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Tragic Cause: No Restraint (Review)
Artist: | Tragic Cause |
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Album: | No Restraint |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal / Hardcore |
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Label: | Human To Dust | |
Spieldauer: | 29:59 | |
Erschienen: | 27.01.2017 | |
Website: | [Link] |
Besonders originelle Musik hat mit der besonders einfallslosen Sorte gemein, dass man beide unheimlich schwer beschreiben kann. In einem Fall fehlen die Vergleichsobjekte, im anderen sind es zu viele, um sie sinnvoll anzuwenden.
Dass bei TRAGIC CAUSE eher letztere Variante zutrifft, mag auch daran liegen, dass die Hamburger Band seit Anbeginn ihrer Existenz etwas unnatürlich Alteingesessenes verströmt. Ein Anspruch, die Szene mit Newcomer-Energie auf den Kopf zu stellen, ist nicht zu erkennen – etwas, das dem muffigen Thrash-Keller mit PANTERA-Anstrich aber durchaus gut täte. Nun kommt auch noch eine Sendepause von fast fünf Jahren dazu, so wie es sich normalerweise für alte Haudegen gehört, die Comebackpläne schmieden. Dafür, dass jetzt erst mal Album Nummer drei ansteht, das vielerorts für eine Band immer noch als Wendepunkt verstanden wird, scheint man seiner Zeit jedenfalls weit voraus. Das Trio ist längst mit Ergebnisverwaltung beschäftigt und liefert mit „No Restraint“ trotz der auffälligen Kürze eine grobschlächtige Most-Mediocre-Of-Hardcore-Thrash-Sammlung, die jeglicher Identität entbehrt.
Wie man es auch wendet, der Kopf ist auf dieser Platte stets gleichbedeutend mit dem Schwanz. Ob man am Ende beginnt oder am Anfang, die neun knapp bemessenen Stücke folgen immer dem gleichen Aufbau. Alex Hoffmann brüllt, schrammelt und staucht die Stücke zur vollendeten Gleichförmigkeit zusammen und macht keinen Unterschied in der Verwendung seiner Stimme oder seiner Gitarre; beides führt zu vollendeter Monotonie. Die martialischen Märtyrer-Texte formen sich infolgedessen zu müden Durchhalteparolen; nicht einmal die gelegentlichen Soli reißen aus der nebligen Lethargie. Die vermeintliche Power im Songwriting entpuppt sich schließlich als Trugschluss.
FAZIT: So viel Wut über Lügen und Korruption, so viel Schmerz, so viel Anklage, doch das bemerkenswerteste Geräusch ist das zunehmende Rauschen am Ende des letzten Titels. Ob man „No Restraint“ nun als große Comebacknummer verklären möchte oder einfach als verspätete Fortsetzung zur Schau gestellter Hardcore-Routine betrachtet, ist im Grunde wumpe; TRAGIC CAUSE betrachten die Wände des Untergrunds weiterhin von innen und fühlen sich offenbar wohl in der räudigen Stand-Up-Pose, die sie sich schon vor langer Zeit ausgesucht haben. Revolution geht allerdings anders. Mit dieser Scheibe werden nur knallharte Puristen glücklich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- No Restraint
- Riven By Grief
- Pain Is My Religion
- Where It Begins
- Loss Of Reality
- Danistacracy
- Force My Hand
- Monster
- Nailed To The Cross
- Bass - Simon Schorb
- Gesang - Alex Hoffmann
- Gitarre - Alex Hoffmann
- Schlagzeug - Tommy Hauser
- No Restraint (2017) - 5/15 Punkten
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