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The Cascades: Diamonds And Rust (Review)
Artist: | The Cascades |
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Album: | Diamonds And Rust |
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Medium: | Do-CD | |
Stil: | Dark- und Gothic-Rock |
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Label: | Echozone | |
Spieldauer: | 111:30 | |
Erschienen: | 10.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Sie ist wieder zurück, die vor 30 Jahren gegründete deutsche Gothic-Rock-Band THE CASCADES, um die es in letzter Zeit sehr still geworden war. Und sie bringen ein Album mit, dass sich auf den ersten Blick so liest, als würden sie uns Diamanten und Staub präsentieren, aber nein, der zweite Blick verrät, in „Diamonds And Rust“ gibt es die musikalischen Diamanten, also die besten Titel ihrer knapp 30jährigen Karriere und „Eingerostetes“, also Raritäten aus dieser Zeit zu erleben.
Demnach ist das nackte Mädchen auf dem ein wenig befremdlichen, aber für die Szene doch recht typischen Cover wohl auch nicht blutüberströmt, sondern auf ihrem Stuhl von einer Rostpatina überzogen und angerostet. Zum Entrosten setzt das finstere Trio aber nicht etwa die kratzige Drahtbürste an, sondern setzt auf dunkle SISTERS OF MERCY-Melancholie und ein wenige RAMMSTEIN-Attitüde, die ihnen anno 2017 auch gut zu Gesicht steht.
Noch dazu erbringen THE CASCADES den Beweis, dass ihnen die lange Pause nichts hat anhaben können und packen mit dem deutsch gesungenen, ziemlich hitverdächtigen Titel „Wenn der Regen kommt“ und der Demo-Version von „Phase“ gleich zwei nagelneue Songs mit auf den gotisch-musikalischen CD-Doppelecker mit drauf.
Fast seltsam wirkt dagegen ein düsterer Pop-Song in bester UNHEILIG-Manier mit „Wie auch immer“ - für die Einen vielleicht etwas peinlich, Andere aber werden verblüfft noch einmal ihre UNHEILIG-Scheiben hervorholen, die sie heimlich im Keller gebunkert haben und mit denen sie in ihren melancholischen Momenten immer mal wieder ihren CD-Player füttern.
Öffnet man das dem ansprechenden dreifaltigen Digipak beigelegte 16seitige Booklet von „Diamonds And Rust“, das neben der einen, mit „Diamonds“ und der anderen, mit „Rust“ betitelten CD enthalten ist und eine Vielzahl der Texte enthält, stellen THE CASCADES auf der ersten Innenseite klar, was uns hinter „Diamonds And Rust“ erwartet: „Dies ist die Zusammenstellung von Songs der Jahre 1988 bis 2017. Auf ‚Diamonds‘ wirst du zwei neue Titel und und das Beste aus unseren fünf Alben finden, während ‚Rust‘ ein ganz spezieller Blick zurück ist, bei dem man Unveröffentlichtes, Demos und weiteres Rares entdeckt.“
Damit wäre im Grunde für alle Freunde des Goth-Rocks und im Speziellen die Fans von THE CASCADES, die sich auf Nagelneues und Rares von ihren Musik-Helden freuen dürfen, alles gesagt und geschrieben.
Für diejenigen aber, die sich mit der 30jährigen Bandgeschichte noch nicht intensiv beschäftigt haben, sei hier das ganz spezielle „Hexen Einmaleins“ von THE CASCADES zusammengefasst, das mit der Gründung im Jahr 1988 als deutsche Gothic-Rock-Band mit (leider) größtenteils englischen Texten begann, sich dann 2001 mit ihrem ersten Album „Nine66“ fortsetzte, dem „Corrosive Mind Cage“, „Spells And Ceremonies“ und „Dead Of Dawn“ folgten, bis 2006 ihr Sänger Markus Wild der Band den Rücken zukehrte. Der Versuch, mit dem neuen Sänger Ben Richter sowie dem Album „Something To Happen“ THE CASCADES weiterhin am Leben zu erhalten, scheiterte und die letzte Tage schienen gezählt zu sein.
Doch da man niemals „Nie!“ sagen sollte, sind mit „Diamonds And Rust“ THE CASCADES samt singendem Gründungsmitglied Markus Wild wieder auf der Goth-Rock-Bühne zurück und hinterlassen dieses laute und deutliche Doppel-CD-Achtungszeichen und den Eindruck, dass es verdammt schade gewesen wäre, wenn THE CASCADE auf Nimmerwiedersehen im gotischen Rock-Nirvana verschwunden wäre.
FAZIT: Sie haben doch keinen Rost angesetzt, wie‘s scheint. Die Gothic-Rocker THE CASCADE sind nach zehn Jahren Funkstille mit „Diamond And Rust“, einem Doppel-Album mit der Best-Of-“Diamanten“-Seite sowie zwei nagelneuen Songs und einer Raritäten-“Rust“-Seite zurück. So umreißen sie ihre dreißigjährige, drei Epochen umfassende Vergangenheit und setzen zugleich mit „Wenn der Regen kommt“ ein beeindruckendes gegenwärtiges Achtungszeichen. Da kann jeder Gothic-Freund nur sagen: „Schön, dass ihr zurück seid und nur das nackte Mädchen, welches ihr uns auf eurem Cover präsentiert, Rost angesetzt zu haben scheint!“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 – Diamonds (55:40):
- Wenn der Regen kommt
- Phase 4 (Demo Version)
- Handful Of Fear
- Mercury
- Babylon
- Page One
- Ultrasonic
- Hexen Einmaleins
- Sea Of Love
- Ground Zero
- Revolution Come
- Wie auch immer
- Engelland
- Everyday
- CD 2 – Rust (55:50):
- Tapping Me (Demo Version)
- Flowers In Ashes (Demo Version)
- Underworld (Demo Version)
- Eve Of Tomorrow
- Pop Song
- Fire Is Burning
- Justice For A While
- Down
- Private Slave
- Follow Me
- Why Should I Pray
- Time Train
- The Spider
- Standing Out In The Rain
- Bass - Roland Hubner, Thomas Wohlhauptner, Andre Hager
- Gesang - M. W. Wild, Ben Richter, Esther Widmann
- Gitarre - Morientes da Silva, Karl-Heinz Semmelmann, Daniel Lechner
- Keys - Markus Müller
- Schlagzeug - Thomas Dietweger, Günther Neidl, Raphael Graf, Mario Ulrich, Andreas Gmeinwieser
- Diamonds And Rust (2017) - 10/15 Punkten
- Phoenix (2018) - 8/15 Punkten
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