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Absent|Minded: Raum (Review)

Artist:

Absent|Minded

Absent|Minded: Raum
Album:

Raum

Medium: CD/Download
Stil:

Sludge Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 42:38
Erschienen: 23.11.2018
Website: [Link]

Für ABSENT/MINDED wäre es wirklich einmal an der Zeit, dass sich ein findiges Indie-Label ihrer annimmt, denn die beflissen arbeitende Band veröffentlicht mit schöner Regelmäßigkeit Musik, die für im Grunde allenthalben überregional in Erscheinung tretende Hobby-Musiker erstaunlich eigenständig und durchdacht wirkt. "Raum" ändert nun nichts an dem exzentrischen Bild, das man sich von der Gruppe gemacht hat, und das ist gut so.

Auch auf dem vierten ABSENT/MINDED-Album kommen also auf den ersten Blick gegensätzliche Einflüsse zusammen und ergeben ein harmonisches, wie gewohnt finsteres Ganzes. Im Kern bleibt die Musik grob gesagt Sludge Doom, doch von der Beweglichkeit, durch die sich die Komponisten bzw. Instrumentalisten auszeichnen, kann sich manche gestandene Szene-Combo ein, zwei Scheiben abschneiden.

Bereits das eröffnende 'Deep Roots Aren't Reached by the Frost' stellt den programmatischen Zähfluss in einen "schwarzen" Kontext, der insbesondere während mehrere rasanter Ausbrüche - auch aufgrund des heiseren Fauchens bzw. Flüsterns wie später in 'Fore Ever' - an die Frühphase des Metal-Milieus im Pazifischen Nordwesten der USA (Agalloch) denken lässt. Der Sound - übrigens absolut konkurrenzfähig im internationalen Vergleich - verfügt dabei passenderweise über einen leicht kratzigen Charakter.

'Treasure' tendiert dann eher gen Post Rock, doch auch hier bricht die Lärmwand zwischenzeitlich zusammen, auf dass sich verzweifeltes Lamentieren zu monoton angeschlagenen Gitarrensaiten Bahn bricht. 'Shore' setzt in etwas kürzerer Form mit treibenden Parts Kontraste zum schleppenden Großteil des Materials, was im Übrigen auch für 'Yrtm' gilt. In diesem kurzen Zwischenspiel sampeln ABSENT/MINDED das berühmte Gedicht 'Funeral Blues' des Briten W.H. Auden (kennt man vielleicht aus dem Streifen "Vier Hochzeiten und ein Todesfall").

Das Finale 'Alpha' ist schließlich das längste Stück und mit dezenter Keyboard-Unterfütterung auch der dramatische Höhepunkt von "Raum" obwohl sich seine Schöpfer hier relativ strikt an Post-Metal-Konventionen halten. Die Dramatik der sechs Tracks als Gesamtwerk erscheint aber so stimmig, wie man es von den Herren gewohnt ist.

FAZIT: Nein, auch "Raum" ist kein einfaches Stück Musik und auch nichts für die breite Masse, doch ABSENT/MINDED zeigen sich damit in guter Form, pflegen ihren eigensinnigen Sound und arbeiten zugleich dezent neue Ansätze ein, die das Ganze sicherlich auch in Zukunft spannend halten. Eine der beständigsten und interessantesten Underground-Combos in Deutschland.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3773x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Deep Roots Aren't Reached by the Frost
  • Treasure
  • Fore Ever
  • Shore
  • Yrtm
  • Alpha

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Raum (2018) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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