute Meisterwerke und qualitativ jedem Album überlegen das Stone Sour je veröffentlicht haben. Sie klingen nämlich nicht "wie..." sondern eigenständig wohingegen das erste Album doch sehr nach Slipknot-Light klang, was auch nicht unbedingt schlecht ist aber eben nicht von eigener Identität zeugt (Bother mal ausgenommen).

Leider steht HYDROGRAD für mich im Vergleich zu allen vorherigen Alben nicht gut da obwohl es durchaus auch sehr gute Songs beinhaltet (z.B. Fabuless, The Witness Trees...). Ich denke ich bin nicht allein wenn ich sage ich habe mehr erwartet.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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